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80 5 Elektrodynamik<br />
dessen Komponenten wir der Übersichtlichkeit wegen in einer Matrix angeben<br />
F00<br />
á=0 F01 F02 F03<br />
E<br />
F10 F11 F12 F13<br />
F20 F21 F22 F23<br />
1 E2 E3 −E1 0 −B3 B2 −E2 B3 0 −B1 −E3 −B2 B1 á. (5.8)<br />
0<br />
F30 F31 F32 F33<br />
Dann haben die homogenen Maxwellgleichungen die Form<br />
und können in Indexschreibweise kurz als<br />
∂1F23 + ∂2F31 + ∂3F12 = 0 ,<br />
∂2F30 + ∂3F02 + ∂0F23 = 0 ,<br />
∂3F01 + ∂0F13 + ∂1F30 = 0 ,<br />
∂0F12 + ∂1F20 + ∂2F01 = 0<br />
(5.9)<br />
∂lFmn + ∂mFnl + ∂nFlm = 0 (5.10)<br />
geschrieben werden. Die linke Seite dieser Gleichungen ändert wegen Fmn = −Fnm unter<br />
jeder Paarvertauschung von Indizes ihr Vorzeichen, sie ist also total antisymmetrisch<br />
unter Permutationen der Indizes. Die Gleichungen (5.10) bestehen nicht aus 4ó4ó4 unabhängigen<br />
Komponentengleichungen, wie man bei drei Indizes l, m und n und einem<br />
Laufbereich über vier Werte vermuten könnte, sondern l, m und n müssen in einer nichttrivialen<br />
Gleichung paarweise verschieden sein und ihre Permutation führt nicht auf eine<br />
neue Gleichung. Daher enthält (5.10) 4ó3ó2/3! = 4 unabhängige Gleichungen.<br />
Die inhomogenen Maxwellgleichungen (5.4) lauten ausgeschrieben<br />
∂1E 1 + ∂2E 2 + ∂3E 3 = 4π<br />
cρ ,<br />
c<br />
−∂0E 1 + ∂2B 3 − ∂3B 2 = 4π<br />
c j1 ,<br />
−∂0E 2 + ∂3B 1 − ∂1B 3 = 4π<br />
c j2 ,<br />
−∂0E 3 + ∂1B 2 − ∂2B 1 = 4π<br />
c j3<br />
(5.11)<br />
oder, wenn wir die elektrischen und magnetischen Felder als Komponenten des Feldstärketensors<br />
schreiben und zur Betonung der Struktur verschwindende Terme wie ∂0F00<br />
einfügen<br />
∂0F00 − ∂1F10 − ∂2F20 − ∂3F30 = 4π<br />
c<br />
cρ ,<br />
−∂0F01 + ∂1F11 + ∂2F21 + ∂3F31 = 4π<br />
c j1 ,<br />
−∂0F02 + ∂1F12 + ∂2F22 + ∂3F32 = 4π<br />
c j2 ,<br />
−∂0F03 + ∂1F13 + ∂2F23 + ∂3F33 = 4π<br />
c j3 .<br />
(5.12)<br />
5.2 Lokale Ladungserhaltung 81<br />
Das Minuszeichen bei den Komponenten F01, F02 und F03 gehört zur Definition der<br />
Komponenten des Feldstärketensors mit oberen Indizes 2<br />
F mn = η mk η nl Fkl , F 00 = F00 , F 0i = −F0i , F i0 = −Fi0 , F ij = Fij , (5.13)<br />
F 00 F 01 F 02 F 03<br />
F 10 F 11 F 12 F 13<br />
F 20 F 21 F 22 F 23<br />
F 30 F 31 F 32 F 33á=0 −E1 −E2 −E3 E1 0 −B3 B2 E2 B3 0 −B1 E3 −B2 B1 á. (5.14)<br />
0<br />
Damit haben die inhomogenen Maxwellgleichungen die Form<br />
∂0F 00 + ∂1F 10 + ∂2F 20 + ∂3F 30 = 4π<br />
cρ ,<br />
c<br />
∂0F 01 + ∂1F 11 + ∂2F 21 + ∂3F 31 = 4π<br />
c j1 ,<br />
∂0F 02 + ∂1F 12 + ∂2F 22 + ∂3F 32 = 4π<br />
c j2 ,<br />
∂0F 03 + ∂1F 13 + ∂2F 23 + ∂3F 33 = 4π<br />
c j3 .<br />
(5.15)<br />
Lesen wir j 0 = cρ als Komponente der Viererstromdichte j = (j 0 , j 1 , j 2 , j 3 ), so lauten<br />
die inhomogenen Maxwellgleichungen in Indexschreibweise<br />
5.2 Lokale Ladungserhaltung<br />
∂mF mn = 4π<br />
c jn . (5.16)<br />
Weil F mn = −F nm antisymmetrisch unter Vertauschung der Indizes ist und weil zweifache<br />
partielle Ableitung, wenn sie stetig ist, nicht von der Reihenfolge der Ableitungen<br />
abhängt, ∂n∂m = ∂m∂n, verschwindet die Doppelsumme ∂n∂mF mn .<br />
Denn es gilt allgemein, daß eine Doppelsumme über ein symmetrisches und ein antisymmetrisches<br />
Indexpaar verschwindet<br />
Trs mn = −Trs nm = Tsr mn ⇒ Tkl kl = 0 . (5.17)<br />
Der Sachverhalt gilt, egal ob Trs mn = SrsAmn aus Produkten zusammengesetzt ist oder<br />
ob die Indizes Differentationen benennen Trs mn = ∂r∂sF mn oder ob die Koeffizienten<br />
mnb3...bo<br />
Trsa3...au weitere Indizes haben. Die Doppelsumme verschwindet, weil sie nach<br />
Permutieren und Umbenennen der Summationsindizes ihrem Negativen gleich ist,<br />
Tkl kl = Tlk kl = −Tlk lk = −Tlm lm = −Tkm km = −Tkl kl . (5.18)<br />
Eine einfache Folge dieser Überlegungen ist, daß die Doppelsumme TmnS mn über ein<br />
symmetrischen Indexpaar S mn = S nm in den Summationsindizes symmetrisiert,<br />
TmnS mn = 1<br />
2 (Tmn + Tnm)S mn , (5.19)<br />
2 η mn sind die Matrixelemente der zu η inversen Matrix. Sie stimmen mit ηmn (4.107) überein.