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214 A Strukturen auf Mannigfaltigkeiten<br />

Weil das Tensorprodukt U ⊗ V dual zu den Tensoren über U und V sind, können<br />

Tensoren umgekehrt auch als lineare Abbildungen von U ⊗ V gedeutet werden, die auf<br />

Tensorprodukte gemäß<br />

T(u ⊗ v) = (u ⊗ v)(T) = T(u, v) (A.118)<br />

wirken und auf Summen und Vielfachen von Tensorprodukten dadurch erklärt sind, daß<br />

sie linear sind,<br />

T(a u ⊗ v + bu ′ ⊗ v ′ ) = a T(u ⊗ v) + bT(u ′ ⊗ v ′ ) . (A.119)<br />

Das Tensorprodukt ist nicht kommutativ, wohl aber assoziativ. Sei W ein dritter<br />

Vektorraum und T eine in allen Argumenten lineare Abbildung von U × V × W in die<br />

reellen Zahlen. Für u ∈ U, v ∈ V und w ∈ W gilt<br />

T(u, v, w) = T(u ⊗ v, w) = T((u ⊗ v) ⊗ w) ,<br />

= T(u, v ⊗ w) = T(u ⊗ (v ⊗ w)) .<br />

(A.120)<br />

Dabei gilt das erste Gleichheitszeichen, weil T bei festgehaltenem w ein Tensor über U<br />

und V ist und das zweite gilt für Tensoren über U ⊗ V und W, das dritte Gleichheitszeichen<br />

gilt, weil T bei festgehaltenem u ein Tensor über V und W ist und das letzte<br />

Gleichheitszeichen gilt für Tensoren über U und V ⊗W. Da diese Gleichungen für alle T<br />

gelten, ist das Tensorprodukt assoziativ und die Klammern sind überflüssig,<br />

(u ⊗ v) ⊗ w = u ⊗ (v ⊗ w) = u ⊗ v ⊗ w . (A.121)<br />

Sei (u1, u2, . . .) eine Basis von U und sei ebenso (v1, v2, . . .) eine Basis von V , dann<br />

definiert<br />

(ui ⊗ vj)(T) = T(ui, vj) = Tij<br />

(A.122)<br />

die Komponenten von T und zeigt, daß die Tensorprodukte (ui ⊗ vj) linear unabhängig<br />

sind: jede Linearkombination c ij ui ⊗ vj mit Koeffizienten c ij verschwindet für alle<br />

Tensoren T nur, falls alle Koeffizienten verschwinden,<br />

(c ij ui ⊗ vj)(T) = c ij Tij = 0 ∀T ⇔ c ij = 0 ∀ i j . (A.123)<br />

Umgekehrt sind alle linearen Abbildungen eines Tensors linear in seinen Komponenten,<br />

L(T) = L ij Tij, also bilden die Tensorprodukte jeder Basis u1, u2 . . . von U mit jeder Basis<br />

v1, v2, . . . von V eine Basis des Tensorproduktes: die lineare Hülle ihrer Tensorprodukte<br />

ist das Tensorprodukt U ⊗ V<br />

Tensorfelder<br />

U ⊗ V = {c ij ui ⊗ vj : c ij ∈ R} . (A.124)<br />

Wir betrachten im folgenden nur noch Tensoren, die von mehreren Vektoren des Tangentialraumes<br />

und von mehreren dualen Vektoren abhängen. In einer Mannigfaltigkeit<br />

mit Punkten x sind reelle Tensorfelder T(u, . . ., v, ω, . . ., χ) der Stufe (r, s) an jedem<br />

Punkt x Abbildungen von Tx r ∗ s × Tx → R, die in jedem Argument linear sind und r<br />

Vektoren u, . . ., v am Punkt x und s duale Vektoren ω, . . ., χ am Punkt x in die reellen<br />

Zahlen abbilden.<br />

Tensorfelder treten auf viele Arten in der Geometrie auf, wann immer eine geometrische<br />

Größe proportional zu Vektoren ist, wie zum Beispiel Differentialformen, das<br />

Skalarprodukt uóv = gmnumvn von Vektoren oder die Krümmung, die linear von den<br />

Kanten eines Flächenelementes abhängt. p-Formen sind Tensoren der Stufe (p, 0), die<br />

Feldstärke ist ein liealgebrawertiger Tensor der Stufe (2, 0) und die Krümmung zeigt<br />

sich am Riemanntensor, einem Tensor der Stufe (3, 1). Funktionen (A.7) sind Tensorfelder<br />

der Stufe (0, 0) und heißen, wenn man ihr Transformationsgesetz betonen will,<br />

Skalarfelder.<br />

Weil Tensoren in jedem Argument linear sind, haben sie in einer Basis ea, in der sich<br />

Vektoren als u = uaea mit Komponenten ua schreiben, und in der sich duale Vektoren<br />

mit Komponenten ωa in der dualen Basis ea als ω = ωaea schreiben, die Form<br />

b1...bs a1 ar T(u, . . ., v, ω, . . ., χ) = Ta1...ar u . . .v ωb1 . . .χbs . (A.125)<br />

Dabei sind alle Komponentenfunktionen am jeweiligen Punkt x zu nehmen. Die Komponentenfunktionen<br />

des Tensors erhält man, wenn man als Argumente u, . . .,v, ω, . . ., χ<br />

die Basisvektoren ea1, . . .,ear, e b1 , . . .,e bs einsetzt<br />

215<br />

b1...bs<br />

Ta1...ar (x) = T(ea1, . . .,ear, e b1 , . . .,e bs )|x . (A.126)<br />

Insbesondere sind die Komponenten in einer Koordinatenbasis<br />

n1...ns<br />

Tm1...mr (x) = T(∂m1, . . ., ∂mr, dx n1 , . . ., dx ns )|x . (A.127)<br />

Dasselbe Tensorfeld hat im Koordinatensystem x ′ (x) wegen (A.17) und (A.33) in der<br />

Koordinatenbasis die Komponentenfelder<br />

T ′ l1...ls ′ ∂x<br />

(x ) = k1...kr<br />

m1<br />

′ l1 ls<br />

∂xmr ∂x ∂x′ n1...ns ′<br />

. . . . . . Tm1...mr (x(x )) . (A.128)<br />

∂x ′ k1 ∂x ′ kr n1 ns ∂x ∂x<br />

Diese lineare Transformation der Tensorkomponentenfelder heißt Tensortransformation.<br />

Am Indexbild der Tensorkomponenten läßt sich ablesen, welche Produkte von Jacobimatrizen<br />

auftreten, zum Beispiel transformieren die Komponenten der Metrik, wie ihr<br />

Indexbild anzeigt, mit zwei Jacobimatrizen ∂x<br />

∂x ′, g ′ mn(x ′ ) = ∂xk<br />

∂x ′m<br />

∂xl ∂x ′ngkl(x(x ′ )).<br />

Wir bezeichnen mit g den Betrag der Determinante der Matrix g.. mit Elementen gmn<br />

(I.14). Das Transformationsgesetz der Metrik besagt g ′ = (det ∂x<br />

∂x ′) 2g. Daher definiert<br />

√ 1 d ′ 1 ′ d ∂x<br />

gdx . . .dx wegen dx . . . dx det ∂x ′ = dx1 . . .dxd für orientierungstreue Transformationen<br />

mit det ∂x<br />

∂x ′ > 0 eine Differentialform vom Grad d, das Volumenelement<br />

g ′ dx ′ 1 . . .dx ′ d = √ g dx 1 . . . dx d . (A.129)<br />

Falls die Basisvektoren ∂m aufeinander senkrecht stehen, ist √ g das Produkt der Kantenlängen<br />

der d-Zelle (∂1, ∂2, . . .,∂d). Allgemeiner kann man mit einer linearen Abbildung<br />

L die d-Zelle auf eine Zelle mit senkrechten Kanten abbilden. Dabei ändert sich das Volumen<br />

und √ g um denselben Faktor det L. Es ist daher √ g in jedem Fall das metrische<br />

Volumen der d-Zelle.

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