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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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Vorwort<br />

Sehr geehrte Leser,<br />

das weit reichende Echo aus der Öffentlichkeit, der Praxis und der Forschung hat uns darin bestärkt,<br />

den Schulden-Kompass zu vertiefen und zu erweitern. Ursprünglich geplant als eine Analyse der<br />

SCHUFA-Daten zum Thema <strong>private</strong> Ver- und <strong>Überschuldung</strong>, wurde schon bei den Vorarbeiten für<br />

den Schulden-Kompass 2003 deutlich, dass für ein tieferes Verständnis vielfältige Teilaspekte auf<br />

einer breiten Datenbasis zu berücksichtigen sind.<br />

<strong>Überschuldung</strong> ist ein mehrd<strong>im</strong>ensionales und sehr komplexes Phänomen und nicht durch eine<br />

Ursache und nur einen Auslöser zu erklären. Der Schulden-Kompass verbreitert mit seinen<br />

Teilanalysen die Datengrundlage, um darauf aufbauend den <strong>Überschuldung</strong>sgrad und die <strong>Überschuldung</strong>sgefahr<br />

in der deutschen Gesellschaft weiter untersuchen zu können. Für diese Untersuchungen<br />

sind institutionelle Faktoren wie politische, juristische und kreditwirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Genauso nehmen sozialstrukturelle Faktoren wie Alter,<br />

Einkommen, Bildungsstand, Erwerbssituation, Wertesysteme und individuelle Verhaltensmuster der<br />

Kreditnehmer entscheidenden Einfluss auf das Eingehen von Krediten und deren Bedienung. Folglich<br />

können die „typischen“ Indikatoren der <strong>Überschuldung</strong> nur schwierig best<strong>im</strong>mt werden.<br />

Im Mittelpunkt des vorliegenden Schulden-Kompass 2004 steht zwar weiterhin die Frage, welches<br />

Ausmaß die Ver- und <strong>Überschuldung</strong> von Privatpersonen und Privathaushalten angenommen hat,<br />

und welche Trends erkennbar sind. Doch eine abschließende Antwort dürfte, wenn überhaupt, wohl<br />

erst in einigen Jahren möglich sein. Schwierige Vorraussetzungen hierfür sind dadurch gegeben,<br />

dass die vielfältigen und in unregelmäßigen Abständen veröffentlichten Erhebungen über gemeinsame<br />

definitorische Grundlagen verfügen, miteinander verzahnbare Indikatoren messen und darüber<br />

hinaus ein gleichsam aktuelles, bundesweit repräsentatives Daten-Niveau aufweisen, um so eine<br />

relevante Verknüpfung der verschiedenen Erhebungen zu ermöglichen.<br />

Als kontinuierlich angelegte Studie erhebt der Schulden-Kompass mit seinen interdisziplinären<br />

Teilanalysen empirisch gestützte Momentaufnahmen verschiedener Indikatoren und erprobt, welche<br />

dieser messbaren Indikatoren relevanten Einfluss auf die <strong>private</strong> <strong>Überschuldung</strong> haben können.<br />

Eine Besonderheit des Schulden-Kompasses ist sicherlich die Repräsentativität der Daten: <strong>Die</strong><br />

anonymisierte Analyse der SCHUFA-Daten setzt auf einem Gesamtbestand von 340 Millionen<br />

Datensätzen von rund 62 Millionen volljährigen Personen auf. Zu betonen ist aber, dass die<br />

SCHUFA trotz ihres umfangreichen Datenbestands lediglich einige Teilaspekte der Ver- und <strong>Überschuldung</strong><br />

beleuchten kann.<br />

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