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256 C Elementare Geometrie<br />

In Ordnung s 2 heben sich in den Gleichungen (C.137) die symmetrischen Anteile<br />

Γkl m +Γlk m der Konnektion weg. Für die Torsion Tkl m = Γkl m −Γlk m verwenden wir die<br />

Kurzschrift Tab c = Tkl m ea k eb l ec n gmn. Dann besagt (C.137) in quadratischer Ordnung<br />

δni = (λ2 − λ ′ 2 )ni − 2n j ωji + T0j in j , λ2 + λ ′ 2 = 2nj ωj0 − T0i 0n i . (C.139)<br />

Der reflektierte Lichtstrahl kommt jeweils aus derselben Richtung zurück, und das<br />

Bezugssystem ist drehungsfrei, wenn die Gleichung δn i = 0 für alle Richtungen n i gilt.<br />

Wir zerlegen T0i j = Sij + Aij in den symmetrischen und antisymmetrischen Teil<br />

Sij = 1<br />

2 (T0i j + T0j i) , Aij = 1<br />

2 (T0i j − T0j i) . (C.140)<br />

Die Gleichung δn i = 0 für alle Richtungen n besagt, daß n j (Sji+Aji−2ωji+(λ2−λ ′ 2)δji) =<br />

0 für alle n j verschwindet, daß also die Matrixgleichung Sji+Aji −2ωji+(λ2 −λ ′ 2 )δji = 0<br />

gilt.<br />

Es muß also beim drehungsfreien Transport des Vierbeins ωij so gewählt werden,<br />

daß ωij = 1<br />

2Aij gilt. Zudem muß Sji ein Vielfaches von δji sein, Sji = (λ ′ 2 − λ2)δji.<br />

Verschwindet der symmetrische, spurfreie Teil von T0i j nicht, so kann man nicht durch<br />

Wahl des Bezugssystems Drehungsfreiheit bezüglich aller Achsen sicherstellen.<br />

Der symmetrische, spurfreie Teil von T0i j verschwindet für alle Beobachter, das heißt<br />

für alle Tangentialvektoren e0 und darauf senkrechten Vektoren ei, genau dann, wenn,<br />

wie wir ohne Beweis angeben, die Torsion die Form Tab c = ηcaub − ηcbua + εabcdvd hat.<br />

Falls die Torsion verschwindet, so ist das Bezugssystem drehungsfrei, wenn ωij = 0<br />

für i, j ∈ {1, 2, 3} gilt und das Vierbein die Gleichungen des Fermi-Walker-Transports<br />

erfüllt,<br />

δe0<br />

δs = b1 e1 + b2 e2 + b3 e3 , δe1<br />

δs = b1e0 , δe2<br />

δs = b2e0 , δe3<br />

δs = b3e0 . (C.141)<br />

Fermi-Walker-Transport längs einer Weltlinie ändert das Vierbein über Paralleltransport<br />

hinaus durch die drehungsfreie Lorentztransformation, die den zum Nachbarort parallel<br />

verschobenen Tangentialvektor in den dortigen Tangentialvektor transformiert.<br />

Demgegenüber verdrehte räumliche Richtungen êi = Oijej, Oji = O −1 ij, genügen dem<br />

Differentialgleichungssystem<br />

δe0<br />

δs = ˆ biêi ,<br />

δêi<br />

δs = ˆ bie0 + ωijêj<br />

mit ˆ bi = Oijbj und rotieren mit der Winkelgeschwindigkeit<br />

Ω i = 1<br />

2 εijk ωjk , ωij =d<br />

ds OikOjk<br />

um die drehungsfrei transportierten Richtungen.<br />

(C.142)<br />

(C.143)<br />

D Die Lorentzgruppe<br />

D.1 Drehungen<br />

Drehspiegelungen D : V → V sind lineare Transformationen eines d-dimensionalen,<br />

Euklidischen Vektorraums V, die das Skalarprodukt uóv = u i v i aller Vektoren, also<br />

Längen und Winkel, invariant lassen<br />

D i ju j D i kv k = u j δjkv k . (D.1)<br />

Dies ist genau dann der Fall, wenn die Orthogonalitätsrelation (B.54)<br />

D i jD i k = δjk<br />

(D.2)<br />

gilt, die besagt, daß die Spalten der Matrix D die Komponenten von orthonormalen<br />

Vektoren sind, oder, als Matrixeigenschaft formuliert, wenn die transponierte Matrix<br />

D T , D T j i = D i j, die inverse Matrix ist,<br />

D T D = 1 . (D.3)<br />

Insbesondere gilt (det D) 2 = 1 wegen det D T = det D und wegen des Determinantenproduktsatzes.<br />

Die Determinante von D ist also entweder 1 oder −1.<br />

Die Drehspiegelungen bilden die Gruppe O(d) der orthogonalen Transformationen<br />

in d Dimensionen. Als Drehungen bezeichnen wir die orientierungstreuen, orthogonalen<br />

Transformationen mit det D = 1. Sie bilden die Untergruppe SO(d) der speziellen<br />

orthogonalen Transformationen, deren Determinante den Wert 1 hat.<br />

Da die Determinante eine stetige Funktion der Matrixelemente ist, gibt es keine stetig<br />

von einem Parameter λ abhängende Schar von Drehspiegelungen Dλ mit det Dλ=0 = 1<br />

und det Dλ=1 = −1: Drehungen hängen nicht stetig mit Spiegelungen zusammen.<br />

Jede Drehung kann durch Hintereinanderausführen einer infinitesimalen Drehung erzeugt<br />

werden. Sie hängt demnach stetig mit der 1 zusammen. Folglich ist die Drehgruppe<br />

zusammenhängend. Dies ergibt sich aus der Eigenwertgleichung<br />

Dw = λw , w = 0 , (D.4)<br />

von Drehspiegelungen D. Die Eigenwerte λ müssen die charakteristische Gleichung<br />

det(D − λ1) = 0 (D.5)<br />

lösen. Dies ist für reelle d × d-Matrizen D eine polynomiale Gleichung vom Grad d mit<br />

reellen Koeffizienten und mit d nicht notwendig verschiedenen, komplexen Lösungen.<br />

Dabei zählen wir jede reelle Lösung als, wenn auch spezielle, komplexe Lösung.

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