Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

SCHULDEN-KOMPASS | TEILANALYSE B | 1
1. Private Verschuldung – Normalität oder gesellschaftliches Tabu?
Welches Stimmungsbild herrscht in Deutschland 2004 zum Thema private Verschuldung? Gibt es
eine gesamtgesellschaftlich einheitliche Bewertung oder lassen sich einzelne Teilgruppen mit besonderen
Einstellungen erkennen?
Zur Beantwortung dieser Fragen wurden in Abstimmung mit dem wissenschaftlichen Beirat sechs
Aussagen zum Thema private Verschuldung formuliert und erstmals für den Schulden-Kompass
2004 in die Haushaltsumfrage einbezogen:
• Der Lebensunterhalt wird immer teurer, das Einkommen reicht heute für größere
Anschaffungen oder Sonderbelastungen meist nicht mehr aus.
• Die Wünsche sind größer geworden; man ist heute nicht mehr so bescheiden wie früher.
• Die schlechte wirtschaftliche Lage (Arbeitslosigkeit, Lohnkürzungen, Steuererhöhungen,
Gesundheitsreform etc.) zwingt die Menschen zum Schuldenmachen.
• Traditionelle Werte werden heute ersetzt durch Konsum und Statussymbole.
• Wenn ich etwas haben will, dann kaufe ich es. Die Schulden sind mir dann zunächst egal.
• Wenn mir etwas wichtig ist, dann nehme ich auch Schulden in Kauf.
Den Probanden wurden die Aussagen in zufälliger Reihenfolge mit der Bitte vorgelesen, den Grad
ihrer Zustimmung mit Hilfe einer 5-stufigen Skala anzugeben: Der Skalenpunkt 1 bedeutet „stimme
voll und ganz zu“. Der Skalenpunkt 5 bedeutet: „stimme ganz und gar nicht zu“.
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