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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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KERN-ERGEBNISSE | SCHULDEN-KOMPASS 2004<br />

Kern-Ergebnisse und Kern-Thesen 2004<br />

Im Folgenden sind zentrale Ergebnisse und Thesen aus der aktuellen Auswertung des SCHUFA-<br />

Datenbestands 2003 (Teilanalyse A) und der in Auftrag gegebenen repräsentativen Haushaltsbefragung<br />

<strong>im</strong> Juni 2004 (Teilanalyse B) aufgeführt. <strong>Die</strong> Teilanalysen C und D sowie der internationale<br />

<strong>Vergleich</strong> dienen als ergänzende Expertisen und zeigen weitere Zusammenhänge<br />

und Aspekte der <strong>private</strong>n Ver- und <strong>Überschuldung</strong> auf.<br />

Auswertung des SCHUFA-Datenbestands<br />

<strong>Die</strong> <strong>im</strong> SCHUFA-Datenbestand registrierten, neu gemeldeten Zahlungsstörungen auf Personenbasis<br />

haben 2003 gegenüber dem Vorjahr in allen Bundesländern durchschnittlich um ca. 19% zugenommen.<br />

Allerdings ist die Zahl der bei der SCHUFA gespeicherten Personen <strong>im</strong> Berichtszeitraum um<br />

ca. fünf Prozent auf rund 62 Millionen Personen gestiegen. Auch dieser Effekt trägt dazu bei,<br />

dass das Potenzial von Zahlungsstörungen und die tatsächlich eingetretenen Fälle absolut<br />

zugenommen haben.<br />

Insbesondere in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen und der 25- bis 29-Jährigen finden sich mit<br />

über 10% bzw. über 11% anteilig die meisten Personen mit einem weichen oder harten<br />

Negativmerkmal. <strong>Die</strong> Zahlungsstörungen als weiches Negativmerkmal haben deutlich stärker zugelegt<br />

als die so genannten harten Negativmerkmale, wie sie die Abgabe einer Eidesstattlichen<br />

Versicherung oder das Eröffnen eines Privatinsolvenzverfahrens darstellen. Hier betrug die durchschnittliche<br />

Zunahme der neu gemeldeten harten Negativmerkmale auf Personenbasis rund 8%. <strong>Die</strong><br />

heterogene Verteilung der Zahlungsstörung über alle Kreise lässt keine interpretierbare Grundstruktur<br />

erkennen.<br />

Bei Interpretationen zur Entwicklung der weichen und harten Negativmerkmale ist zu beachten, dass<br />

die Entwicklung auf Personenbasis betrachtet wurde und nicht die Entwicklung der absoluten<br />

Anzahl der Negativmerkmale. <strong>Die</strong>s bedeutet: Verglichen wird auf Kreisebene die Anzahl der<br />

Personen, zu denen 2002 ein oder mehrere Negativmerkmale gemeldet wurden, mit der Anzahl der<br />

Personen, zu denen 2003 ein oder mehrere Negativmerkmale gemeldet wurden.<br />

Trotz der signifikanten Zunahme insbesondere der weichen Negativmerkmale sind die Ausfallquoten<br />

von Konsumentenkrediten in den Altersgruppen von 20 bis 64 Jahren zwischen 2002 und 2003 nur<br />

marginal gestiegen. Sämtliche Ausfallquoten aller bei der SCHUFA gemeldeten Kredite beliefen<br />

sich 2003 auf unter 2,5%.<br />

Berechnungen ergeben, dass knapp 2,78 Millionen Personen in Deutschland mindestens eines der<br />

harten Negativmerkmale aufweisen. <strong>Die</strong>s kann nicht unmittelbar mit einer <strong>Überschuldung</strong>ssituation<br />

gleichgesetzt werden, da z.B. die Abgabe einer Eidesstattlichen Versicherung nicht zwangsläufig auf<br />

eine <strong>Überschuldung</strong> hindeutet. Ebenso kann von dieser Personen bezogenen Zahl nicht direkt auf<br />

knapp 2,78 Millionen überschuldete Haushalte geschlossen werden.<br />

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