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146 7 Äquivalenzprinzip<br />
Eine etwaige Vakuumenergiedichte, die zu einer kosmologischen Konstante gehört und<br />
die getrennt (7.7) erfüllt, denken wir uns von T kl abgezogen. Betrachten wir dann das<br />
Testteilchen im Vakuum, so verschwindet T kl dort. Darüber hinaus nehmen wir an, daß<br />
wir die gravitative Rückwirkung des Teilchens auf sich selbst, den Term γkl m τ kl vernachlässigen<br />
dürfen. Diese Annahme schließt aus, daß das Teilchen ein Punktteilchen<br />
ist. Insbesondere muß das Teilchen groß gegen den zu seiner Masse gehörigen Schwarzschildradius<br />
sein und überall geringe Dichten von Energie- und Impuls haben, damit wir<br />
die ihm eigene Gravitation vernachlässigen können.<br />
Mit diesen Modellannahmen vernachlässigen wir die gravitativen Auswirkungen des<br />
Testteilchens und fassen die Metrik gmn als vorgegebenes Feld auf, als sogenanntes Hintergrundfeld,<br />
unter dessen Einfluß sich das Testteilchen bewegt<br />
und folglich<br />
0 = ∂lτ ml + Γkl m τ kl<br />
(7.16)<br />
τ mn = ∂lx n τ ml+x n Γkl m τ kl . (7.17)<br />
Als weitere Eigenschaft des Teilchens nehmen wir an, daß die Energie-Impulstensordichte<br />
des Teilchens auf einen Schlauch um die Weltlinie des Schwerpunktes X(λ)<br />
beschränkt ist, das heißt, wenn wir über Schichten gleicher Zeit x 0 = X 0 (λ) integrieren,<br />
so verschwindet für jedes λ <br />
x0 =X0 d<br />
(λ)<br />
3 x (x l − X l (λ))τ mn = 0 . (7.18)<br />
Für m = n = 0 definiert diese Gleichung die Weltlinie des Energieschwerpunktes eines<br />
ausgedehnten Teilchens. Wir fordern als Eigenschaft des Teilchens, daß die Schwerpunkte<br />
der anderen Komponenten der Energie-Impulstensordichte mit dem Energieschwerpunkt<br />
übereinstimmen, so wie das bei einem Punktteilchen der Fall ist.<br />
Zur rechnerischen Vereinfachung wählen wir als Parameter λ der Weltlinie die Koordinatenzeit<br />
x0 und nennen ihn t. Es gilt dann einfach X0 (t) = t.<br />
Der Schlauch sei groß genug, daß die Energie- und Impulsdichten des Teilchen klein<br />
sind, und klein genug, so daß sich auf seinen Abmessungen nicht auswirkt, daß die<br />
Gravitation ungleichmäßig ist. Was diese etwas unklaren Eigenschaften genau besagen<br />
sollen, zeigt die folgende Rechnung.<br />
Wir integrieren (7.16) über Schichten gleicher Zeit x0 = t<br />
<br />
0 =<br />
x0 d<br />
=t<br />
3 x∂0τ m0 + ∂iτ mi + Γkl m τ kl. (7.19)<br />
Beim ersten Term kann die Zeitableitung vor das Integral gezogen werden. Das Integral<br />
über die räumlichen Ableitungen ∂iτ mi verschwindet, denn nach dem Gaußschen Satz ist<br />
es gleich dem Oberflächenintegral über die Fläche, die das Integrationsvolumen berandet,<br />
und in weiter Entfernung von Schwerpunkt verschwindet τ mi , weil das Teilchen klein ist.<br />
Beim dritten Term entwickeln wir Γkl m (x) um den Schwerpunkt mit einem Restglied<br />
zweiter Ordnung<br />
Γkl m (x) = Γkl m (X) + (x r − X r )∂rΓkl m (X) + 1<br />
2 (xr − X r )(x s − X s )∂r∂sΓkl m (x) ,<br />
7.3 Testteilchen 147<br />
wobei x ein Punkt zwischen X(t) und x ist. Setzten wir diese Entwicklung in das Integral<br />
<br />
x 0 =t Γkl m (x)τ kl ein, so können wir beim ersten Term Γkl m (X) und beim zweiten<br />
∂rΓkl m (X) vor das Integral ziehen, da diese Faktoren nicht von der Integrationsvariablen<br />
abhängen. Das Integral über (x r −X r )τ kl verschwindet nach Definition des Schwerpunktes<br />
(7.18). Das Integral über den Term mit dem Restglied vernachlässigen wir<br />
<br />
x 0 =t<br />
d 3 x 1<br />
2 (xr − X r )(x s − X s )∂r∂sΓkl m (x)τ kl ≈ 0 . (7.20)<br />
Es ist proportional zu den Änderungen von Γ in zweiter Ordnung innerhalb der Abmessungen<br />
des Teilchens und verschwindet im Grenzfall eines nicht ausgedehnten Teilchens.<br />
In diesem Sinn ist ein Testteilchen klein.<br />
Wir erhalten mit dieser Näherung aus (7.19)<br />
0 = d<br />
<br />
d<br />
dt<br />
3 xτ m0 + Γkl m <br />
(X(t)) d 3 xτ kl . (7.21)<br />
Für ein Integral mit Γkl m wirkt τ kl wie ein Vielfaches der δ 3 (x − X(t))-Funktion.<br />
Integrieren wir (7.17), so erhalten wir aus denselben Gründen<br />
<br />
d 3 xτ kl <br />
=<br />
= d<br />
dtX k <br />
(t) d 3 xτ 0l+X k (t) Γmn l <br />
(X(t)) d 3 xτ mn .<br />
d 3 x∂0(x k τ 0l ) + ∂i(x k τ il ) + x k Γmn l τ mn<br />
Kombinieren wir dies Ergebnis mit (7.21), so vereinfacht es sich zu<br />
Für l = 0 und wegen τ kl = τ lk erhalten wir<br />
<br />
<br />
und, wenn wir k in l umbenennen und in (7.23) einsetzen,<br />
Setzen wir in (7.21) ein, so ergibt sich<br />
<br />
0 = d<br />
dtdX m <br />
dt<br />
(7.22)<br />
d 3 xτ kl =d<br />
dt Xk (t)<br />
d 3 xτ 0l . (7.23)<br />
d 3 xτ 0k =d<br />
dt Xk (t)<br />
d 3 xτ 00 , (7.24)<br />
d 3 xτ kl =d<br />
dt Xk (t)d<br />
dt Xl (t)<br />
d 3 xτ 00 . (7.25)<br />
d 3 xτ 00+Γkl m (X) dXk dX<br />
dt<br />
l <br />
d<br />
dt<br />
3 xτ 00 . (7.26)<br />
Dies ist die Geodätengleichung in der Parametrisierung X 0 (t) = t. Fassen wir t(s) als<br />
Funktion eines Parameters s auf, die durch<br />
<br />
dt<br />
1<br />
= f(t) , f(t) =<br />
ds m x0 d<br />
=t<br />
3 xτ 00<br />
(7.27)