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156 7 Äquivalenzprinzip<br />

Kegelabschnitts gibt es eine raumartige Fläche F, die zusammen mit dem Abschnitt<br />

von A ein Volumen V berandet. Wir integrieren die Ungleichung (7.82) über das Gebiet<br />

V und berücksichtigen, daß die Felder u die Bewegungsgleichungen erfüllen. Mit dem<br />

Gaußschen Satz und der Bezeichnung km für die Komponenten der Flächennormalen<br />

erhalten wir <br />

d<br />

∂V<br />

3 xkm j m <br />

= d<br />

V<br />

4 x∂mj m <br />

≤ C d<br />

V<br />

4 xj 0 . (7.83)<br />

Da der Strom auf der Anfangsfläche A verschwindet4 , trägt zum Integral über den Rand<br />

von V nur die raumartige Fläche F bei.<br />

F Die Ungleichung gilt auch für Teilgebiete Vt, die aus den Ereignissen<br />

in V bestehen, die vor der Zeit t stattgefunden haben,<br />

Ft<br />

V und deren Rand aus (Teilen von) A besteht, gegebenenfalls Teilen<br />

von F und einer Schicht Ft gleicher Zeit t. Wir verkleinern<br />

A die linke Seite, wenn wir nur die Beiträge von Ft berücksichtigen,<br />

denn auf der bezüglich j<br />

Abbildung 7.1: Leeres<br />

Gebiet V<br />

m raumartigen Fläche ist der Integrand<br />

des Flächenintegrals, km jm , nirgends negativ. Auf Ft ist<br />

(k0, k1, k2, k3) = (1, 0, 0, 0),<br />

<br />

d 3 xj 0 <br />

(t,x) ≤ C d 4 xj 0 t<br />

= C dt ′<br />

<br />

d 3 xj 0 (t ′ ,x) . (7.84)<br />

Ft<br />

Es genügt also die Ableitung der nicht negativen Größe W(t) = <br />

Vt<br />

d W<br />

dt<br />

F t ′<br />

Vt d4 xj 0 der Ungleichung<br />

≤ C W . (7.85)<br />

Da W für Zeiten ˆt vor allen Ereignissen in V verschwindet (dann ist das Integrationsgebiet<br />

Vˆt leer) und dieser Ungleichung genügt, muß es verschwinden. Denn addieren wir<br />

auf der rechten Seite ein ε > 0, so können wir durch W + ε teilen und integrieren,<br />

d (W + ε)<br />

dt<br />

≤ C (W + ε) , W(t) + ε ≤ ε e C (t−ˆt) . (7.86)<br />

Da ε beliebig klein gewählt werden kann, muß W(t) zu allen Zeiten verschwinden, und<br />

da der Integrand j 0 nicht negativ ist, muß j 0 und damit u und ∂u in Inneren von V<br />

verschwinden.<br />

Damit ist der Satz über das Abhängigkeitsgebiet gezeigt, zumindest, solange u und<br />

∂u so klein sind, daß sie in der Umgebung U liegen, in der (7.82) gilt. Das ist aber für<br />

stetige Felder u und ∂u keine Einschränkung, denn sie können die kleinen Werte nicht<br />

überspringen.<br />

Änderungen der Anfangsdaten oder der Inhomogenität wirken sich daher bei Feldern<br />

mit Bewegungsgleichung (7.74) höchstens mit Lichtgeschwindigkeit aus. Nichts überholt<br />

Licht.<br />

Die niedrigeren Ableitungen in (7.74) wirken sich nicht auf das Abhängigkeitsgebiet<br />

aus. Insbesondere führt ein negatives Massenquadrat, f = −m 2 u, nicht zu tachyonischer,<br />

überlichtschneller Ausbreitung von geänderten Anfangswerten. Ebenso spielen die<br />

4 Auf der Anfangsfläche A reicht die Bedingung kmj m ≥ 0, daß nichts hineinströmt.<br />

7.5 Lichtstrahlen 157<br />

Konnektionsterme in kovarianten Wellengleichungen von Vektoren und Tensoren für das<br />

Abhängigkeitsgebiet keine Rolle.<br />

Geometrische Optik<br />

Elektromagnetische Wellen verhalten sich im Gravitationsfeld nicht universell. So wie<br />

am Spalt die Beugungserscheinungen von der Wellenlänge abhängen, so sind die Einflüsse<br />

ungleichmäßiger Gravitation auf elektromagnetische Wellen verschieden, wenn die<br />

Wellen verschiedene Wellenlängen haben. Universell ist das Verhalten elektromagnetischer<br />

Wellen nur in dem Grenzfall, in dem die Wellenlänge vernachlässigbar klein wird<br />

gegenüber den Abmessungen, auf denen sich die Metrik gmn ändert.<br />

Wir untersuchen diesen Grenzfall verschwindender Wellenlängen als Grenzwert ε → 0<br />

des Ansatzes<br />

Am(x, ε) = ℜ ε am(x, ε) e −i<br />

θ(x)<br />

ε , θ(x) = θ ∗ (x) (7.87)<br />

für das elektromagnetische Potential Am(x). Diesen Ansatz findet man unter den Namen<br />

Eikonalnäherung, Wentzel-Kramers-Brillouin-Näherung oder Geometrische Optik<br />

in verschiedenen Bereichen der Theoretischen Physik. Hier unterstellt er, daß es möglich<br />

ist, für kurze Wellenlängen eine Schar von Lösungen der Maxwellgleichung mit einer<br />

reellen Funktion, der Phase θ(x), und mit komplexen Amplituden am(x, ε) zu finden, die<br />

nur wenig von der Wellenlänge abhängen, so daß sie bei ε = 0 stetig sind und durch eine<br />

Potenzreihe in ε angenähert werden können<br />

am(x, ε) =<br />

N<br />

j=0<br />

am,j(x) ε j + om,N(ε, x) , lim<br />

ε→0 ε −N om,N(ε, x) = 0 . (7.88)<br />

Dabei steht om,N(ε, x) für Restterme, die schneller als ε N verschwinden. Im flachen Raum<br />

löst der Eikonalansatz mit θ(x) = kóx und einer konstanten Amplitude die Wellengleichung.<br />

Die Flächen, auf denen die reelle Funktion θ konstant ist, sind für ε → 0 die Wellenfronten<br />

konstanter Phase, denn die Phasen αm(x, ε) der Amplituden am = rme iαm<br />

sind nach Annahme entwickelbar und die Fronten gleicher Phase θ + εαm = konst sind<br />

für ε → 0 für alle vier Komponenten des Viererpotentials gemeinsam durch θ = konst<br />

gegeben. Demnach ist<br />

km = ∂mθ(x) (7.89)<br />

der allen vier Potentialen gemeinsame Wellenvektor. Er steht im Grenzfall verschwindender<br />

Wellenlänge senkrecht auf der Wellenfront.<br />

Der Wellenvektor ist tangential an die Weltlinie x m (λ), den Lichtstrahl, den er durch<br />

die Differentialgleichung<br />

dx m<br />

dλ = gmn kn definiert. (7.90)<br />

Zur Auswertung des Eikonalansatzes bemerken wir, daß eine komplexe Funktion bei<br />

ε = 0 verschwindet, f(0) = 0, falls sie dort stetig ist und falls im offenen Intervall

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