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136 6 Teilchen im Gravitationsfeld<br />

Ein Beobachter, der in der x-y-Ebene das Gravitationszentrum mit einer Winkelgeschwindigkeit<br />

ω, die er mit seiner eigenen Uhr ermittelt, auf der Bahnkurve<br />

t(s)<br />

á=s<br />

ámit<br />

a(r)<br />

r(s) r(0)<br />

+ r<br />

π a(r) =1<br />

θ(s)<br />

2<br />

ϕ(s) s ω<br />

2ω2 1 − r0 (6.86)<br />

r<br />

umkreist, definiert durch die Beschleunigung und ihre Änderung die Bezugsrichtungen<br />

1<br />

0<br />

0<br />

−<br />

e0 =a<br />

0<br />

ω<br />

r0â,<br />

r<br />

eϕ =<br />

0<br />

0<br />

√ 1− r0 rωr 2â,<br />

á.<br />

r−r0<br />

0<br />

0<br />

eθ =0<br />

1<br />

0 r<br />

a<br />

0<br />

r<br />

(6.87)<br />

Der Vektor e0 = dx ist die Tangente an die Weltlinie des Beobachters, auf der die nor-<br />

ds<br />

mierten Vektoren er, eθ und eϕ senkrecht stehen. Der Vektor er zeigt im Gravitationsfeld<br />

vertikal nach oben, eϕ horizontal in Bewegungsrichtung nach vorne.<br />

Wir werden die Weltlinie und das Vierbein für die Spezialfälle eines ruhenden Beobachters,<br />

ω = 0, eines frei fallenden Beobachters, b = 0, und auch für verschwindende<br />

Gravitation r0 = 0 untersuchen. In jedem Fall erhalten wir durch wiederholte, kovariante<br />

Ableitung das Vierbein<br />

b =<br />

á, er =<br />

δea m<br />

δs<br />

δe0<br />

δs = ber ,<br />

= dea m<br />

ds<br />

+ dxk<br />

ds Γkl m ea l =<br />

δer<br />

δs = be0 + Ωeϕ ,<br />

dea m<br />

ds +aΓtl m + ωΓϕl mea l , (6.88)<br />

δeϕ<br />

δs = −Ωer ,<br />

δeθ<br />

δs<br />

= 0 , (6.89)<br />

1<br />

1 − r0 2r<br />

rr0<br />

2 − rω2 (1 − 3r0<br />

2r ),<br />

+ r<br />

Ω =1 2ω2 1 − r0 −<br />

r1 3r0<br />

. (6.90)<br />

2rω<br />

Dabei haben wir die folgenden nichtverschwindenden Christoffelsymbole Γkl m (C.106)<br />

der Schwarzschildmetrik (6.15) sowie θ = π/2 verwendet<br />

Γtr t = Γrt t =<br />

r0<br />

2r(r − r0) , Γtt r = r0<br />

2r3(r − r0) , Γrr r = −<br />

r0<br />

2r(r − r0) ,<br />

Γθθ r = −(r − r0) , Γϕϕ r = −(r − r0) sin 2 θ , Γrθ θ = Γθr θ = 1<br />

, (6.91)<br />

r<br />

Γϕϕ θ = − sin θ cos θ , Γrϕ ϕ = Γϕr ϕ = 1<br />

r , Γϕθ ϕ = Γθϕ ϕ = cot θ .<br />

Kreist ein Beobachter für r > 3<br />

2 r0 mit Winkelgeschwindigkeit ωfrei ,<br />

ω 2 frei = r0<br />

2r 31 − 3r0<br />

2r−1 , (6.92)<br />

um das Gravitationszentrum, so verschwindet die Beschleunigung b (6.90) und er fällt<br />

frei. Diese Winkelgeschwindigkeit ist um (1 − 3r0<br />

2r )−1/2 größer als in Newtonscher Physik.<br />

Beim Vergleich von Winkelgeschwindigkeiten ist auch zu berücksichtigen, daß ein<br />

6.6 Gewicht, Blickwinkel und Präzession 137<br />

im großen Abstand ruhender Beobachter mit seiner Uhr statt ω die kleinere Winkelgeschwindigkeit<br />

ω/a mißt.<br />

Für r = 3<br />

2 r0 ist die Beschleunigung b unabhängig von der Winkelgeschwindigkeit und<br />

für r < 3<br />

2 r0 erhöht sich das Gewicht des Beobachters, wenn er nicht ruht, sondern um das<br />

Gravitationszentrum kreist. Dort wirkt die zur Kreisbewegung gehörige Zentrifugalkraft<br />

nach innen [39] und erhöht das Gewicht, denn die Drehimpulsbarriere L2 r0<br />

2mr21− r(6.21)<br />

wird maximal für r = 3<br />

2r0 und anziehend für r < 3<br />

2r0. Kreisbahnen, die mit 3<br />

2r0 < r ≤ 3r0 im freien Fall durchlaufen werden, sind instabil.<br />

Das effektive Potential Veff (6.21) ist mit a = L<br />

r0<br />

als Funktion von u = mr0 r durch<br />

Veff = m<br />

2 (−u + a2u2 − a2u3 ) gegeben. Ist a2 > 3, so wird das effektive Potential extremal<br />

bei umin,max = 1<br />

31 ∓ √ 1 − 3<br />

a2. Die stabilen Kreisbahnen gehören zum Minimum und<br />

treten nur für u < 1<br />

3 , also für r > 3r0, auf.<br />

Ruhender Beobachter<br />

Für einen Beobachter mit Masse m, der im Gravitationsfeld der Masse M mit ω = 0<br />

ruht, verschwindet die Beschleunigung nicht. Er wiegt F = mb<br />

FGewicht = m<br />

1 − r0<br />

r<br />

r0 d √<br />

= m g00 =<br />

2 r2 dr<br />

1<br />

1 − r0<br />

m M G<br />

r<br />

r<br />

2 . (6.93)<br />

Das Gewicht ist um den Faktor 1/1 − r0 größer als in Newtonscher Physik und wird<br />

r<br />

am Schwarzschildradius unendlich.<br />

Der Tangentialvektor dx<br />

π<br />

eines Lichtstrahls, der in der θ = -Ebene einfällt, hat für<br />

ds 2<br />

den ruhenden Beobachter in vertikaler er-Richtung und horizontaler eϕ-Richtung die<br />

Komponenten<br />

r0<br />

eródx<br />

= (1 −<br />

ds r )−1<br />

dr<br />

dϕ<br />

2 , eϕódx<br />

= r . (6.94)<br />

ds ds ds<br />

Der Beobachter sieht den Lichtstrahl in der zur Ausbreitungsrichtung entgegengesetzten<br />

Richtung mit einem Winkel<br />

tanα = − eϕódx<br />

ds<br />

eródx<br />

ds<br />

= −r1 − r0<br />

r<br />

dϕ<br />

ds<br />

dr<br />

ds<br />

(6.95)<br />

zur Vertikalen einfallen. Mit den Erhaltungssätzen (6.44, 6.46) erhalten wir den Einfallswinkel<br />

(tanα) 2 r − 1 r0 =<br />

E2r2 0<br />

L2r (6.96)<br />

r − + 1<br />

r03<br />

r0<br />

als Funktion des Ortes und von Er0/L.<br />

Das effektive Potential (6.47) nimmt bei r = 3<br />

Lichtstrahlen, die diese Potentialbarriere überwinden, erfüllen gemäß (6.46)<br />

2r0 sein Maximum Veff, max = 2 L<br />

27<br />

2<br />

r0 2 an.<br />

E 2 > 4 L<br />

27<br />

2<br />

. (6.97)<br />

r0<br />

2

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