29.08.2013 Aufrufe

papiersparender pdf-Version

papiersparender pdf-Version

papiersparender pdf-Version

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

182 8 Dynamik der Gravitation<br />

die Einsteingleichungen (8.97) in erster Ordnung einfach inhomogene Wellengleichungen<br />

deren Anfangswerte durch<br />

¯ h mn = −2κ T mn<br />

(0) , = η mn ∂m∂n , (8.110)<br />

∂0 ¯ h m0 (0,x) = −∂i ¯ h mi (0,x) , ∆ ¯ h m0 (0,x) = 2κT m0 (0,x) − ∂0∂i ¯ h mi (0,x) (8.111)<br />

eingeschränkt sind. In der Anfangseichung ∂i ¯ h mi (0,x) = 0 und ∂0∂i ¯ h mi (0,x) = 0 gilt<br />

insbesondere<br />

∂0 ¯ h m0 <br />

(0,x) = 0 , h¯ m0 2κ<br />

(0,x) = − d<br />

4π<br />

3 y T m0 (0,y)<br />

. (8.112)<br />

|x − y|<br />

Jede Lösung dieser Gleichung läßt sich als Summe einer partikulären Lösung, dem<br />

retardierten Potential, und einer Lösung der homogenen Wellengleichung, einer linearisierten<br />

Gravitationswelle, schreiben (5.119).<br />

¯h mn = ¯ h mn<br />

ret + ¯ h mn<br />

Welle<br />

(8.113)<br />

Drücken wir die Lösung durch die Anfangswerte und die Inhomogenität für t > 0 aus,<br />

so trägt zum retardierten Potential (5.143) zur Zeit t am Ort x<br />

¯h mn<br />

ret<br />

<br />

(t,x) = −2κ<br />

4π<br />

|x−y| 0 mit Lichtgeschwindigkeit vom Ort x erreichen kann. Die Anfangswerte von hmn tragen zur Lösung zur Zeit t am Ort x mit ihren Mittelwerten Mt,x auf Kugelflächen<br />

um x mit Radius t (c = 1) bei,<br />

¯h mn<br />

Welle(t,x) = t Mt,x[φ mn ] + ∂<br />

∂tt Mt,x[ψ mn ]<br />

¯h mn (0,x) = ψ mn (x) ,<br />

(8.115)<br />

∂<br />

∂t ¯ h mn (0,x) = φ mn (x) . (8.116)<br />

In niedrigster Ordnung erzeugt zwar der Energie-Impulstensor der Materie Gravitation,<br />

aber die Gravitation wirkt in dieser Ordnung nicht auf die Materie zurück,<br />

∂mT mn<br />

(0) = 0 . (8.117)<br />

Dann genügt das retardierte Potential nicht nur anfänglich, sondern auch später der<br />

Lorenzbedingung ∂m ¯ h mn = 0.<br />

Beispielsweise gilt die lokale Erhaltung von Energie und Impuls bei einer ruhenden<br />

Wolke freier Teilchen mit Massendichte ρ(x)<br />

T 00<br />

(0) = ρ(x) c (8.118)<br />

oder bei einer axialsymmetrischen, um die z-Achse rotierenden Massenverteilung<br />

T 00<br />

(0) = ρ c , T 01<br />

(0) = T 10<br />

(0) = −ρ Ωy , T 02<br />

(0) = T 20<br />

(0) = ρ Ωx , (8.119)<br />

bei der die Massendichte ρ und die Winkelgeschwindigkeit Ω beliebige Funktionen von<br />

z und x 2 + y 2 sind.<br />

Zeitunabhängiges Fernfeld<br />

Bis auf Terme, die wie 1/r 3 abfallen, ist wegen<br />

8.8 Asymptotisch flache Raumzeit 183<br />

1 1<br />

=<br />

|x − y| r + xiyi 1<br />

+ O(<br />

r3 r3) (8.120)<br />

das retardierte Potential, das zu einem zeitunabhängigen Energie-Impulstensor gehört,<br />

− 4π<br />

2κ ¯ h mn = 1<br />

<br />

d<br />

r<br />

3 y T mn + xi<br />

r3 <br />

d 3 y y i T mn . (8.121)<br />

Die hierbei auftretenden Integrale vereinfachen sich, denn aus ∂nT mn = 0 folgt<br />

T mn = ∂l(x m T nl ) = 1<br />

2 ∂k∂l(x m x n T kl ) . (8.122)<br />

Selbst wenn die Impulsdichten nicht verschwinden, so verschwindet bei einem zeitunab-<br />

hängigen Energie-Impulstensor der räumliche Gesamtimpuls<br />

P i <br />

= d 3 xT i0 <br />

= d 3 x∂m(x i T 0m <br />

) = d 3 xx i ∂0T 00 = 0 , i = 1, 2, 3 , (8.123)<br />

denn das Integral über die räumliche Divergenz verschwindet.<br />

Aus gleichem Grund verschwinden für i, j, k ∈ {1, 2, 3} die Momente<br />

<br />

<br />

<br />

d 3 x (x i T j0 + x j T i0 ) = d 3 x∂m(x i x j T m0 ) = d 3 xx i x j ∂0T 00 = 0 , (8.124)<br />

<br />

d 3 xT ij <br />

= d 3 x 1<br />

2 ∂m∂n(x i x j T mn <br />

) = d 3 x 1<br />

2 xix j ∂0∂0T 00 = 0 ,<br />

<br />

d<br />

(8.125)<br />

3 xx k T ij <br />

= d 3 x 1<br />

2 ∂m(x k ∂n(x i x j T mn ) − x i x j T km ) = 0 . (8.126)<br />

Durch Wahl des Ursprungs verschwinden die Koordinaten M0i des Energieschwerpunktes<br />

0 = M 0i <br />

= d 3 x (x i T 00 − x 0 T i0 <br />

) =<br />

d 3 xx i T 00<br />

| x 0 =0 . (8.127)<br />

Damit ist das Fernfeld einer zeitunabhängigen Energie-Impulsverteilung in erster Ordnung<br />

in κ bis auf Terme der Ordnung 1/r3 ,<br />

¯h 00 = − 2κ<br />

<br />

Mc<br />

, Mc = d<br />

4π r<br />

3 xT 00 ,<br />

¯h 0i = 2κ 1<br />

4π 2r3εijk x j L k , ε ijk L k <br />

= d 3 x (x i T 0j − x j T 0i ) ,<br />

¯h ij (8.128)<br />

= 0 ,<br />

vollständig durch die Masse M und den Drehimpuls L festgelegt.<br />

Masse und Drehimpuls können diesem Fernfeld mit (8.83) und (8.86) abgelesen werden,<br />

P 0 = Mc, P i = 0 = M 0i , M ij = ε ijk L k . Diese Oberflächenintegrale behalten ihre<br />

Bedeutung in der asymptotisch flachen Raumzeit, selbst wenn die Quelle zeitabhängig<br />

oder die Gravitation in einem beschränkten Bereich stark wird.<br />

Die zugehörigen nichtverschwindenden Komponenten von hmn (8.108) sind<br />

h00 = h11 = h22 = h33 = − κ Mc<br />

, h0i = −<br />

4π r<br />

κ<br />

4π εijkxj<br />

r3 Lk . (8.129)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!