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116 5 Elektrodynamik<br />
und in eigenen Koordinaten x = (x ′ − vt ′ )/ √ 1 − v2 , y = y ′ und z = z ′ ,<br />
E ′ (t ′ , x ′ , y ′ , z ′ (1 − v<br />
) =<br />
2 ) q<br />
((x ′ − vt ′ ) 2 + (1 − v2 )(y ′2 + z ′ 2 )) 3/2x ′ − vt ′ , y ′ , z ′<br />
(1 − v<br />
=<br />
2 ) q<br />
(1 − v2 sin 2 θ) 3/2<br />
e(t ′ )<br />
.<br />
r ′ 2<br />
(5.229)<br />
Das elektrische Feld eines Teilchens, das die Weltlinie w(t) = w(0) + vt gleichförmig<br />
durchläuft, zeigt zur Zeit t am Ort x in Richtung x − w(t) = re vom augenblicklichen<br />
Ort des Teilchens w(t) zu x. Das Feld ist nicht radialsymmetrisch, sondern hängt<br />
vom Winkel θ zwischen der Geschwindigkeit und der Richtung e vom Teilchen ab. In<br />
Bewegungsrichtung ist es um (1 − v 2 ) 3/2 schwächer als quer dazu.<br />
5.9 Geladenes Punktteilchen<br />
Ein relativistisches, geladenes Punktteilchen, das eine Weltlinie Γ : s ↦→ z(s) durchläuft,<br />
koppelt durch einen Zusatzterm zur Wirkung des freien Teilchens (4.14) und der Maxwellwirkung<br />
des freien elektromagnetischen Feldes (5.188) an die elektromagnetischen<br />
Felder Al(x). Die Wechselwirkung (in Maßsystemen mit c = 1) beträgt<br />
<br />
WKopplung[A, Γ] = −q ds dzm<br />
ds Am(z(s)) . (5.230)<br />
Die Wechselwirkung WKopplung ist bis auf Randterme invariant unter Reparametrisierung<br />
s(s ′ ) der Weltlinie und unter Eichtransformationen δAm = ∂mΛ. Die Wechselwirkung<br />
ist auch invariant unter allgemeinen Koordinatentransformationen, allerdings<br />
ist die Maxwell-Wirkung nur unter der Untergruppe der konformen Transformationen<br />
invariant und die Wirkung der Punktteilchen nur unter der noch kleineren Gruppe der<br />
Poincaré-Transformationen. Wegen der Translationsinvarianz aller Beiträge zur Wirkung<br />
sind der Gesamtimpuls und die Gesamtenergie erhalten.<br />
Wenn wir die Weltlinie z(s) variieren, ändert sich der Integrand von WKopplung in erster<br />
Ordnung um<br />
d(z m + δz m )<br />
ds<br />
Am(z + δz) − dzm<br />
ds Am(z) = dδzm<br />
ds Am(z) + dzm<br />
ds δzn ∂nAm(z)<br />
= d<br />
dsδz m m d<br />
Am−δz<br />
ds Am(z(s)) + dzm<br />
ds δzn∂nAm(z) = d<br />
dsδz m Am+δz n Fnm<br />
dz m<br />
ds .<br />
(5.231)<br />
Der erste Term ist eine Ableitung, die zu δWKopplung nur Randterme beiträgt und die verschwinden,<br />
wenn die Variation δz m am Rand verschwindet. Kombiniert mit der Variation<br />
der Wirkung (4.14) des freien Teilchens ergeben sich die Bewegungsgleichungen<br />
dpn ds = q F n dz<br />
m<br />
m<br />
ds<br />
(5.232)<br />
5.9 Geladenes Punktteilchen 117<br />
mit Teilchenimpulsen p n , die durch (4.103) gegeben sind.<br />
Die Bewegungsgleichungen sind invariant unter Reparametrisierungen s(s ′ ). Wählen<br />
wir als Bahnparameter die Zeit s = z 0 (s), so stimmen sie überein mit den Gleichungen<br />
(5.35), die die Erhaltung der Gesamtenergie und des Gesamtimpulses garantieren und<br />
aus denen man die Lorentzkraft abliest.<br />
Um die Auswirkung der Kopplung auf das elektromagnetische Feld zu bestimmen,<br />
schreiben wir sie (in Maßsystemen mit c = 1) als<br />
<br />
WKopplung [A, Γ] = −q d 4 <br />
y ds dzl<br />
ds δ4 (y − z(s))Al(y) (5.233)<br />
und lesen den elektromagnetischen Strom als Variationsableitung − δWKopplung<br />
δAl<br />
(5.193) ab<br />
j l <br />
(y) = q ds δ 4 (y − z(s)) dzl<br />
. (5.234)<br />
ds<br />
Wählen wir in diesem reparametrisierungsinvarianten Ausdruck speziell die Parametrisierung<br />
s = z 0 (s), so können wir mit der δ-Funktion δ(y 0 −s) die Integration ausführen<br />
und erhalten für die elektrische Ladungs- und Stromdichte des Punktteilchens mit Bahnkurve<br />
z(t)<br />
ρ(t,y) = q δ 3 (y − z(t)) , j (t,y) = q dz<br />
dt δ3 (y − z(t)) . (5.235)<br />
Die Strom- und Ladungsdichte erzeugt gemäß (5.161) das skalare Potential<br />
<br />
φ(t,x) = d 3 y ρ(tret,y)<br />
<br />
= q d<br />
|x − y| 3 y δ3 (y − z(tret))<br />
, tret = t − |x − y| . (5.236)<br />
|x − y|<br />
Da die retardierte Zeit tret = t−|x−y| von y abhängt, ist das Argument der δ-Funktion<br />
y ′ = y−z(tret) eine verkettete Funktion der Integrationsvariablen y. Solch eine verkettete<br />
δ-Funktion, angewendet auf eine Testfunktion f, ergibt nach Integralsubstitutionssatz<br />
<br />
d 3 y δ 3 (y ′ <br />
(y))f(y) =<br />
d 3 y ′ ∂y<br />
det<br />
∂y ′<br />
<br />
<br />
δ 3 (y ′ )f(y(y ′ 1<br />
)) = <br />
<br />
det ∂y′<br />
<br />
<br />
<br />
∂y |ˆy<br />
f(ˆy) , y ′ (ˆy) = 0 .<br />
(5.237)<br />
Im vorliegenden Fall verschwindet y ′ bei y = z(tret), die Testfunktion f ist das<br />
Coulomb-Potential 1/|x − z(tret)|. Die Jacobi-Matrix hat die Komponenten<br />
′ i ∂y<br />
∂yj = δij + N i j , N i j = − dzi<br />
dt<br />
xj − zj ∂y′<br />
, det<br />
|x − z| ∂y<br />
dz x − z<br />
= 1 − . (5.238)<br />
dt |x − z|<br />
und, weil N vom Rang 1 ist, die angegebene Determinante (I.10).<br />
Damit ergibt sich das skalare Potential und mit gleicher Rechnung das Vektorpotential<br />
φ(t,x) =<br />
q<br />
|x − z(tret)| − dz<br />
dt<br />
x−z<br />
|x−z|<br />
, A(t,x) =<br />
q<br />
|x − z(tret)| − dz<br />
dt<br />
dz<br />
. (5.239)<br />
x−z dt<br />
|x−z|