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280 E Konforme Abbildungen<br />
Dies gilt nicht nur in einer nichtrelativistischen Näherung [38] sondern ohne Näherung<br />
in der Schwarzschildmetrik und in der Kerr-Metrik, die Killingvektorfelder ξ = ∂t +Ω∂ϕ<br />
besitzen. In der Schwarzschildmetrik ist die Fläche synchroner Uhren, ˙x 2 = konst, durch<br />
die Lösung r(θ) von<br />
r0<br />
r + r2 Ω 2 sin 2 θ = r0<br />
(E.53)<br />
R<br />
gegeben. Dabei ist R = r|θ=0 die halbe Länge der Erdachse, genauer der r-Wert am Nordoder<br />
Südpol.<br />
E.3 Konforme Transformationen in zwei Dimensionen<br />
Jede zweidimensionale Mannigfaltigkeit ist konform flach, ihre Metrik ist einer genügend<br />
kleinen Umgebung jedes Punktes in geeigneten Koordinaten, x ′ 1 = u, x ′ 2 = v, ein<br />
Vielfaches der flachen Metrik ηmn mit derselben Signatur<br />
gmn(u, v) = Ω 2 (u, v) ηmn , Ω 2 > 0 . (E.54)<br />
Denn für die inverse Metrik gilt im x ′ -Koordinatensystem 1<br />
wenn v durch<br />
g ′12 = ∂u<br />
∂xk ∂v<br />
∂xlgkl = 0 , (E.55)<br />
g ′11 = ∂u<br />
∂xk ∂u<br />
∂xlgkl = ± ∂v<br />
∂xk ∂v<br />
∂xl gkl = g ′22 , (E.56)<br />
√ mn<br />
∂ku = εkm gg ∂nv (E.57)<br />
den Gradienten von u definiert. Hierbei ist εkl = −εlk, ε12 = −1 (B.64), und g bezeichnet<br />
den Betrag der Determinante der Metrik g = |g11g22 − g12g21|. Die Gleichung (E.55)<br />
gilt wegen εkm = −εmk. Beim Bestätigen von (E.56) verwendet man die Definition der<br />
Determinante (I.6) εklg km g ln = εmn det g .. = ±εmng −1 und εmrεms = δrs.<br />
Nach Poincaré-Lemma (A.97) ist (E.57) ist genau dann integrabel, wenn<br />
(εkm∂l − εlm∂k) √ gg mn ∂nv (E.58)<br />
verschwindet. Da dieser Ausdruck in k und l antisymmetrisch ist und k und l nur zwei<br />
Werte annehmen können, ist er proportional zu εkl (B.71), εkm∂l −εlm∂k = εkl∂m. Demnach<br />
ist (E.57) integrabel, wenn v der Laplacegleichung oder Wellengleichung<br />
∂m√ gg mn ∂nv=0 (E.59)<br />
genügt. Die Laplacegleichung hat bekanntermaßen [30] in einer genügend kleinen Umgebung<br />
jedes Punktes Lösungen mit nichtverschwindendem Gradienten, ebenso hat die<br />
Wellengleichung Lösungen mit zeitartigem Gradienten.<br />
1 Das untere Vorzeichen ist für den Fall g11g22 − g12g21 < 0 zu nehmen.<br />
E.3 Konforme Transformationen in zwei Dimensionen 281<br />
Da jede zweidimensionale Metrik konform flach ist, können wir uns bei der Untersuchung<br />
konformer Transformationen in der Umgebung eines Punktes ohne Einschränkung<br />
der Allgemeinheit auf konforme Transformationen der Metrik ηmn beschränken. Dort<br />
lautet die konforme Killinggleichung (E.27) für ξn = ηnkξ k<br />
∂mξn + ∂nξm − 2ǫ ηmn = 0 . (E.60)<br />
Multiplizieren wir mit η mn , so ergibt sich wegen d = η mn ηnm = 2<br />
ǫ = 1<br />
2 ∂kξ k , (E.61)<br />
und die konforme Killinggleichung des zweidimensionalen flachen Raums lautet<br />
Für detη = η11η22 = −1 führt dies auf<br />
mit der allgemeinen Lösung<br />
∂mξn + ∂nξm − ∂kξ k ηmn = 0 , (E.62)<br />
∂1ξ2 + ∂2ξ1 = 0 , ∂1ξ1 − η11η22 ∂2ξ2 = 0 . (E.63)<br />
(∂1 − ∂2)(ξ1 − ξ2) = 0 , (∂1 + ∂2)(ξ1 + ξ2) = 0 (E.64)<br />
ξ1 = f(x 1 − x 2 ) + g(x 1 + x 2 ) , ξ2 = f(x 1 − x 2 ) − g(x 1 + x 2 ) , (E.65)<br />
ξ = ξ m ∂m = f(x 1 − x 2 ) (∂1 − ∂2) + g(x 1 + x 2 ) (∂1 + ∂2) (E.66)<br />
mit beliebigen Funktionen f(x) und g(x). Die konforme Killinggleichung hat für d = 2<br />
unendlich viele, linear unabhängige Lösungen. Zu den konformen Killingfeldern gehören<br />
die endlichen Transformationen<br />
TF,G : (x 1 − x 2 , x 1 + x 2 ) ↦→ (F(x 1 − x 2 ), G(x 1 + x 2 )) (E.67)<br />
mit Funktionen F und G. Sie sind genau dann invertierbare Transformationen von R 1,1 ,<br />
wenn sie strikt monoton sind und R invertierbar auf sich abbilden.<br />
Durch die konforme Abbildung TF,G mit F(x) = G(x) = (2/π) arctan(x) wird der<br />
zweidimensionale Minkowskiraum M = R 1,1 invertierbar auf das Penrose-Diagramm<br />
N = {(x 1 , x 2 ) : −1 < (x 1 − x 2 ) < 1, −1 < (x 1 + x 2 ) < 1} (E.68)<br />
abgebildet, in dem Lichtstrahlen wie im flachen Raum verlaufen.<br />
Für η11η22 = +1 sind die Gleichungen (E.63) die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen<br />
für Real- und Imaginärteil einer komplex differenzierbaren Funktion<br />
f(z) = ξ1(x 1 , x 2 ) + i ξ2(x 1 , x 2 ) , z = x 1 + i x 2 , ∂zf(z) = 0 . (E.69)<br />
Zu jeder komplex differenzierbaren Funktion f(z) gehört ein konformes Killingfeld.