Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

Rückblick
Rückblick: Schulden-Kompass 2003
Anlässlich des 4. Wiesbadener Symposions am 4. November 2003 hat die SCHUFA den ersten
Schulden-Kompass vorgestellt – eine Untersuchung von empirischen Indikatoren der privaten
Ver- und Überschuldung in Deutschland.
Die Untersuchung des SCHUFA-Datenbestands hinsichtlich der Zahlungsstörungen und Kreditausfälle
in Deutschland ergab für den Beobachtungszeitraum 1999 bis 2002, dass über sämtliche
Altersgruppen, Branchen, Kredithöhen und Kreise hinweg keine signifikante Zunahme der
Zahlungsstörungen und Kreditausfälle zu beobachten war. Gleichwohl ließen sich auffällige
Zahlungsstörungen insbesondere in jüngeren Altersgruppen, in den neuen Bundesländern,
bei Kleinkrediten und in der Telekommunikationsbranche feststellen. In den Folgejahren wird zu
überprüfen sein, in wie fern sich die beobachteten Ereignisse und Trends verändern.
Neben der statistischen Analyse von Zahlungsstörungen, die Vertragspartner der SCHUFA melden,
gab die SCHUFA eine repräsentative Umfrage in Auftrag, um individuelle Einstellungen zu Schulden
und die Verbreitung eines relevanten Zahlungswissens in Deutschland zu untersuchen. Ziel war es,
aussagefähige Überschuldungsindikatoren im wissenschaftlichen Beirat des Schulden-Kompass und
in der Veranstaltungsreihe Wiesbadener Symposion mit der Öffentlichkeit zu diskutieren.
In den Diskussionen wurde deutlich, dass eine Überschuldung wohl immer Zahlungsstörungen mit
sich bringt, aber eine Zahlungsstörung nicht zwangsläufig Überschuldung bedeutet. Dies führt zu
der Aufgabenstellung, in wie fern die Zahlungsstörung ein Indiz für kurzzeitige oder dauerhafte
Liquiditätsschwierigkeiten ist, welche Faktoren einen Einfluss auf die Zahlungsstörung einer Person
haben und welche Instrumente bzw. Indikatoren-Bündel geeignet sind, die Überschuldungssituation
und den Grad der Überschuldungsgefahr deutscher Privathaushalte zu erkennen.
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