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246 C Elementare Geometrie<br />

so gehört die hier auftretende Matrix M −1 zur Holonomiegruppe GU des Punktes U,<br />

nämlich zur Parallelverschiebung von U längs des Strahls zu A, längs der Kurve Γ zu B<br />

und dann zurück längs des Strahls zu U<br />

M −1 a b eb |U = PΓ −1<br />

B PΓPΓA ea |U . (C.83)<br />

Insbesondere gehören zu Paralleltransport Pξ längs infinitesimaler Kurven von x zu x+ξ<br />

Matrizen M −1 = 1 − T der Holonomiegruppe GU, die dem Einselement infinitesimal<br />

benachbart sind<br />

(δa b − Ta b )eb |U = PΓ −1<br />

x+ξ PξPΓxea |U = PΓ −1<br />

x+ξ Pξea |x = PΓ −1<br />

x+ξ (ea − ξ m ωm a b eb)|x+ξ<br />

=ea − ξ m ωm a b (x)eb|U<br />

.<br />

(C.84)<br />

Die Matrix mit Elementen Ta b = ξ m ωm a b (x) gehört folglich zu infinitesimalen Holonomietransformationen,<br />

daher schreibt sich die Konnektion mit einer Basis Ti von Matrizen,<br />

die diese Liealgebra aufspannen, als<br />

ωm a b (x) = ωm i (x)Ti a b , [Ti, Tj] = fij k Tk . (C.85)<br />

Der Paralleltransport ist durch liealgebrawertige Vektorfelder ω i m(x) gegeben, deren Anzahl<br />

mit der Dimension der Holonomiegruppe übereinstimmt. Die parallel verschobenen<br />

Basisvektoren haben an jedem Punkt des sternförmigen Gebietes die Form<br />

Pξea |x = (ea − ξ m ω i mTi a b eb)|x+xi<br />

. (C.86)<br />

Daher sind die Komponenten des Riemanntensors (C.20) Linearkombinationen der xunabhängigen<br />

Matrizen Ti<br />

Rcda b = ec m ed n∂mω i n − ∂nω i m − ω j mω k nfjk iTi a b . (C.87)<br />

Dies gilt allerdings normalerweise nicht in der Koordinatenbasis mit Konnektion Γkl m ,<br />

denn wählt man am Ursprung U des sternförmigen Gebiets als Basis die Tangentialvektoren<br />

der Koordinatenlinien und verwendet man, um die Konnektion zu vereinfachen, diese<br />

parallel längs Strahlen verschobenen Vektoren als Basis im gesamten Gebiet, so sind sie<br />

normalerweise an anderen Punkten nicht die Tangentialvektoren an Koordinatenlinien.<br />

Wir haben zur Vereinfachung mit einer Basis gearbeitet, die durch Paralleltransport<br />

vom Ursprung längs Strahlen definiert ist, und den Ursprung dadurch ausgezeichnet, daß<br />

dort ωi n verschwindet. Gehen wir an jedem Punkt durch eine Holonomietransformation<br />

oder eine Transformation aus einer eventuell größeren Gruppe, die wir Eich- oder Strukturgruppe<br />

nennen, zu einer anderen Basis über, die differenzierbar mit der bisherigen<br />

Basis zusammenhängt, solch einen Basiswechsel nennen wir Eichtransformation, so sind<br />

der Ursprung und Strahlen vom Ursprung nicht mehr ausgezeichnet.<br />

Eichtheorien<br />

Die Vektoren, die man parallel verschieben kann, müssen nicht unbedingt geometrisch<br />

anschauliche Vektoren sein, wie sie als Tangentialvektoren an Kurven auftreten. In der<br />

C.4 Basiswechsel 247<br />

Theorie der Elementarteilchen beschreibt man Materie durch ein Feld ψ(x) = ψ c (x)fc |x,<br />

das Werte in einem Vektorraum I, dem Isoraum, annimmt. Die Komponentenfelder<br />

ψ c (x) gehören zu Teilchen wie Elektronen, Neutrinos oder Quarks. Sie unterscheiden<br />

sich in Eigenschaften, den Isoladungen, die in der Elementarteilchenphysik mit Namen<br />

wie Ladung, Geschmack (Flavour) und Farbe (Colour) bezeichnet werden.<br />

Für die Isovektoren fc |x ist an jedem Punkt x Addition und Multiplikation mit Zahlen<br />

erklärt, sie bilden eine Basis, ψ(x) = ψ c (x)fc |x. Dabei durchläuft der Index c die<br />

natürlichen Zahlen bis zur Dimension dim(I) des Isoraumes.<br />

Der Paralleltransport von Isovektoren von x zum infinitesimal benachbarten Punkt<br />

x + ξ ist aus den gleichen Gründen wie bei Vektoren von der Form<br />

Pξfc |x =fa − ξ m Am c d fd|x+ξ<br />

. (C.88)<br />

Ebenso lassen sich die Felder Am c d = A i mτi c d als Linearkombination von x-unabhän-<br />

gigen Darstellungsmatrizen τi der Liealgebra infinitesimaler Holonomietransformationen<br />

oder Eichtransformationen schreiben. Die Felder Ai m (x), die den Paralleltransport von<br />

Isovektoren definieren, heißen in der Physik Viererpotential, Eichfeld oder Yang-Mills-<br />

Feld und gehören zu Photonen, W- und Z-Bosonen und Gluonen, die elektromagnetische,<br />

schwache und starke Wechselwirkungen verursachen.<br />

Die kovariante Ableitung von Isovektorfeldern ist wie in (C.37) durch<br />

Da(ψ c fc) = ea m (∂mψ c + A i mτi d c ψ d )fc<br />

(C.89)<br />

gegeben. Nur zählen hier die Indizes c und d die Basis des Isoraumes ab und durchlaufen<br />

die natürlichen Zahlen bis dim(I).<br />

Aus Da(Dbfc) − Db(Dafc) − D[ea,eb]fc = Fab i τi c d fd liest man die Isokrümmung Fab i ,<br />

die Feldstärke der Eichfelder A i m, ab<br />

Fab i = ec m ed n∂mA i n − ∂nA i m − Aj m Ak n fjk i. (C.90)<br />

Hier treten die Strukturkonstanten fjk i der Liealgebra der Eichtransformationen auf,<br />

[τi, τj] = fij k τk . Sie bestimmen zusammen mit den Darstellungsmatrizen τi im Standardmodell<br />

der Elementarteilchen die Kopplungen von Eichfeldern und Materiefeldern.<br />

Die Eichfelder Am i und die Darstellungsmatrizen τi definieren durch A = dx m Am i τi<br />

eine Liealgebrawertige Differentialform A, mit der sich die Feldstärke, so wie die Krümmung<br />

(C.23), indexfrei als Zweiform schreibt<br />

F = dA − A 2 , F = e a e b1<br />

2 Fab i τi . (C.91)<br />

Differenziert man erneut, so folgt mit d 2 = 0 (A.96) und der Produktregel (A.95)<br />

dF = −(dA)A + AdA = 1<br />

2 ((dea )e b Fab i τi − e a (de b )Fab i τi + e a e b e c ec m ∂mFab i τi) . (C.92)<br />

Setzt man hier (C.14) und (C.91) ein und bringt alle Terme auf eine Seite, so kombinieren<br />

sich die partielle Ableitung und die AF- und ωF-Terme zur kovarianten Ableitung und<br />

man erhält die zweite Bianchiidentität (C.62)<br />

<br />

○<br />

abc<br />

(DaFbc i + Tab e Fec i ) = 0 . (C.93)

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