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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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INTERNATIONALER VERGLEICH C | III<br />

III. Zahlungsurteile und Zwangsvollstreckungsmaßnahmen<br />

Zahlungsklagen und -urteile sowie Zwangsmaßnahmen zur Durchsetzung von Gläubigerforderungen<br />

können Indizien für eine bereits eingetretene bzw. bevorstehende <strong>Überschuldung</strong> sein.<br />

Außerdem entscheidet sich am Einsatz dieser Rechtsmittel, ob dem Schuldner noch ermöglicht wird,<br />

seinen Zahlungspflichten nachzukommen, oder ob Vollstreckungsmaßnahmen bewirken, dass<br />

die finanzielle Krise nicht mehr bewältigbar ist. <strong>Die</strong> Untersuchung kann hier mangels ausreichend<br />

verfügbarer und vergleichbarer Daten nur nationale Momentaufnahmen wiedergeben.<br />

Land<br />

Belgien<br />

Finnland<br />

Frankreich<br />

Großbritannien<br />

Niederlande<br />

Portugal<br />

Schweden<br />

USA 137<br />

Deutschland<br />

Zahlungsurteile<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

1991: 3,388 Mio.<br />

Zahlungsklagen<br />

und 2,214 Mio.<br />

Zahlungs-urteile;<br />

2000: 1,631 Mio.<br />

Zahlungsklagen<br />

und 1,013 Mio.<br />

Zahlungsurteile 133<br />

(keine Angabe)<br />

2000: 100.680<br />

2001: 86.554<br />

2002: 91.298136 2003: 688.010<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

Tabelle 11: Vollstreckungsmaßnahmen<br />

Vollstreckungsmaßnahmen<br />

(Gesamt)<br />

(keine Angabe)<br />

2003: 270.000131 15% der Überschuldeten<br />

sind von<br />

Vollstreckungsmaßnahmen<br />

betroffen<br />

1999: 43,9% der<br />

Ratsuchenden des<br />

MAT angeschlossenenBeratungsstellen<br />

waren von<br />

Vollstreckungsmaßnahmen<br />

betroffen134 (keine Angabe)<br />

2000: 25.784<br />

2001: 26.224<br />

2002: 33.125<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

Lohnpfändungen<br />

(keine Angabe)<br />

2003: 70.000132 (bezogen auf<br />

15%)<br />

Lohn: 42,1%<br />

Konto: 10,0%<br />

Inbesitznahme<br />

kreditfinanzierter<br />

Immobilien:<br />

1997: 32.770<br />

2002: 11.970135 (keine Angabe)<br />

(keine weitere<br />

Differenzierung)<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

1999: 27% (alte<br />

Bundesländer),<br />

15% (neue<br />

Bundesländer) 138<br />

Pfändungsmaßnahmen<br />

in (Im-)<br />

Mobilien<br />

(keine Angabe)<br />

2003: 1.000<br />

(bezogen auf<br />

15%)<br />

Mobilien: 39,3%<br />

Immobilien: 8,6%<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

(keine weitere<br />

Differenzierung)<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

Zwangsversteigerungstermine:<br />

2000: 57.600<br />

2003: 91.686139 Zwangsräumungen<br />

(keine Angabe)<br />

2002: 7.600<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

(keine weitere<br />

Differenzierung)<br />

2003: 11.636<br />

(keine Angabe)<br />

(keine Angabe)<br />

Soweit sich die Zahlungsklagen und Vollstreckungsmaßnahmen in Großbritannien nach ihrem<br />

Höhepunkt zu Beginn der 90er Jahre nunmehr um ca. 50% reduziert haben, ist dies weniger ein<br />

Zeichen der Entspannung als die Reaktion der Gläubiger auf ineffektive und überteuerte<br />

Vollstreckungsverfahren. Demzufolge ist zu beobachten, dass Gläubiger verstärkt informellen Druck<br />

auf Schuldner ausüben, damit diese zumindest die Forderung des Druck ausübenden Gläubigers<br />

(teilweise) befriedigen. 140<br />

179

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