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238 C Elementare Geometrie<br />

Holonomiegruppe<br />

Paralleltransport längs geschlossener Kurven Γ, die von einem Punkt A wieder zu A zurückführen,<br />

definiert lineare Abbildungen der Vektoren v auf Vektoren PΓv in demselben<br />

Vektorraum. Die Abbildungen können hintereinander ausgeführt und invertiert werden;<br />

sie bilden also eine Gruppe G, die Holonomiegruppe des Punktes A. Schreiben wir diese<br />

Abbildungen für Basisvektoren als<br />

PΓea = M −1<br />

Γ a b eb , (C.26)<br />

so genügt das Matrixprodukt der dabei auftretenden Matrizen MΓ dergleichen Gruppenverknüpfung<br />

wie hintereinander ausgeführte Parallelverschiebung. Denn setzt sich<br />

ein geschlossener Weg Γ = Γ2 ◦ Γ1 aus hintereinander durchlaufenen, geschlossenen Wegen<br />

Γ1 und Γ2 zusammen, so gilt wegen<br />

PΓ2◦Γ1ea =PΓ2PΓ1ea = PΓ2M −1<br />

Γ1 abeb = M −1<br />

Γ1 abPΓ2eb =<br />

=M −1<br />

Γ1 abM −1<br />

Γ2 bcec = (M −1 −1<br />

Γ1 MΓ2 )a c ec = (MΓ2MΓ1) −1 a b eb<br />

MΓ2◦Γ1 = MΓ2MΓ1 . (C.27)<br />

Der Paralleltransport um ein infinitesimales Flächenelement mit Kanten u und v ergibt<br />

eine Holonomietransformation 1 + δ aus der Umgebung des Einselementes<br />

der Holonomiegruppe. Also ist w − R(u, v, w) von der Form (1 + δ)w, das heißt,<br />

−R(u, v, w) = δw ist eine infinitesimale Holonomietransformation, angewendet<br />

auf w.<br />

Die infinitesimalen Transformationen δ wirken linear auf Vektoren w und bilden<br />

eine Liealgebra. Mit einer Basis δi, i = 1, . . .,dim(G), schreibt sich R(u, v, w) daher als<br />

R(u, v, w) = −R(u, v) i δiw , δiea = −Ti a b eb , (C.28)<br />

wobei die Koeffizienten Ti a b Elemente von Matrizen Ti sind, die dieselben Kommutatorrelationen<br />

wie die Basis δi erfüllen (B.11). Die Komponenten des Riemanntensors<br />

R(u, v, w) = Rab c d u a v b w c ed sind Linearkombinationen von Darstellungsmatrizen Ti<br />

Rab c d = Rab i Ti c d . (C.29)<br />

Die Basis ea kann so gewählt werden, daß die Matrizen Ti x-unabhängig sind (C.87).<br />

Ist für die Vektoren eine zusätzliche Struktur definiert, zum Beispiel ihre Länge, und ist<br />

der Paralleltransport damit verträglich und erhält er Länge, so ist die Holonomiegruppe<br />

eine Untergruppe der linearen Transformationen, die Länge erhält, also eine Untergruppe<br />

der Drehgruppe oder der Lorentzgruppe. Die infinitesimalen Transformationen δi und<br />

die Matrizen Ti spannen die zugehörige Liealgebra und ihre Darstellung auf.<br />

Die Holonomiegruppe, die durch Paralleltransport von einem Punkt B längs geschlossener<br />

Wege zurück zu B erzeugt wird, ist der Holonomiegruppe des Punktes A isomorph,<br />

wenn A und B durch einen Weg ΓAB von B nach A zusammenhängen. Denn ist ΓAA<br />

ein geschlossener Weg von A nach A, so ist ΓBB = Γ −1<br />

AB ◦ ΓAA ◦ ΓAB ein Weg, der bei B<br />

anfängt und endet.<br />

C.3 Kovariante Ableitung<br />

C.3 Kovariante Ableitung 239<br />

Verschiebt man ein Tensorfeld T(x) vom Ort x parallel an den benachbarten Ort x+U, 2<br />

so definiert die Differenz zu T(x + U) in erster Ordnung in U die kovariante Ableitung<br />

DUT des Tensors T längs des Vektors U<br />

DUT(x) = T(x + U) − PUT(x) . (C.30)<br />

Die kovariante Ableitung von Tensoren längs U ist linear<br />

erfüllt die Produktregel<br />

DU(T + S) = DUT + DUS , DUcT = cDUT ∀c ∈ R , (C.31)<br />

und stimmt auf Skalarfeldern f (A.7) mit der Ableitung<br />

DU(TS) = (DUT)S + T(DUS) (C.32)<br />

DUf = U(f) = U m ∂mf (C.33)<br />

überein. Insbesondere gilt für das Produkt eines Skalarfelds f mit einem Tensor T<br />

DU(fT) = U(f)T + fDUT . (C.34)<br />

Die kovariante Ableitung eines Tensors T längs U ist an jedem Punkt linear im Vektor U<br />

DU+V T = DUT + DV T , DfUT = fDUT . (C.35)<br />

Sie definiert daher durch (DUT)(V, . . .) = DT(U, V, . . .) einen Tensor DT, die kovariante<br />

Ableitung von T, die ein Vektorargument mehr hat als der Tensor T.<br />

Wir schreiben kürzer DaT(V, . . .) für die kovariante Ableitung DT(ea, V, . . .). Aus der<br />

Definition der Parallelverschiebung (C.3) und der kovarianten Ableitung folgt<br />

Daeb = ωa b c ec , ωa b c = ea m ωm b c . (C.36)<br />

Hieraus ergibt sich die kovariante Ableitung DUT(V, . . .) = U a DaT(V, . . .) längs eines<br />

beliebigen Vektors U = U a ea, denn DU ist linear in U.<br />

Mit der Produktregel folgt die kovariante Ableitung DaV eines Vektorfeldes V = V b eb<br />

längs des Vektorfeldes ea = ea m ∂m<br />

Da(V b eb) = ea(V b ) eb + V b Daeb = ea m (∂mV b + ωm c b V c )eb . (C.37)<br />

Der Tensor DV hat also Komponenten (DaV ) b = DV (ea, e b ) = ea m ∂mV b + ωa c b V c .<br />

Ebenso ergibt sich aus (C.8) die kovariante Ableitung der dualen Basis<br />

Dae b = −ωac b e c<br />

(C.38)<br />

2 Wir wählen in diesem Abschnitt Großbuchstaben zur Bezeichnung von Vektorfeldern, um sie von<br />

Indizes von Komponenten zu unterscheiden.

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