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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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PROJEKTBEIRAT | DISKUSSIONSBEITRÄGE<br />

Bildung ist und bleibt die zentrale Ressource für eine eigenverantwortliche Lebensführung und für<br />

eine verantwortungsvolle Teilhabe an der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang gehört finanzielle<br />

Allgemeinbildung – also das Wissen und die Kompetenzen <strong>im</strong> Umgang mit Finanzdienstleistungen<br />

und Konsumwünschen – zur zentralen Voraussetzung für einen rationalen Umgang mit Geld. <strong>Die</strong><br />

Vermittlung entsprechender Qualifikationen wird zu einer <strong>im</strong>mer dringenderen Aufgabe.<br />

Entsprechend kommt der Verankerung der finanziellen Allgemeinbildung in der schulischen wie der<br />

außerschulischen Bildung eine zentrale Bedeutung zu.<br />

<strong>Die</strong> systematische Vermittlung von finanzieller Allgemeinbildung sollte möglichst früh ansetzen und<br />

<strong>im</strong> Sinne eines ganzheitlichen Verständnisses von Bildung als Lebenskompetenz an unterschiedlichen<br />

Bildungsorten wie z.B. in Kindergarten und Schule, in Familie und Freundeskreis, aber auch<br />

in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Familienbildung stattfinden. Das Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren Frauen und Jugend hat deshalb die Erarbeitung einer Unterrichtshilfe für<br />

Lehrerinnen und Lehrer zur finanziellen Allgemeinbildung gefördert. <strong>Die</strong>se Arbeitshilfe, die unter<br />

Einbeziehung von Materialien der Verbände der Finanzwirtschaft erarbeitet wurde, wird das<br />

Netzwerk Schuldenprävention kostenlos ab November 2004 über das Internet unter:<br />

www.unterrichtshilfefinanzkompetenz.de zur Verfügung stellen.<br />

Zur Stärkung der finanziellen Allgemeinbildung gehört neben der Wissensaneignung der oder des<br />

Einzelnen in gleichem Maße ein effektiver Verbraucherschutz.<br />

Aufklärung, Information und Rechtsschutz tragen ebenso zur Vermeidung von <strong>Überschuldung</strong> bei.<br />

Der Aufforderung des Europäischen Rates für eine wirksame <strong>Überschuldung</strong>sprävention ist die<br />

Europäische Kommission zunächst durch den Vorschlag einer Richtlinie für Konsumentenkredite<br />

nachgekommen. Für Ende 2004 wird ein überarbeiteter Vorschlag erwartet.<br />

Ein Zugang zu Informationen ist notwendige Voraussetzung für eine wirksame <strong>Überschuldung</strong>sprävention.<br />

Neben der verantwortungsvollen Kreditvergabe gilt es für Finanzdienstleister, aber ebenso<br />

für alle Anbieter von Darlehenskäufen, den Kunden zu erklären, welche Gefahren mit einer<br />

weiteren, <strong>im</strong> Einzelfall nicht mehr tragbaren Verschuldung verbunden sein können.<br />

<strong>Überschuldung</strong>sprävention zielt auf Selbstbest<strong>im</strong>mung, Stärkung der Handlungskompetenz und die<br />

Förderung der Eigeninitiative. Ganzheitliche Schuldenprävention setzt nicht nur auf der individuellen<br />

Ebene, sondern auch auf der rechtlichen und strukturellen Ebene an. Neben der finanziellen<br />

Allgemeinbildung und dem Verbraucherschutz leisten die Sicherstellung der Teilnahme am bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehr durch ein Girokonto auf Guthabenbasis und ein flächendeckendes Angebot<br />

der Schuldner- und Insolvenzberatung dabei ihren Beitrag. Zur nachhaltigen Bewältigung und<br />

Vermeidung von <strong>Überschuldung</strong> bedarf es eines effizienteren Zusammenwirkens von Staat,<br />

Wirtschaft und sozialen <strong>Die</strong>nsten auf allen regionalen Ebenen.<br />

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