29.08.2013 Aufrufe

papiersparender pdf-Version

papiersparender pdf-Version

papiersparender pdf-Version

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

290 E Konforme Abbildungen<br />

E.7 Konforme Transformationen von R × S 3<br />

Betrachten wir die Überlagerung M = R × S 3 der Untermannigfaltigkeit S 1 × S 3 von<br />

R 2,4 . Diese Überlagerung ist in Kugelkoordinaten durch die Projektion<br />

(t, α, θ, ϕ) ↦→(x 0 , x 1 , x 2 , x 3 , x 4 , x 5 ) =<br />

(cost, sin t, cosα, sin α cosθ, sin α sin θ cosϕ, sin α sin θ sin ϕ)<br />

(E.117)<br />

gegeben. Die Winkel α und θ variieren zwischen 0 und π, ϕ zwischen 0 und 2π, die<br />

Koordinate t durchläuft alle reellen Zahlen. Auf R × S 3 wird von R 2,4 die Metrik<br />

dx<br />

dsódx<br />

ds=dx 0<br />

+dx<br />

ds2 1<br />

−dx<br />

ds2 2<br />

−dx<br />

ds2 3<br />

−dx<br />

ds2 4<br />

−dx<br />

ds2 5<br />

ds2<br />

=dt<br />

ds2 −dα<br />

ds2 − sin 2 αdθ<br />

ds2 − sin 2 α sin 2 θdϕ<br />

ds2<br />

(E.118)<br />

induziert. Die in SO(2, 4) enthaltenen SO(2)-Drehungen wirken als Isometrien auf den<br />

Kreis (x 0 , x 1 ) = (cost, sin t) durch Translation der Zeit t ↦→ t+a. Die in der Überlagerung<br />

von SO(2, 4) enthaltenen Überlagerungen von Drehungen SO(2) wirken ebenso, nur daß<br />

nicht die Punkte mit Koordinate t und mit Koordinate t + 2π identifiziert werden. Die<br />

in SO(2, 4) enthaltenen Drehungen SO(4) drehen S 3 und sind ebenfalls Isometrien. Die<br />

Isometrien von R × S 3 bilden die Produktgruppe R×SO(4).<br />

Die Lorentztransformation auf bewegte Bezugssysteme mischt in R 2,4 zeitartige Koordinaten<br />

(x 0 , x 1 ) und räumliche Koordinaten (x 2 , x 3 , x 4 , x 5 ). Zum Beispiel ändert eine<br />

infinitesimale Lorentztransformation in der 0-2-Ebene die x 0 - und x 2 -Koordinaten um<br />

δx 0 = x 2 , δx 2 = x 0 .<br />

Auf Richtungen lichtartiger Vektoren angewendet wird dies eine infinitesimale Transformation<br />

auf S 1 × S 3 , wenn wir sie um eine Streckung δx m = −ax m mit a = x 0 x 2<br />

so ergänzen, daß δx m senkrecht auf dem Ortsvektor in R 2 und R 4 steht, so daß der<br />

transformierte Punkt wieder auf S 1 × S 3 liegt<br />

δx 0 = x 2 − ax 0 , δx 1 = −ax 1 ,<br />

δx 2 = x 0 − ax 2 , δx 3 = −ax 3 , δx 4 = −ax 4 , δx 5 = −ax 5 .<br />

(E.119)<br />

Wir lesen aus δx 0 = δ cost = − sin t δt und δx 2 = δ cosα = − sin α δα (E.117) die<br />

infinitesimale Transformation von t und α ab<br />

δt = − sin t cosα, δα = − costsin α . (E.120)<br />

Die Winkel θ und ϕ bleiben unverändert.<br />

Das Transformationsgesetz (E.120) zerfällt in zwei eindimensionale Transformationen<br />

δ(t ± α) = − sin(t ± α) . (E.121)<br />

E.7 Konforme Transformationen von R × S 3 291<br />

Die zu δx = − sin x gehörige endliche Transformation (A.146) mit Transformationsparameter<br />

σ erhalten wir aus der Differentialgleichung<br />

mit der Lösung<br />

dx<br />

= − sin x,<br />

dσ<br />

1 dx<br />

sin x dσ<br />

= d ln tan x<br />

2<br />

dσ<br />

= −1 (E.122)<br />

tan x(σ)<br />

2 = e−σ tan x(0)<br />

(E.123)<br />

2<br />

als Abbildung des Anfangswerts x(0) auf x(σ). Diese Abbildung ist uns von der Aberration<br />

(3.21) wohlvertraut. Bei x = π liegt keine Singularität, sondern ein Fixpunkt vor,<br />

wie die äquivalente Form cot x(σ)<br />

2 = eσ cot x(0)<br />

zeigt. 2<br />

Unter einer drehungsfreien Lorentztransformation in der 0-2-Ebene bleiben also θ und<br />

ϕ unverändert, t ′ und α ′ kann man den folgenden Gleichungen entnehmen<br />

tan t′ + α ′<br />

2 = e−σ tan<br />

tan t ′ = √ 1 − v 2<br />

t + α<br />

, tan<br />

2<br />

t′ − α ′<br />

2 = e−σ t − α<br />

tan , (E.124)<br />

2<br />

sin t<br />

cost + v cosα , tan α′ = √ 1 − v2 sin α<br />

. (E.125)<br />

cos α + v cost<br />

Diese Transformation ist typisch für alle konformen Transformationen von R ×S 3 , denn<br />

jede Transformation aus SO(2, 4) ↑ wirkt bis auf eine nachfolgende Drehung auf R 2,4<br />

als drehungsfreie Lorentztransformation in zueinander senkrechten zweidimensionalen<br />

Unterräumen (D.34).<br />

Obwohl jede Kugelfläche S n eine Längenskala, nämlich den an der Krümmung ablesbaren<br />

Radius enthält, ist R × S 3 ein maximal konform symmetrischer Raum. Er hat<br />

eine größere konforme Gruppe als der Minkowskiraum R 1,3 , der nur die von Poincaré-<br />

Transformationen und Dilatationen erzeugten Weyltransformationen (E.98) zuläßt. Mit<br />

der de Sitter-Metrik (F.31) ist R × S 3 zudem maximal symmetrisch.<br />

Konform invariante Materiewirkung<br />

Konform invariante Langrangedichten L (φ, ∂φ) für Materiefelder φ auf R × Sd−1 kann<br />

man aus denjenigen Lagrangedichten L (g, ∂g, φ, ∂φ) erhalten, die unter allgemeinen<br />

Koordinatentransformationen wie eine Dichte transformieren δξL = ∂m(ξmL ) und die<br />

spezieller nicht von Metrik, sondern nur von der metrischen Dichte Γmn = g 1<br />

dg mn abhängen,<br />

wie beim Skalarfeld φ mit Lagrangedichte L = 1√<br />

mn gg ∂mφ ∂nφ in d = 2<br />

2<br />

Dimensionen und für d = 4 beim Vektorfeld Am mit L = − 1√<br />

kl mn g g g FkmFln (7.62).<br />

4<br />

Solch eine Wirkung ist unter allgemeinen Koordinatentransformationen invariant,<br />

wenn wir Γmn und φ transformieren. Wenn Γmn unter konformen Transformationen<br />

invariant ist und als Hintergrundfeld fest vorgegeben wird, so ist die Wirkung unter<br />

konformen Transformationen von φ allein invariant.<br />

In d Dimensionen müßte ein Skalarfeld als Dichte vom Gewicht w<br />

φ ′ (x ′ <br />

<br />

∂x<br />

) = det<br />

∂x ′<br />

<br />

w<br />

<br />

φ(x) (E.126)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!