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230 B Liegruppe und Liealgebra<br />

Gleichung (B.50) besagt, daß die Matrizen U mit Matrixelementen U a b die Gleichung<br />

U ∗TóU = 1 oder U † = U −1 erfüllen, also unitär sind. Sie bilden die Gruppe U(N) der<br />

komplexen, unitären N×N-Matrizen. Die Untergruppe der unitären Matrizen, deren<br />

Determinante den speziellen Wert 1 hat, heißt spezielle unitäre Gruppe SU(N).<br />

Die Eigenwerte λ von unitären Transformationen liegen auf dem komplexen Einheitskreis<br />

|λ| 2 = 1, denn jeder transformierte Eigenvektor U a bz b = λz a hat unveränderte und<br />

nichtverschwindende Länge, 0 = (U a bz b ) ∗ U a cz c − (z a ) ∗ z a = (|λ| 2 − 1)(z a ) ∗ z a .<br />

Orthogonale Transformationen<br />

Die Lorentzgruppe O(p, q) besteht aus den reellen, linearen, längentreuen Transformationen<br />

Λ der Punkte x<br />

x ′ n = Λ n m x m<br />

(B.52)<br />

eines reellen, N-dimensionalen Vektorraums, N = p + q, des Minkowskiraumes R p,q . Da<br />

die Transformationen reell sind, brauchen gepunktete Indizes nicht eingeführt zu werden.<br />

Lorentztransformationen sind längentreu, das heißt, sie lassen das Längenquadrat<br />

x m x n ηmn invariant. Dabei sind ηmn = ηnm die Matrixelemente einer symmetrischen,<br />

invertierbaren Matrix η, die bei geeigneter Wahl der Basis diagonal ist und die p positive<br />

und q negative Diagonalelemente hat (A.107). Weil das Längenquadrat aller Vektoren<br />

x m invariant ist<br />

x ′ m x ′ n ηmn = Λ m k Λ n l ηmn x k x l = ηkl x k x l , (B.53)<br />

ist ηmn ein numerisch invarianter Tensor<br />

Λ m k Λ n l ηmn = ηkl . (B.54)<br />

Daher transformiert ηnmx m , entsprechend zu (B.51), kontragredient zum Vektor x n . Um<br />

Arbeit zu sparen, schreibt man xn für ηnmx m . Bezeichnen wir die Matrixelemente der<br />

inversen Matrix η −1 als η mn (A.108), dann gilt umgekehrt x m = η ml xl. Diese Konvention<br />

heißt Index Hoch- und Runterziehen<br />

xn = ηnmx m , x m = η mn xn . (B.55)<br />

Falls das Längenquadrat definit ist, η = −1 oder η = 1, p = 0 oder q = 0, so schreiben<br />

wir kürzer O(N) statt O(N, 0) oder O(0, N). Dann besagt (B.54) Λ T = Λ −1 . Die Länge<br />

wird von orthogonalen Transformationen Λ ∈ O(N) oder, weniger mathematisch klingend,<br />

von Drehspiegelungen invariant gelassen. Unter Drehspiegelungen transformieren<br />

Vektoren mit einem oberen Index und Vektoren mit einem unteren Index gleich, denn<br />

Drehspiegelungen Λ sind sich selbst kontragredient, Λ T −1 = Λ.<br />

Symplektische Transformationen<br />

Die Gruppe der symplektischen Transformationen Sp(N) besteht aus Transformationen<br />

x ′ n = S n m x m , (B.56)<br />

B.2 Darstellungen 231<br />

die eine antisymmetrische Bilinearform 〈x, y〉 = xmyn = jmn mit jmn = −jnm in einem reellen,<br />

2N-dimensionalen Vektorraum invariant lassen. Die Bilinearform ist nicht entartet,<br />

das heißt, jmn sind Matrixelemente einer invertierbaren Matrix. Sie hat in geeigneter<br />

Basis die Form ,<br />

1<br />

j j<br />

−1 2 = −1 . (B.57)<br />

Solch eine antisymmetrische Matrix tritt als Poisson-Klammer der Phasenraumkoordinaten<br />

in der Hamiltonschen Mechanik auf. Unter symplektischen Transformationen ist<br />

jmn ein numerisch invarianter Tensor<br />

S m k S n l j mn = j kl , (B.58)<br />

der zum Runterziehen von Indizes verwendet werden kann. Mit der inversen Matrix j −1<br />

werden sie wieder hochgezogen. Wie bei der Metrik η bezeichnet man die Matrixelemente<br />

der inversen Matrix j −1 = −j einfach mit j nm und entnimmt der Indexstellung, daß es<br />

sich um die inverse Matrix handelt<br />

xn = j nmx m , x n = j nm xm , j nm = −j nm , j nl j lm = δ n m . (B.59)<br />

Beim Hoch- und Runterziehen der Indizes ist auf die Reihenfolge der Indizes von j zu<br />

achten, da j antisymmetrisch ist.<br />

Speziell lineare Transformationen<br />

Die speziellen, linearen Transformationen in N Dimensionen, deren Determinante den<br />

speziellen Wert 1 haben, die also volumentreu sind, bilden die Gruppe SL(N). Sie lassen<br />

den ε-Tensor invariant, der durch (A.60) numerisch definiert ist. Denn die Determinante<br />

einer Matrix D ist durch<br />

ε i1i2...iN detD = D i1 j1D i2 j2 . . .D iN jN εj1j2...jN . (B.60)<br />

definiert (I.6). Also ist der ε-Tensor invariant, wenn die Determinante der Transformationsmatrix<br />

D Eins ist.<br />

Anders gelesen besagt (B.60), daß ε i1i2...iN die Komponenten einer Tensordichte vom<br />

Gewicht 1 sind (B.45), die unter beliebigen linearen Transformationen invariant ist.<br />

Darstellungen von SL(2, C)<br />

Insbesondere ist im Fall N = 2 der ε-Tensor<br />

ε αβ = −ε βα , α, β ∈ {1, 2} , ε 12 = 1 , (B.61)<br />

invariant unter der Gruppe SL(2, C) aller linearen Transformationen eines zweidimensionalen,<br />

komplexen Raumes, deren Determinante jeweils den speziellen Wert 1 hat. Die<br />

Elemente dieses Vektorraumes nennen wir Spinoren. Ihre Transformation<br />

χ ′ α = M α βχ β , M ∈ SL(2, C) , (B.62)

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