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298 F Einige Standardformen der Metrik<br />
Auf einen Achsenabschnitt angewendet erzeugen SO(3)-Transformationen eine vierdimensionale<br />
Mannigfaltigkeit, die aus Kugelschalen besteht. Diese Kugelschalen schneiden<br />
den Abschnitt genau einmal, wenn er genügend klein gewählt ist.<br />
Jeder Punkt r in einer genügend kleinen Umgebung von p läßt sich daher als g(q)<br />
schreiben, wobei q = Or ∩ O ⊥ p der eindeutige Schnittpunkt des Orbits durch r mit<br />
der Achse durch p ist und g ∈ SO(3) eindeutig bis auf eine Stabilitätstransformation<br />
h ∈ Hp = Hq ist, g ′ (q) = g(q) ⇔ g ′ −1 g = h ∈ Hq.<br />
Verwenden wir in der vierdimensionalen Raumzeit für die Achse O ⊥ p Koordinaten ui ,<br />
i = 0, 1, und Kugelkoordinaten θ und ϕ für SO(3)/SO(2), so hat die Metrik in der<br />
Umgebung U die Form<br />
gmndx m dx n = gij(u)du i du j + k(u)(dθ 2 + sin 2 θdϕ 2 ). (F.21)<br />
Denn jeder Orbit ist eine maximal symmetrische Kugelschale und die Metrik auf jeder<br />
Kugelschale liegt daher bis auf einen Vorfaktor k(u) fest, der von Orbit zu Orbit<br />
verschieden sein kann. Das Längenquadrat gij(u)du i du j von Tangentialvektoren an die<br />
Achse durch p ist nicht weiter eingeschränkt. Tangentialvektoren an T ⊥ q stehen in allen<br />
Punkten q der Achse durch p senkrecht auf den Orbits. Daher treten keine Mischterme<br />
dθdu und dϕdu auf. Die Isometrien g ∈ SO(3) lassen die Skalarprodukte und die Koordinaten<br />
u i , i = 0, 1, invariant und verschleppen die Tangentialvektoren an die Achse<br />
durch p in Tangentialvektoren mit gleichen Komponenten am Punkt g(p). Daher hat die<br />
Metrik nicht nur auf der Achse durch p, sondern überall in U die angegebene Form.<br />
Da die Raumzeit die Signatur −2 hat, ist der Faktor k(u) negativ und kann dort,<br />
wo seine Ableitung nicht verschwindet, zur Definition der Koordinate r, k(u) = −r 2 ,<br />
verwendet werden. Wie auf Seite 294 diskutiert, kann man in der zweidimensionalen<br />
Achse durch p zu gegebenen Schichten mit konstantem r eine weitere Koordinate t<br />
einführen, so daß die Metrik gij(u)du i du j dort, wo die Fläche r = konst nicht lichtartig<br />
ist, blockdiagonal wird. Dort hat die Metrik die Form<br />
gkl(x)dx k dx l = gtt(t, r)(dt) 2 + grr(t, r)(dr) 2 − r 2 (dθ) 2 − r 2 sin 2 θ(dϕ) 2 , (F.22)<br />
die wir als Ansatz zur Berechnung der Schwarzschildlösung verwenden.<br />
Der de Sitter-Raum<br />
Ein de Sitter-Raum ist eine Fläche von Punkten (t,x, w),<br />
t 2 − x 2 − w 2 = −α 2 , α = konst , (F.23)<br />
im flachen fünfdimensionalen Raum R 1,4 . Er hat die Topologie R × S 3 , denn für jedes<br />
t ∈ R bilden die Lösungen (x, w) von x 2 +w 2 = α 2 +t 2 eine Kugelschale S 3 . Insbesondere<br />
sind die Schichten gleicher Zeit, t = konst, kompakt.<br />
Lorentztransformationen SO(1, 4) des einbettenden Raumes R 1,4 bilden den de Sitter-<br />
Raum isometrisch auf sich ab; er ist maximal symmetrisch und konform flach, allerdings<br />
nicht maximal konform symmetrisch, da der konforme Faktor bei Abbildung auf R × S 3<br />
mit Standardmetrik nicht nullstellenfrei ist.<br />
Die Koordinaten (t ′ ,x ′ )<br />
t = α<br />
2 (x ′ 2 + 1) e t′<br />
− α<br />
2 e−t′ , x = α e t′<br />
x ′ , w = α<br />
2 (x ′ 2 − 1) e t′<br />
− α<br />
2 e−t′ , (F.24)<br />
überdecken die Hälfte, t > w, des de Sitter-Raumes. Für die Differentiale gilt<br />
dt = α<br />
2(x ′ 2 + 1)e t′<br />
dx = αx ′ e t′<br />
dt ′ + α e t′<br />
dx ′ ,<br />
+ e −t′dt ′ + α e t′<br />
x ′ódx ′ ,<br />
dw = α<br />
2(x ′ 2 − 1)e t′<br />
+ e −t′dt ′ + α e t′<br />
x ′ódx ′ .<br />
Daher hat das Längenquadrat (dt) 2 − (dx) 2 − (dw) 2 die Form<br />
299<br />
(F.25)<br />
gmndx m dx n = α 2 (dt ′ ) 2 − α 2 e 2t′<br />
(dx ′ ) 2 = (d¯t) 2 − exp2 ¯t<br />
α(dx ′ ) 2 . (F.26)<br />
Die Schichten gleicher Zeit ¯t = α(t ′ + ln α) sind der R 3 mit seiner flachen Metrik. Ob in<br />
einer Raumzeit Schichten gleicher Zeit kompakt sind, ist, wie der de Sitter-Raum zeigt,<br />
auch eine Eigenschaft der Schichtung und nicht allein der Raumzeit.<br />
Die Koordinaten (¯t,x ′ ) sind ein synchronisiertes Bezugssystem (F.11) für eine Hälfte,<br />
t > w, des de Sitter-Raumes. Teilchen, die in diesem Bezugssystem ruhen, durchlaufen<br />
geodätische Weltlinien. Ihre Abstände wachsen exponentiell mit der Zeit.<br />
Im Koordinatensystem (ˆt, r, θ, ϕ)<br />
t = √ α2 − x 2 sinh ˆt<br />
α , w = −√α2 − x 2 cosh ˆt<br />
, (F.27)<br />
α<br />
wobei x = r(sin θ cosϕ, sin θ sin ϕ, cosθ) mit r ≤ α durch Kugelkoordinaten (2.25) gegeben<br />
ist, hat das Längenquadrat (dt) 2 − (dw) 2 − (dx) 2 wegen<br />
dt = − xdx ˆt<br />
√ sinh<br />
α2 − x 2 α + √ α2 ˆt<br />
− x 2cosh<br />
αdˆt<br />
α ,<br />
dw =<br />
xdx ˆt<br />
√ cosh<br />
α2 − x 2 α − √ α2 ˆt<br />
− x 2sinh<br />
αdˆt<br />
α ,<br />
und xdx = rdr und (dx) 2 = (dr) 2 + r 2 (dθ) 2 + r 2 sin 2 θ(dϕ) 2 die Form<br />
(F.28)<br />
gmndx m dx n = (1 − r2<br />
α2) (dˆt) 2 − (dr)2<br />
1 − r2<br />
α2 − r 2 (dθ) 2 − r 2 sin 2 θ (dϕ) 2 . (F.29)<br />
Die (ˆt, r, θ, ϕ)-Koordinaten überdecken nur den Bereich w < −|t| des de Sitter-Raumes.<br />
Durchläuft r bei konstantem θ und ϕ für ˆt = 0 die Werte zwischen r = 0 und r = α, so<br />
durchlaufen die (t,x, w)-Punkte einen Viertelkreis in R 1,4 .<br />
Wie jeder maximal symmetrische Raum ist der de Sitter-Raum konform flach. In einer<br />
Umgebung eines jeden Punktes p, dem wir durch Wahl des Bezugssystems in R 1,4