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162 8 Dynamik der Gravitation<br />

falls die x- und x ′ -Bereiche übereinstimmen. Kürzer gesagt ist die Wirkung invariant<br />

unter allgemeinen Koordinatentransformationen. Falls die Wirkung als Integral über<br />

eine Mannigfaltigkeit M definiert ist, ist die Wirkung unter Transformationen der Metrik<br />

invariant, die zu invertierbaren Selbstabbildungen von M gehören.<br />

8.2 Einsteingleichungen<br />

Zur Bestimmung der Bewegungsgleichungen trennen wir die Änderung der Lagrangedichte<br />

bei Änderung der Metrik in drei Anteile, die von der Änderung des Volumenelementes<br />

√ g, der inversen Metrik g kl und des Riccitensors Rkl = Rkml m stammen<br />

δ√ g(g kl Rkl − 2Λ)=(δ √ g)(R − 2Λ) + √ g(δg kl )Rkl + √ gg kl (δRkl) . (8.7)<br />

Wie in Anhang I gezeigt, 1 gilt δ( √ g) = − 1√<br />

ggklδg 2<br />

kl und folglich<br />

(δ √ g)(R − 2Λ) + √ g(δg kl )Rkl = √ g(δg kl )Rkl − 1<br />

2 gklR + gklΛ. (8.8)<br />

Der Term √ gg kl δRkml m trägt zur Änderung der Lagrangedichte nur Ableitungsterme<br />

bei. Denn der Riemanntensor Rklm n (Γ) (C.76) ändert sich bei Änderung der Konnektion<br />

bis auf Terme, die quadratisch in δΓ sind, um<br />

Rklm n (Γ + δΓ) − Rklm n (Γ) =(∂kδΓlm n − Γkm r δΓlr n + Γkr n δΓlm r−k ↔ l, (8.9)<br />

also um die antisymmetrisierte kovariante Ableitung von δΓ und einen Torsionsterm<br />

δRklm n =DkδΓlm n−DlδΓkm n+Tkl r δΓrm n . (8.10)<br />

Dabei ist die kovariante Ableitung Dk von δΓ mit der Konnektion Γ gebildet. Im vorliegenden<br />

Fall ist diese kovariante Ableitung metrikkompatibel und torsionsfrei, und wegen<br />

(I.16) gilt<br />

√ kl<br />

gg δRkml m = √ gg klDkδΓml m − DmδΓkl m<br />

= √ gDkg kl δΓml m − g rs δΓrs k<br />

= ∂k√<br />

gg kl δΓml m − g rs δΓrs k. (8.11)<br />

Die zugehörige Änderung der Wirkung verschwindet, da das Integral über diese Ableitungsterme<br />

Oberflächenterme ergibt und da nach Voraussetzung nur solche Änderungen<br />

der Metrik gkl betrachtet werden, die auf dem Rand des Integrationsbereiches verschwinden.<br />

Daher ist<br />

δWMetrik<br />

δgkl 1 √<br />

= gRkl −<br />

2κ<br />

1<br />

2 gklR + gklΛ<br />

(8.12)<br />

die Variationsableitung der Einstein-Hilbert-Wirkung.<br />

1 Wegen δgkmg mn + gkmδg mn = 0 unterscheidet sich die Ableitung nach der inversen Metrik g mn um<br />

ein Vorzeichen und die Indexstellung von der Ableitung nach gkl.<br />

8.2 Einsteingleichungen 163<br />

Die Variationsableitung der Materiewirkung ist (bis auf einen Faktor 1)<br />

die Energie-<br />

2<br />

Impulstensordichte (7.4)<br />

δWMaterie<br />

δgkl 1<br />

=<br />

(x) 2 Tkl . (8.13)<br />

Sie stimmt im flachen Raum aufgrund der Bewegungsgleichungen der Materie bis auf<br />

sogenannte Verbesserungsterme mit dem Energie-Impulstensor überein, der die Ströme<br />

enthält, die zur Invarianz unter räumlichen und zeitlichen Translationen gehören.<br />

Diese Identifizierung (G.55) der Variationsableitung der Materiewirkung als Energie-<br />

Impulstensordichte ist eine Folge der Invarianz der Materiewirkung unter Wechsel des<br />

Koordinatensystems und gilt unabhängig von Besonderheiten dieser oder jener Materiewirkung.<br />

Spaltet man von Tkl = √ g Tkl das Volumenelement ab<br />

Tkl = 2 δWMaterie<br />

√<br />

g δgkl , (8.14)<br />

so erhält man mit Tkl die Komponenten des Energie-Impulstensors.<br />

Bei Änderung der Metrik ändert sich also die Wirkung WMetrik + WMaterie um<br />

δW = 1<br />

<br />

d<br />

2κ<br />

4 x √ g δg klRkl − 1<br />

2 gklR + gklΛ + κTkl. (8.15)<br />

Sie ist genau dann stationär, wenn die Einsteingleichungen<br />

gelten.<br />

Der Tensor<br />

Rkl − 1<br />

2 gklR = −(κTkl + Λgkl) (8.16)<br />

Gkl = Rkl − 1<br />

2 gklR , (8.17)<br />

der sich aus der Variationsableitung der Einstein-Hilbert-Wirkung ergibt und auf der<br />

linken Seite der Einsteingleichungen auftritt, heißt Einsteintensor. Da er die Variationsableitung<br />

einer Wirkung ist, die invariant unter Koordinatentransformationen ist, erfüllt<br />

er die Noetheridentität (G.51)<br />

D k Gkl = 0 , (8.18)<br />

wie man mit (C.62) im Spezialfall verschwindender Torsion bestätigt.<br />

Materiefelder nehmen bei der einfachsten Lösung ihrer Bewegungsgleichungen, im Vakuum,<br />

den konstanten Wert an, für den ihre potentielle Energiedichte V minimal wird.<br />

Entwickelt man in der Lagrangedichte der Materie die potentielle Energiedichte um ihr<br />

Minimum, so trägt diese Vakuumenergiedichte zur Lagrangedichte mit − √ g Vmin auf gleiche<br />

Art bei wie die kosmologische Konstante −Λ √<br />

g und kann mit ihr zusammengefaßt<br />

κ<br />

werden. Die Einstein-Gleichungen lauten dann kürzer<br />

Rkl − 1<br />

2 gklR = −κTkl , (8.19)<br />

allerdings ist dieser Energie-Impulstensor im Vakuum nicht Null, κTkl Vakuum = Λgkl.

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