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236 C Elementare Geometrie<br />

Hierbei haben wir ωa b c = ea m ωm b c und eb m em c = δb c (A.110) verwendet, sowie die daraus<br />

durch Differenzieren folgende Gleichung (∂neb m )em c = −eb m ∂nem c .<br />

Das längs u und v durchlaufende Parallelogramm schließt sich nicht, wenn der Vektor<br />

T(u, v) = T(u, v) m ∂m nicht verschwindet. Er hängt linear von den zwei Vektoren u und<br />

v ab und definiert daher einen Tensor der Stufe (2, 1), die Torsion. Die Torsion ist die<br />

bilineare Abbildung von Paaren von Vektoren, die ein infinitesimales Parallelogramm<br />

definieren, auf den Vektor, um den sich das Parallelogramm zu schließen fehlt.<br />

Falls u gleich v ist, verschwindet der zugehörige Vektor T(u, u). Eine Größe T(u, v),<br />

die linear in den beiden Argumenten u und v ist und die für u = v verschwindet, ist antisymmetrisch<br />

bei Vertauschen von u und v (A.45). Daher ist die Torsion antisymmetrisch<br />

im ersten Indexpaar<br />

Tab c = −Tba c . (C.13)<br />

Weil der Vektor T(u, v) linear und antisymmetrisch in u und v ist, sind seine Komponenten<br />

T c antisymmetrische Zweiformen. Sie schreiben sich als äußere Ableitung (A.92) der<br />

Vielbeinform e c = dx m em c (A.111) und mit ihrem antisymmetrischen Produkt (A.73)<br />

mit der Zusammenhangsform ωb c = dx m ωm b c = e a ωa b c ,<br />

T c = de c +ωb c e b = e a e b1<br />

2 Tab c = dx m dx n1<br />

2 (∂men c −∂nem c +en b ωm b c −em b ωn b c ) . (C.14)<br />

Wenn die Torsion nicht verschwindet, verhalten sich Parallelogramme wie Schraubengewinde.<br />

Folgt man der Rille eines Gewindes, das ist eine abgerundete <strong>Version</strong> des<br />

Parallelogramms, einmal rechts und ein anderes Mal links halb herum, so endet man<br />

nicht am selben Ort, sondern um eine Ganghöhe versetzt.<br />

w<br />

<br />

<br />

Pvw<br />

v<br />

u<br />

u<br />

PuPvw<br />

Puw<br />

R uvw<br />

Abbildung C.2: Krümmung<br />

v<br />

PvPuw<br />

Der Raum ist gekrümmt, wenn ein Vektor w, der parallel um ein von u und v aufgespanntes,<br />

infinitesimales Flächenstück verschoben wird, nicht mit dem ursprünglichen<br />

Vektor übereinstimmt. Für parallel verschobene Basisvektoren PvPuea erhalten wir bis<br />

auf Terme, die quadratisch in den Komponenten u m und v n sind,<br />

PvPuea = Pvea − u m ωm a b eb=δa b − u m bPveb|x+u ωm a =<br />

=δa b − u m ωm a bδb c − v n ωn b c |x+uec .<br />

|x+u+v<br />

(C.15)<br />

C.2 Torsion und Krümmung 237<br />

Entwickeln wir ωn b c nach u<br />

PvPuea =δa b − u m ωm a bδb c − v n (ωn b c + u m ∂mωn b c )ec<br />

und multiplizieren wir aus, so folgt<br />

(C.16)<br />

PvPuea = ea − u m ωm a b eb − v m ωm a b eb + u m ωm a c v n ωn c b eb − u m v n ∂mωn a b eb . (C.17)<br />

Hiervon unterscheidet sich der Vektor PuPvea, der anders um das Flächenstück verschoben<br />

wurde und sich aus (C.17) durch Vertauschen von u und v ergibt, durch<br />

PvPuea − PuPvea = −u m v n∂mωn a b − ∂nωma b − ωm a c ωn c b + ωn a c ωm c beb . (C.18)<br />

Da diese Differenz bereits bilinear in u m = u c ec m und v n = v d ed n ist, ändern sich<br />

ihre Komponenten nicht in der betrachteten Näherung, wenn wir sie längs −u und −v<br />

zurück in den Ausgangspunkt verschieben. Wir erhalten so die Abweichung des Vektors<br />

ea, der einmal um das gesamte Flächenstück herum parallel verschoben wurde, vom<br />

ursprünglichen Vektor. Diese Abweichung definiert die Krümmung R(u, v, ea)<br />

P−vP−uPvPuea = ea − R(u, v, ea) , R(u, v, ea) = u c v d Rcd a b eb , (C.19)<br />

Rcd a b = ec m ed n∂mωn a b − ∂nωm a b − ωm a c ωn c b + ωn a c ωm c b. (C.20)<br />

Da Paralleltransport linear ist, gilt für einen Vektor w = w a ea, der um das Flächenelement<br />

parallel verschoben wird,<br />

P−vP−uPvPuw = w − R(u, v, w) = w − u c v d w a Rcd a b eb . (C.21)<br />

Die Krümmung gibt an, um wieviel ein Vektor, der parallel um das von u und v aufgespannte<br />

Flächenelement herumgeführt wird, vom ursprünglichen Vektor w abweicht.<br />

Dieser Differenzvektor hängt linear von den drei Vektoren u, v und w ab und definiert<br />

daher einen Tensor der Stufe (3, 1), den Riemanntensor, mit Komponenten Rcd a b .<br />

Aus den gleichen Gründen wie die Torsion (A.45) ist der Riemanntensor antisymme-<br />

trisch im ersten Indexpaar<br />

Rcd a b = −Rdc a b<br />

(C.22)<br />

und definiert daher eine matrixwertige Zweiform Ra b = ec d 1<br />

e 2Rcd a b . Sie schreibt sich als<br />

äußere Ableitung und Quadrat der matrixwertigen Zusammenhangsform ωa b = dxmωm a b<br />

Ra b = dωa b − ωa c ωc b = dx m dx n1<br />

2 (∂mωn a b − ∂nωm a b − ωm a c ωn c b + ωn a c ωmc b ) . (C.23)<br />

Für die Tangentialvektoren an Weltlinien der Raumzeit ist nicht nur Parallelverschiebung<br />

erklärt, sondern auch ein Skalarprodukt eaóeb = gab, die Metrik, und ein Längenquadrat<br />

w 2 = wów = w a w b gab. Die Parallelverschiebung heißt metrikverträglich, wenn<br />

parallel verschobene Vektoren unveränderte Länge haben. Insbesondere haben dann die<br />

Vektoren w und w − R(u, v, w) in erster Ordnung in u und v gleiche Länge<br />

0 = w 2 − (w − R(u, v, w)) 2 = 2R(u, v, w)ów = 2u c v d Rcd a e gebw a w b . (C.24)<br />

Es ist Rcd a e gebw a z b linear in w und z und verschwindet für w = z, wenn die Parallelverschiebung<br />

metrikverträglich ist. Dann sind, wie (A.45) zeigt, die Komponenten des mit<br />

der Metrik kontrahierten Riemanntensors antisymmetrisch auch im zweiten Indexpaar<br />

Rcd ab = Rcd a e geb , Rcd ab = −Rcd ba . (C.25)

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