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250 C Elementare Geometrie<br />

der Levi-Civita-Konnektion, Tkl m = 0 = Dmgnk, so erweist sich die Lieableitung der<br />

Metrik längs ξ als die symmetrisierte, kovariante Ableitung von ξm = gmnξ n<br />

Lξgmn = Dmξn + Dnξm . (C.109)<br />

Die symmetrisierte, kovariante Ableitung des Feldes ξm ist proportional zur Metrik<br />

(E.27), falls ξ m zu einer infinitesimalen konformen Transformation gehört und verschwindet<br />

für infinitesimale Isometrien.<br />

Wenn Parallelverschiebung torsionsfrei und metrikverträglich ist, die affine Konnektion<br />

also durch das Christoffelsymbol (C.106) gegeben ist, so vereinfacht sich die erste<br />

Bianchi-Identität (C.60) zu<br />

Rklm n + Rlmk n + Rmkl n = 0 . (C.110)<br />

Hieraus und aus der Antisymmetrie im ersten und im zweiten Indexpaar (C.25) folgt,<br />

daß der Riemanntensor unter Vertauschung der beiden Indexpaare symmetrisch ist<br />

Rklmn = −Rlmkn − Rmkln = Rlmnk + Rmknl<br />

= −Rmnlk − Rnlmk − Rknml − Rnmkl<br />

= 2Rmnkl + Rnlkm + Rknlm = 2Rmnkl − Rlknm<br />

Rklmn = Rmnkl<br />

und daß der Riccitensor Rkl = Rkml m symmetrisch ist<br />

(C.111)<br />

Rkl = Rlk . (C.112)<br />

In der Standardformulierung der Allgemeinen Relativitätstheorie wird der Paralleltransport<br />

so gewählt, daß die Torsion verschwindet. Dies ist zunächst eine Einfachheitsforderung;<br />

Formulierungen mit nichtverschwindender Torsion sind genauso denkbar. Um<br />

zu entscheiden, welcher Paralleltransport physikalisch durch Testteilchen und Licht realisiert<br />

ist, müssen die Auswirkungen von Torsion in Spielarten der Allgemeinen Relativitätstheorie<br />

untersucht und mit den Beobachtungen verglichen werden. Wir lassen<br />

daher zu, daß die Torsion nicht verschwindet, auch wenn wir in Kapitel 7 zeigen, daß<br />

Testteilchen und Licht dem torsionsfreien Paralleltransport unterliegen. Dies ist keine<br />

Einfachheitsannahme, sondern folgt aus der Koordinateninvarianz der Wirkung<br />

C.6 Geraden<br />

Eine Kurve x(s) ist gerade oder geodätisch, wenn der Tangentialvektor Um (s) = dxm<br />

ds<br />

bei Parallelverschiebung längs der Kurve zum Punkt x(s + ε) = x + εU mit dem dortigen<br />

Tangentialvektor bis auf Terme der Ordnung ε2 übereinstimmt. Dann verschwindet<br />

auf der Kurve die kovariante Ableitung DUU des Tangentialvektors in Richtung des<br />

Tangentialvektors.<br />

Auf einer Kurve x(s) erfordert der Begriff der kovarianten Ableitung DUV eines Vektors<br />

V (s) längs des Tangentialvektors U = dx<br />

nicht, daß V (s) ein in der Umgebung der<br />

ds<br />

Kurve definiertes Vektorfeld V (x) ist, denn die Ableitung dxm<br />

nach dem Kurvenparameter<br />

δV n<br />

δs<br />

C.6 Geraden 251<br />

ds ∂m wirkt als Ableitung d<br />

ds<br />

= Ddx V<br />

ds<br />

n n dV dxk<br />

= +<br />

ds ds Γkl n V l . (C.113)<br />

Hierbei haben wir die Kurzschrift δ für die kovariante Ableitung Ddx eingeführt.<br />

δs ds<br />

Da Geraden definitionsgemäß DUU = 0 mit Um = dxm erfüllen, lösen ihre Koordina-<br />

ds<br />

tenfunktionen die Geodätengleichung<br />

d2xm mdxk dx<br />

+ Γkl<br />

ds2 ds<br />

l<br />

= 0 . (C.114)<br />

ds<br />

Falls die affine Konnektion überall verschwindet, sind die Koordinaten von Geraden<br />

lineare Funktionen xm (s) = Umós + xm (0) des Bahnparameters.<br />

Es ist dxk dx<br />

ds<br />

l dxl dx = ds ds<br />

k<br />

symmetrisch unter Vertauschung der Indizes. Daher trägt zur<br />

ds<br />

Geradengleichung nur der symmetrische Teil Skl m der Konnektion bei.<br />

Ungleichmäßige Gravitation verändert durch Gezeiteneffekte den Abstand zwischen<br />

frei fallenden Teilchen, die gerade Weltlinien durchlaufen und die Geodätengleichung<br />

erfüllen. Parametrisieren wir die Teilchen durch Parameter v und parametrisieren wir für<br />

festes v jede Weltlinie durch einen Bahnparameter u, so ist diese Schar von Weltlinien<br />

durch x m (u, v) gegeben. Dabei ist ∂xm<br />

∂u = Um der Tangentialvektor an die jeweilige<br />

geodätische Linie und erfüllt die Geodätengleichung DUU = 0, der Vektor V m = ∂xm<br />

∂v<br />

zeigt zur benachbarten geodätischen Linie.<br />

Wenn die Vektoren U und V , längs derer differenziert wird, nur auf Kurven oder Flächen<br />

oder allgemeiner Untermannigfaltigkeiten definiert sind, wobei die r-dimensionale<br />

Untermannigfaltigkeiten in einem Koordinatensystem durch Funktionen x m (s 1 , ..., s r )<br />

gegeben sei, so behalten die Gleichungen (C.45) und (C.44) ihre Gültigkeit, falls U und<br />

V tangential, das heißt von der Form<br />

U m | = U x(s) a (s) ∂xm<br />

, a = 1, . . ., r , (C.115)<br />

∂sa sind. Dann wirken die Ableitungen Um∂xm als Ableitungen Ua∂sa innerhalb der Untermannigfaltigkeit.<br />

Das gilt insbesondere für den Kommutator<br />

[U, V ] m | = (U x(s) b ∂sbV a − V b ∂sbU a ) ∂xm<br />

. (C.116)<br />

∂sa Auf der zweidimensionalen Fläche x(u, v) sind U = Um∂xm und V = V m∂xm tangentiale<br />

Vektorfelder, deren Kommutator verschwindet<br />

[U, V ] m = ∂xk<br />

∂u<br />

∂<br />

∂xk ∂x m<br />

∂v<br />

− ∂xk<br />

∂v<br />

∂<br />

∂xk ∂x m<br />

∂u<br />

∂ ∂<br />

=<br />

∂u ∂v xm − ∂ ∂<br />

∂v ∂u xm = 0 .<br />

Daher unterscheidet sich die kovariante Ableitung von V längs U von der Ableitung von<br />

U längs V um die Torsion (C.45)<br />

DUV = DV U + T(U, V ) , (C.117)

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