29.08.2013 Aufrufe

papiersparender pdf-Version

papiersparender pdf-Version

papiersparender pdf-Version

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

308 G Die Noethertheoreme<br />

Sie gilt insbesondere für Materiefelder, die ihren Bewegungsgleichungen genügen, und<br />

für Eichtransformationen, die Eichfelder invariant lassen<br />

ˆ∂L<br />

ˆ∂φl<br />

∂L<br />

= 0 ∧ δξAk = 0 ⇒ δξφi<br />

∂∂mφi<br />

− K m ξ + ∂nB mn = −ξN m Ak<br />

ˆ∂L<br />

. (G.42)<br />

ˆ∂Ak<br />

Die linke Seite ist der Strom, der zur Symmetrie der Materiewirkung unter Transformationen<br />

gehört, die fest vorgegebene Eichfelder Ak, solche Felder nennt man Hintergrundfelder,<br />

unverändert lassen. Dabei kann das Eichfeld Ak irgendeinen festen Wert haben,<br />

der mit δξAk = 0 verträglich ist. Gleichung (G.42) identifiziert diesen Noetherstrom, der<br />

durch das Transformationsverhalten der Felder φi festgelegt ist und Ak nur als Hintergrundfeld<br />

enthält, als Linearkombination der Variationsableitungen der eichinvarianten<br />

Materiewirkung nach dem Eichfeld, wenn die Materiefelder ihre Bewegungsgleichungen<br />

erfüllen und die Eichfelder Werte haben, die Symmetrien δξAk = 0 zulassen.<br />

Die Gleichung δξAk = 0 schränkt die Parameterfunktionen ξ ein, eine Symmetrie<br />

von Ak zu sein, und die Eichfelder Ak, eine Symmetrie zu haben. Zum Beispiel haben<br />

Yang-Mills-Felder mit Transformationsgesetz δξA i k = Dkξ i nur dann Symmetrien, wenn<br />

die Holonomiegruppe, die von den Feldstärken erzeugt wird, ξ i invariant läßt. Denn die<br />

Gleichung Dmξ i = 0 erfordert<br />

0 = [Dm, Dn]ξ i = (Fmnξ) i = Fmn j fkj i ξ k . (G.43)<br />

Noetheridentität der Elektrodynamik<br />

Die Wirkung der Elektrodynamik WMaxwell[A]+WMaterie[A, φ] (5.187) ist invariant unter<br />

infinitesimalen Eichtransformationen (5.84)<br />

δξAk = ∂kξ (G.44)<br />

und Eichtransformationen der Materiefelder, wie zum Beispiel δφ = i ξφ, von denen wir<br />

nur zu wissen brauchen, daß sie so gefunden werden können, daß die Wirkung eichinvariant<br />

ist. Diese Eichtransformation des Vektorpotentials ist (G.27) mit Nk = 0 und<br />

N m k = δm k. Daher erfüllen WMaxwell und WMaterie die Noetheridentität (G.29) und (G.34)<br />

δWMaxwell δWMaterie<br />

∂m = 0 = ∂m . (G.45)<br />

δAm δAm<br />

Dabei ist die erste Gleichung ∂m(∂nF mn ) = 0 eine Identität und gilt für beliebige Felder<br />

An(x). Die zweite Gleichung ist die Kontinuitätsgleichung ∂mjm = 0 für den elektro-<br />

(5.193). Sie gilt aufgrund der Eichinvarianz der<br />

magnetischen Strom jm = − δWMaterie<br />

δAm<br />

Wirkung, wenn die restlichen Felder φ ihre Bewegungsgleichungen erfüllen, identisch in<br />

Ak. Die Stromidentifizierungsgleichung (G.42) zusammen mit Nm Ak = δmk besagt, daß,<br />

falls die Materiefelder ihre Bewegungsgleichungen erfüllen, der Strom, der durch die Variationsableitung<br />

nach dem Eichfeld Am definiert ist, mit dem Strom übereinstimmt, der<br />

zur Invarianz der Materiewirkung unter Eichtransformationen mit konstanten Parametern<br />

gehört.<br />

G.3 Eichsymmetrien und Noetheridentitäten 309<br />

Noetheridentität für Punktteilchen<br />

Die Wirkung von Punktteilchen ist invariant unter infinitesimalen Transformationen<br />

δξxn = ξ dxn<br />

ds , die zu Reparametrisierungen s′ = s − ξ(s) gehören. Diese Transformation<br />

dxn<br />

ist, richtig gelesen, von der Form (G.27) mit Nxn = ds und Nm xn = 0, wobei der Index<br />

m zu der Ableitung nach dem Bahnparameter s gehört und nur einen Wert annimmt.<br />

Die zugehörige Noetheridentität (G.29) lautet<br />

0 = dxn<br />

ds<br />

δW<br />

δxn . (G.46)<br />

(s)<br />

Dies ist eine Identität in s, x n und den Ableitungen von x n , falls alle weiteren Freiheitsgrade,<br />

die ebenfalls unter der Reparametrisierung transformieren, ihre Bewegungsgleichungen<br />

erfüllen.<br />

Für die Wirkung freier Teilchen WTeilchen (4.14) besagt die Noetheridentität<br />

dx n<br />

ds<br />

d<br />

ds<br />

dxn<br />

ds<br />

dx<br />

dsódx<br />

ds<br />

= 0 . (G.47)<br />

Sie ist ohne Einschränkung an xm erfüllt, denn die Änderung eines Einheitsvektors ist<br />

stets auf ihm senkrecht (2.51).<br />

Für die Ankopplung an das elektromagnetische Feld WKopplung (5.230) lautet die Identität<br />

(G.46)<br />

dxn dsq<br />

c Fnm<br />

dxm . (G.48)<br />

ds=0<br />

Sie ist unabhängig davon erfüllt, ob die elektromagnetischen Felder ihren Bewegungsgleichungen<br />

genügen, denn eine Doppelsumme eines symmetrischen Indexpaares mit einem<br />

antisymmetrischen Indexpaar verschwindet (5.17).<br />

Der Viererimpuls P n (4.103) ist proportional zum Tangentialvektor dxn . Daher besagt<br />

ds<br />

die Noetheridentität, daß sich P 2 und damit die Masse (3.52) selbst bei Wechselwirkung<br />

nicht längs der Bahn ändert d<br />

dsP 2 n d = 2P dsPn = 0. Denn fügen wir der Wirkung WTeilchen<br />

einen reparametrisierungsinvarianten Teil WPotential hinzu, so lauten die Bewegungsgleichungen<br />

d<br />

dsPn = Fn und die Kraft Fn = − δWPotential<br />

δxn steht senkrecht auf dem Viererimpuls<br />

dxn δWPotential<br />

ds δxn = 0 . (G.49)<br />

Das Quadrat des Viererimpulses eines Punktteilchens, dessen Wirkung reparametrisierungsinvariant<br />

ist, ist also auch bei Wechselwirkung erhalten. Diese theoretische Schlußfolgerung<br />

stimmt mit den Beobachtungen von Teilchen im elektromagnetischen oder<br />

gravitativen Feld überein, ist aber meßbar falsch bei Teilchenumwandlungen wie zum<br />

Beispiel Kernzerfällen. Teilchenumwandlung kann nicht Auswirkung von Kräften auf<br />

Punktteilchen sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!