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106 5 Elektrodynamik<br />
Transformation von Wellenpaketen und Amplituden<br />
Schreibt man die allgemeinste, fouriertransformierbare, reelle Lösung der homogenen<br />
Wellengleichung A n = 0 als Wellenpaket (5.125),<br />
A n <br />
hom(x) =<br />
d3k (2π) 32k0a n† ( k) e i kóx n<br />
+ a ( −i kóx|<br />
k) e √ , (5.165)<br />
k0 = k 2<br />
d<br />
und spaltet man dabei das Lorentzinvariante Integrationsmaß<br />
3k (2π) 32k0 (5.159) ab, dann<br />
wird das Transformationsverhalten der Amplituden an† und an einfach. Da das Viererpotential<br />
reell ist, ist an† ( k) das komplex Konjugierte der Amplitude an ( k). Die Komponente<br />
k0 im Nenner und im Exponenten in kóx = k0x0 − k1x1 − k2x2 − k3x3 ist die<br />
Funktion k0 = | k| der Integrationsvariablen.<br />
Unter Translationen x ↦→ x + b ändern sich die Amplituden um eine Phase,<br />
 n (x) = A n <br />
(x − b) =<br />
d 3 k<br />
(2π) 3 2k 0(a n† ( k) e −i kób ) e i kóx + (a n ( k) e i kób ) e −i kóx. (5.166)<br />
Unter Lorentztransformationen transformieren die Amplituden wie ein Vektorfeld auf<br />
der Massenschale des Impulsraumes. Für das Skalarprodukt kó(Λ −1 x), das in (5.165)<br />
auftritt, wenn wir das transformierte Feld Ân (x) = Λ n mA m (Λ −1 x) auswerten, gilt nämlich<br />
kó(Λ −1 x) = (Λ −1 Λk)ó(Λ −1 x) = k ′óx mit k ′ = Λk, weil Skalarprodukte Lorentzinvariant<br />
sind. Integrieren wir über die drei räumlichen Komponenten von k ′ statt von k und<br />
verwenden wir a m (k) = a m (Λ −1 k ′ ) und daß d 3 k/k 0 = d 3 k ′ /k ′ 0 ein Lorentzinvariantes<br />
Maß ist (5.159), so ergibt sich für das transformierte Wellenpaket<br />
 n (x) = Λ n mA m (Λ −1 x) = Λ n <br />
d<br />
m<br />
3k ′<br />
(2π) 32k ′ 0a m† (Λ −1 k ′ ) e i k′óx m −1 ′ −i k<br />
+ a (Λ k ) e ′óx.<br />
(5.167)<br />
Da die Bezeichnung der Integrationsvariablen, k ′ oder k, unwesentlich ist, zeigt dies,<br />
daß zum lorentztransformierten Wellenpaket die lorentztransformierten Amplituden gehören,<br />
â n (k) = Λ n ma m (Λ −1 k) . (5.168)<br />
Die Komponenten des Wellenpakets sind durch die Lorenzeichung ∂mAm = 0 (5.89)<br />
verknüpft. Da das retardierte Potential der Lorenzbedingung genügt,<br />
3 d z<br />
∂m<br />
|z| jm 3 d z<br />
(x − z) =<br />
|z| ∂mj m (x − z) = 0 , (5.169)<br />
muß auch das Wellenpaket ∂mA m hom = 0 erfüllen. Die vier Amplituden an† ( k) sind daher<br />
eingeschränkt<br />
kna n† ( k) = 0 . (5.170)<br />
Zudem kann man noch, ohne die Lorenzbedingung zu verletzen und ohne die Potentiale<br />
meßbar abzuändern, mit Eichfunktionen χ umeichen (5.84), die die Wellengleichung<br />
erfüllen. Dies ändert die Amplituden um<br />
a ′ n† ( k) = a n† ( k) + i k n χ † ( k) . (5.171)<br />
5.6 Fernfeld räumlich begrenzter Ladungsdichten 107<br />
Dabei ist χ † ( k) die Amplitude der Eichfunktion χ.<br />
Gemäß (5.170) sind von den vier Amplituden des Viererpotentials nur drei unabhängig<br />
und die Amplitude in Richtung des Viererwellenvektors kann weggeeicht werden (5.171).<br />
Das Wellenpaket enthält also pro Wellenvektor k zwei Freiheitsgrade. Dies entspricht den<br />
zwei Polarisationsrichtungen von Lichtstrahlen.<br />
5.6 Fernfeld räumlich begrenzter Ladungsdichten<br />
Ist die Quelle j m , die das retardierte Viererpotential erzeugt, räumlich auf ein Gebiet<br />
beschränkt, dessen Ausdehnung klein ist gegen den Abstand r = |x|, so kann man den<br />
Integranden von (5.143) durch eine Entwicklung nach y i /r nähern. Wir berücksichtigen<br />
beim Fernfeld A m fern des Potentials nur Anteile, die im Grenzfall r → ∞ bei konstanter<br />
retardierter Zeit t− = t − r/c nicht stärker als 1/r abfallen, und nähern die unterschiedliche<br />
Retardierung der Beiträge von verschiedenen Orten y durch eine Taylorreihe. Die<br />
Richtung von der Quelle ist n = x/r .<br />
1 1 1<br />
= + O(<br />
|x − y| r r2) |x − y| = r1 − 2 x<br />
r2óy 2 y<br />
+<br />
r21 2 = r − nóy + O( 1<br />
r )<br />
(5.172)<br />
j m (t−r/c+nóy/c−O( 1<br />
r )) = jm (t−)+ 1<br />
c nóy ∂tj m (t−)+ 1<br />
2c2(nóy) 2 ∂t 2 j m (t−)+. . . (5.173)<br />
Dies gilt nur ungefähr, wenn sich während der Zeiten, um die sich die Lichtlaufzeiten<br />
verschiedener Teile der Quelle unterscheiden, die Quelle jm nur wenig ändert.<br />
In dieser Näherung ist das Fernfeld<br />
A m 1<br />
fern (t,x) = d<br />
c r<br />
3 y j m + 1<br />
c ni<br />
<br />
d 3 y y i ∂tj m + 1<br />
2c2ni n j<br />
<br />
d 3 y y i y j ∂t 2 j m, (5.174)<br />
wobei j m , ∂tj m und ∂t 2 j m die Argumente (t−,y) haben und i, j ∈ {1, 2, 3} räumliche<br />
Komponenten abzählen. Terme mit höheren Zeitableitungen vernachlässigen wir.<br />
Für das skalare Potential A 0 = φ erhalten wir, da j 0 /c = ρ die Ladungsdichte ist,<br />
φfern(t,x) = 1<br />
r<br />
d 3 y ρ + 1<br />
<br />
d<br />
ni d<br />
c dt<br />
3 y y i ρ + 1<br />
2c2ni j d2<br />
n<br />
dt2 <br />
d 3 y y i y j ρ, (5.175)<br />
also die zeitunabhängige Ladung q und zur retardierten Zeit t−r/c die Zeitableitung des<br />
elektrischen Dipolmoments P und die zweiten Zeitableitungen der Quadrupolmomente<br />
Q ij , die wir als Matrixelemente einer symmetrischen, spurfreien Matrix Q auffassen,<br />
<br />
q = d 3 y ρ , P i <br />
= d 3 y y i ρ , Q ij <br />
=<br />
φfern(t,x) = 1<br />
rq + 1<br />
c n ˙ P + 1<br />
6c 2nó¨ Qn + 1<br />
6c 2<br />
d 3 y3y i y j − δ ij y 2ρ , δijQ ij = 0 , (5.176)<br />
<br />
d 3 y y 2 ¨ρ. (5.177)