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180 8 Dynamik der Gravitation<br />
dabei ist<br />
(8.95)<br />
γ = γ rs ∂r∂s<br />
der skalare Wellenoperator der gekrümmten Raumzeit.<br />
Betrachten wir eine Schar von Anfangsbedingungen und Materieverteilungen, die differenzierbar<br />
von einem Parameter λ abhängt, und eine zugehörige Schar γmn (λ) von<br />
Lösungen der Einstein-Gleichungen in harmonischer Eichung. Die Änderung der Metrik<br />
¯h mn = −∂λγ mn<br />
(8.96)<br />
erfüllt die linear inhomogene Wellengleichung<br />
γ ¯ h mn − ∂sγ mr ∂r ¯ h ns − ∂s ¯ h mr ∂rγ ns + ¯ h rs ∂r∂sγ mn = −2κ ∂λ(gT mn + t mn ) . (8.97)<br />
von der Form (7.74). Daher hängt die Lösung dieser Gleichung in jedem Ereignis nur von<br />
der Inhomogenität und den Anfangsbedingungen im Rückwärtslichtkegel ab, der durch γ<br />
bestimmt ist. Lokalisierte Änderungen, Signale, breiten sich folglich höchstens so schnell<br />
wie Licht aus, falls auch die Materiefelder Gleichungen mit demselben Wellenoperator<br />
erfüllen oder ihre Schallkegel innerhalb des Lichtkegels liegen.<br />
Ändern sich mit der Metrik die Lichtkegel, so kann die Metrik nicht analytisch im<br />
Scharparameter sein, denn jeder Term einer Potenzreihe in λ hat Einfluß- und Abhängigkeitsgebiete,<br />
die durch die Metrik am Entwicklungspunkt λ bestimmt sind, statt durch<br />
die Metrik bei λ.<br />
Die harmonische Eichung schränkt die Anfangswerte von ¯ h mn und ∂0 ¯ h mn ein,<br />
∂m ¯ h mn (0,x) = 0 , ∂m∂0 ¯ h mn (0,x) = 0 . (8.98)<br />
Während die erste Bedingung einfach die anfängliche Zeitableitung von ¯ h 0n festlegt,<br />
∂0 ¯ h 0n (0,x) = −∂i ¯h in (0,x) , (8.99)<br />
enthält die zweite Bedingung zweite Zeitableitungen von ¯ h0n . Eliminiert man diese<br />
zweiten Zeitableitungen mit den Einsteingleichungen, so ist die Bedingung erfüllt, falls<br />
die Gaußbedingung (8.82) erfüllt ist. Dies ist ein partielles, elliptisches Differentialgleichungssystem<br />
vom Typ<br />
∆γu + f(u, ∂u, ψ) = v(ψ) , ∆γ = −γ ij ∂i∂j , f(0, 0, ψ) = 0 , (8.100)<br />
für die Anfangswerte von u n = ¯ h 0n , ψ bezeichne hier die übrigen Felder. Die Lösung<br />
ist durch die Inhomogenität v und die Randwerte eindeutig festgelegt. Für Änderungen<br />
δv in einem beschränken Gebiet V gibt es wie in der Elektrodynamik Lösungen δu, die<br />
ebenfalls auf V beschränkt sind und die normalerweise mit Flächendichten von Energie<br />
und Impuls auf der Oberfläche von V einhergehen. Die Auswirkungen solcher Änderungen<br />
δv und δ ¯ h 0n sind auf den Vorwärts- und Rückwärtslichtkegel von V beschränkt:<br />
Gravitationswellen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus.<br />
Da die Divergenz ∂λ∂m(2κ g T mn + 2κ t mn ) für Lösungen der Einstein-Gleichungen<br />
verschwindet, gilt dann die harmonische Eichung zu allen Zeiten, denn die Divergenz<br />
von (8.94)<br />
γ(∂m ¯ h mn ) − (∂sγ nr )∂r(∂m ¯ h ms ) = 0 (8.101)<br />
ist eine Wellengleichung (7.74) für ∂m ¯ h mk und hat bei verschwindenden Anfangswerten<br />
die eindeutige Lösung ∂m ¯ h mk = 0.<br />
Identifizierung von κ<br />
8.8 Asymptotisch flache Raumzeit 181<br />
Das metrische Feld außerhalb eines kugelsymmetrischen Sterns hat in harmonischen,<br />
kartesischen Koordinaten (t, x 1 , x 2 , x 3 ) den Wert (F.9), (r 2 = (x 1 ) 2 +(x 2 ) 2 +(x 3 ) 2 > l 2 ),<br />
γ ij = −δ ij + l2<br />
r4xix j , γ 0i = 0 , γ 00 (r + l)<br />
= +<br />
(r − l)1 l r0 m G<br />
, l = =<br />
r2<br />
2 c2 (8.102)<br />
wobei der Scharzschildradius r0 (6.23) durch seine Auswirkung auf die Bahnen von Testteilchen<br />
identifiziert ist. Eine Kugel mit Radius r enthält die Gesamtenergie<br />
P 0 (r) = 1<br />
<br />
d<br />
2κ<br />
2 fi γ ij ∂jγ 00 = 4π<br />
2κ (l2 − r 2 ) ∂<br />
∂r<br />
(r + l) 3<br />
r2 (r − l)<br />
= 8π<br />
κ<br />
l (r + l)3<br />
r 3<br />
r − l/2<br />
. (8.103)<br />
r − l<br />
Für r → ∞ ist P 0 = m c die Ruhemasse des Sterns und seines Gravitationsfeldes, die<br />
rechte Seite geht gegen (8πG m)/(c 2 κ). Dies identifiziert die Gravitationskopplung<br />
κ =<br />
8π G<br />
c 3 . (8.104)<br />
Die Ableitung von P 0 (r) nach r, geteilt durch die Kugeloberfläche 4π r 2 ergibt die<br />
gravitative Energiedichte t 00 außerhalb des Sterns (r > l),<br />
t 00 (x) = 1<br />
4π r2 ∂<br />
∂r P 0 (r) = l2 + l 1<br />
κr<br />
r − l2<br />
r6−7r 2 + 8r l − 3l 2. (8.105)<br />
Sie ist wie in Newtonscher Gravitationstheorie negativ! Zieht sich ein Stern bei gleichbleibender<br />
Gesamtenergie zusammen, so wird die im Gravitationsfeld enthaltene Energie<br />
negativer und die Energiedichte im Stern steigt mit dem Druck zusätzlich stärker an, als<br />
einfach ihrer Verdichtung entspräche.<br />
8.8 Asymptotisch flache Raumzeit<br />
Wir untersuchen eine Schar von Metriken, die nur wenig von der Metrik des flachen<br />
Raumes abweichen, und die Einsteingleichungen lösen,<br />
√ gg mn (λ) = η mn − λ ¯ h mn + O(λ 2 ) (8.106)<br />
gmn(x) = ηmn + λhmn(x) + O(λ 2 ) , (8.107)<br />
hmn = ηmkηnl ¯ h kl − 1<br />
2 ηmnηkl ¯ h kl , ¯ h mn = η mk η nl hkl − 1<br />
2 ηmn η kl hkl . (8.108)<br />
Damit die Metrik für λ = 0 eine Lösung der Einsteingleichungen ist, ist der Energie-<br />
Impulstensor κgT mn = λκT mn<br />
(0) + O(λ2 ) der Materie mindestens erster Ordnung im Parameter<br />
λ, der Energie-Impulskomplex t mn ist mindestens zweiter Ordnung. Dann sind<br />
in der Lorenzeichung (F.1)<br />
0 = ∂m ¯ h mn<br />
(8.109)