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202 A Strukturen auf Mannigfaltigkeiten<br />

um ±1, weil sie in genau einem Paar aus (π(1), π(2), . . ., π(n)) ändern, ob die linksstehende<br />

Zahl größer als die rechtsstehende ist. Aus (l, k +1) = (k, k +1) ◦(l, k) ◦(k, k +1)<br />

folgt dann durch Induktion, daß jede Paarvertauschung die Fehlstellung einer Permutation<br />

um eine ungerade Anzahl ändert.<br />

Es läßt sich jede Permutation π aus Paarvertauschungen zusammensetzen. Wenn die<br />

Fehlstellung a(π) gerade (ungerade) ist, muß die Zahl dieser Paarvertauschungen gerade<br />

(ungerade) sein. Also gibt sign(π) an, ob π aus einer geraden oder ungeraden Anzahl<br />

von Paarvertauschungen zusammengesetzt ist, und es gilt<br />

Dichten und Inhalte<br />

sign(π ′ ◦ π) = sign(π ′ ) sign(π) . (A.40)<br />

Ladung, Energie, Teilchenzahl und ähnliche additive Größen können in Mannigfaltigkeiten<br />

oder Untermannigfaltigkeiten der Dimension p kontinuierlich verteilt sein. Der<br />

Inhalt eines Bereiches B ergibt sich dabei als Integral über eine Dichte pro Weg, pro<br />

Fläche oder pro Volumen, das sich über den Bereich B erstreckt. Je nach Dimension p<br />

des Bereichs heißt die zugehörige Dichte p-Form.<br />

Für p = 1 ist die Arbeit, die längs eines Weges Γ : [s, ¯s] → M geleistet wird, ein<br />

Integral über eine Arbeitsdichte pro Weg, die Kraft. Sie hat Komponentenfunktionen ωm,<br />

¯s<br />

A[Γ] = ds ωm(x(s))<br />

s<br />

dxm<br />

ds =<br />

¯s<br />

ds ω(u) . (A.41)<br />

s<br />

Die Arbeit längs Γ hängt nicht vom Koordinatensystem ab, wenn ω ein Kovektorfeld ist,<br />

das auf der Kurve Tangentialvektoren u in die reellen Zahlen abbilden. Sie hängt auch<br />

nicht von der Parametrisierung des Weges ab, und läßt sich daher kurz als<br />

<br />

A[Γ] = ω (A.42)<br />

Γ<br />

schreiben, denn sei s eine monoton zunehmende Funktion von s ′ , so besagen die Kettenregel<br />

und der Integraltransformationssatz<br />

¯ s ′<br />

s ′<br />

ds ′ ωm(x(s(s ′ ))) ds<br />

ds ′<br />

dxm ds =<br />

s( s ¯′ )<br />

s(s ′ ds ωm(x(s))<br />

)<br />

dxm<br />

. (A.43)<br />

ds<br />

Bei konstanter Stromdichte fließt durch ein p = 2-dimensionales Parallelogramm mit<br />

Kantenvektoren a und b der Gesamtstrom J(a, b). Er definiert die 2-Dichte J, die Stromdichte,<br />

die bilinear Paare von Vektoren (a, b) auf Zahlen abbildet,<br />

J(λ1a+λ2c, b) = λ1 J(a, b)+λ2 J(c, b) , J(a, λ1 b+λ2c) = λ1 J(a, b)+λ2 J(a,c) . (A.44)<br />

Nach dem Cavalierischen Prinzip bleibt der Strom ungeändert, wenn man zu b ein<br />

beliebiges Vielfaches von a hinzufügt, denn dabei ändert sich nicht die Flächengröße.<br />

a<br />

b<br />

J(a, b) = J(a, b + λa)<br />

a<br />

Abbildung A.1: Cavalierisches Prinzip<br />

Der Strom J(a, b) verschwindet, falls a = b ist,<br />

J(a,a) = 0 .<br />

Daher ist J antisymmetrisch unter Vertauschung der beiden Argumente,<br />

b + λa<br />

0 = J(a + b,a + b) = J(a,a) + J(a, b) + J( b,a) + J( b, b) = 0 + J(a, b) + J( b,a) + 0 ,<br />

203<br />

J(a, b) = −J( b,a) . (A.45)<br />

Es ist J der Strom in Normalenrichtung des von a und b aufgespannten Parallelogramms.<br />

Er wechselt sein Vorzeichen, wenn man a und b vertauscht.<br />

Man kann Stromdichten addieren und vervielfältigen, folglich bilden sie einen Vektorraum<br />

L2: den Vektorraum der in zwei Vektoren linearen, unter Permutation antisymmetrischen<br />

(die Mathematiker sagen ” alternierenden“) Abbildungen in die reellen Zahlen.<br />

Da Stromdichten, angewendet auf ein Paar von Kantenvektoren eines Parallelogramms,<br />

eine Zahl ergeben, definieren Parallelogramme Vektoren des zu L2 dualen Vektorraums,<br />

nämlich die lineare Abbildung a ∧ b, gesprochen ” a Keil be“ oder ” a Dach be“, die Stromdichten<br />

J auf den Strom J(a, b) abbildet,<br />

(a ∧ b) : J ↦→ J(a, b) . (A.46)<br />

Weil die Stromdichten antisymmetrisch und bilinear sind, ist das Keilprodukt (oder<br />

Dachprodukt) antisymmetrisch und distributiv in beiden Faktoren,<br />

a ∧ b = − b ∧a , (A.47)<br />

(λ1a + λ2 b) ∧c = λ1a ∧c + λ2 b ∧c , a ∧ (λ1 b + λ2c) = λ1a ∧ b + λ2a ∧c . (A.48)<br />

Dabei sind Summen und Vielfache der Keilprodukte definiert als Summen und Vielfache<br />

der linearen Abbildungen, die sie bewirken.<br />

Schreiben wir a = ema m und b = enb n als Linearkombinationen einer Basis e1,e2 . . .,<br />

so erweist sich das Keilprodukt a ∧ b wegen der Distributiveigenschaften und der Antisymmetrie<br />

des Keilproduktes als Linearkombination der Produkte em ∧ en mit m < n.<br />

a ∧ b = a m b n em ∧ en = <br />

(a<br />

m

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