23.12.2012 Aufrufe

Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SCHULDEN-KOMPASS | EINLEITUNG<br />

Daten und Summen zur Gesamtverschuldung haben als absolute Beträge für die <strong>Überschuldung</strong>sforschung<br />

eine stark eingeschränkte Aussagekraft, wenn sie nicht zu den jeweiligen Lebensverhältnissen<br />

der Schuldner, insbesondere zu deren Einkommens- und Erwerbssituation und zu<br />

Haushaltstypen in Beziehung gesetzt werden.<br />

Da der SCHUFA-Datenbestand außer Alter, Geschlecht und Wohnort keine soziodemografischen<br />

Daten (Einkommen, Vermögensverhältnisse, Erwerbsstatus etc.) enthält, fließen mit der<br />

Einkommens- und Verbrauchsstichprobe und dem sozioökonomischen Panel zwei weitere Quellen in<br />

den Schulden-Kompass ein, die sekundärstatistisch ausgewertet wurden.<br />

Das Statistische Bundesamt erhebt mit der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) <strong>im</strong> fünfjährigen<br />

Turnus haushaltsbezogene, soziodemografische und strukturelle Daten über die <strong>private</strong> Verund<br />

<strong>Überschuldung</strong> von rund 60.000 Haushalten. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW) bringt jährlich mit dem sozioökonomischen Panel (SOEP) soziodemografische Daten von rund<br />

12.700 Haushalten heraus.<br />

Im Schulden-Kompass 2004 wird nicht nur der Versuch unternommen, die Population der<br />

Verschuldeten und Überschuldeten repräsentativ zu berechnen, auch wird auf Basis der EVS und des<br />

SOEP nach soziodemografischen Teilaspekten differenziert, um Aussagen über Ursachen und<br />

Auslöser der <strong>Überschuldung</strong> treffen zu können. 9 Wahrscheinlichkeitsberechnungen zu den Übergängen<br />

von der Verschuldung in die <strong>Überschuldung</strong> sollen zentrale Ergebnisse über die „Wege in<br />

die <strong>Überschuldung</strong>“ liefern.<br />

Um die statistischen Befunde mit Pr<strong>im</strong>ärbeobachtungen abzusichern, wurde auch für den Schulden-<br />

Kompass 2004 wieder eine repräsentative Haushaltsbefragung durchgeführt und wie <strong>im</strong> Vorjahr die<br />

Merkmale Schuldenneigung und Zahlungswissen erhoben. Außerdem umfasst die diesjährige<br />

Befragung D<strong>im</strong>ensionen des persönlichen Wertesystems sowie persönliche Einstellungen über den<br />

Umgang mit Krediten. Des Weiteren wurden typische Verwendungszwecke für Kredite erhoben.<br />

Der Schulden-Kompass 2004 wird in seiner zweiten Ausgabe keine Analyse aller Aspekte der <strong>private</strong>n<br />

Ver- und <strong>Überschuldung</strong> in Deutschland liefern können. Auch ist zu betonen, dass die erhobenen<br />

Indikatoren Näherungswerte sind und keine Volldeckung für sich beanspruchen können.<br />

Allerdings strebt der Schulden-Kompass 2004 in seinen Erhebungen und dem gegenseitigen<br />

Spiegeln der Ergebnisse ein hohes Maß an Repräsentativität und Validität an.<br />

9 Vgl. Teilanalyse C, Dr. Dr. Gunter E. Z<strong>im</strong>mermann: Wege in die <strong>Überschuldung</strong> und Ursachen, Schulden-Kompass 2004,<br />

S. 115 ff.<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!