papiersparender pdf-Version
papiersparender pdf-Version
papiersparender pdf-Version
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
108 5 Elektrodynamik<br />
Das Integral über die Stromdichte j, das beim Vektorpotential A auftritt, kann man<br />
mit Hilfe der Kontinuitätsgleichung, ˙ρ + ∂kjk = 0, als Zeitableitung von P schreiben,<br />
<br />
d 3 xj i <br />
<br />
(x) =<br />
d 3 x∂k(x i j k ) − x i (∂kj k )=<br />
d 3 xx i ˙ρ = ˙<br />
P i , (5.178)<br />
denn das Integral über die räumlichen Ableitungen ∂k(x i j k ) gibt Randterme und verschwindet,<br />
weil nach Annahme die Ströme für große r verschwinden.<br />
Ebenso kann man räumliche Momente der Stromdichte, genauer symmetrisierte Mo-<br />
mente, als Zeitableitung des Quadrupolmomentes schreiben,<br />
<br />
d 3 x (j i x j + j j x i <br />
) = d 3 x∂k(x i x j j k ) − x i x j ∂kj k=<br />
<br />
= 1<br />
3 ˙ Q ij + 1<br />
3 δij<br />
<br />
d 3 xx 2 ˙ρ .<br />
d 3 xx i x j ˙ρ<br />
(5.179)<br />
Das magnetisches Moment M einer Stromverteilung ist das antisymmetrisierte Moment<br />
<br />
1<br />
d<br />
2c<br />
3 x (x j j k − x k j j ) = εjkiM i , M = 1<br />
<br />
d<br />
2c<br />
3 xx ×j . (5.180)<br />
Damit erhalten wir<br />
<br />
d 3 xx i j j = c εijkM k + 1<br />
6 ˙ Q ij + 1<br />
6 δij<br />
<br />
d 3 xx 2 ˙ρ (5.181)<br />
und können die ersten zwei Terme von (5.174) auswerten<br />
Afern(t,x) = 1<br />
P − n × M ˙ 1<br />
+<br />
c r˙<br />
6c ¨ Qn + 1<br />
6c n<br />
<br />
d 3 y y 2 ¨ρ. (5.182)<br />
Der dritte Term in (5.174) betrifft zweite Zeitableitungen von Integralen über xixjj k .<br />
Wir vernachlässigen sie so wie dritte Zeitableitungen von xixjxkρ. Die Feldstärken bestimmen wir ebenfalls nur bis zur Ordnung 1/r. Wegen<br />
∂<br />
∂xk 1 1<br />
= 0 + O(<br />
r r2) ,<br />
∂<br />
d<br />
f(t − r/c) = −xk f ,<br />
∂xk cr dt<br />
(5.183)<br />
wirkt in dieser Näherung ∂/∂xi wie die Zeitableitung, multipliziert mit der Komponente<br />
−n i der Richtung zur Quelle. Daher ist das Magnetfeld B = rot A = − n<br />
c × ˙ A,<br />
Bfern(t,x) = − 1<br />
c2r n ר P ¨<br />
− n × M<br />
1<br />
+<br />
6c<br />
und das elektrische Feld E = − −−→<br />
gradφ − 1 ∂<br />
c ∂t A = n<br />
c ˙ φ − 1 ˙A, c<br />
E i 1<br />
fern (t,x) = −<br />
c2r (δij − n i n j )¨ P ¨<br />
− n × M<br />
1<br />
+<br />
6c<br />
...<br />
Qn, (5.184)<br />
...<br />
Qnj<br />
. (5.185)<br />
Da (δ ij − n i n j ) Vektoren v auf ihren zu n senkrechten Teil v⊥ projiziert, ist E = − ˙ A⊥/c<br />
und B = n × E. In der Fernzone bilden also n, E und B ein orthogonales Rechtssystem,<br />
wobei E und B gleich groß sind. Die Energiestromdichte S (5.31) ist nach außen gerichtet<br />
Sfern = c<br />
4π Efern × Bfern = cn 1<br />
8π ( E 2 fern + B 2 fern) . (5.186)<br />
Beschleunigte Ladungen strahlen Energie ab.<br />
5.7 Wirkungsprinzip<br />
5.7 Wirkungsprinzip 109<br />
Die inhomogenen Maxwellgleichungen (5.16) sind die Feststellung, daß die Wirkung<br />
W[A, φ] des Viererpotentials Am(x) und weiterer Felder φ, die wir Materiefelder nennen,<br />
aber im folgenden nicht genauer angeben,<br />
W[A, φ] = WMaxwell[A] + WMaterie[A, φ] , (5.187)<br />
W[A]Maxwell = − 1<br />
<br />
d<br />
16πc<br />
4 xη km η ln∂kAl − ∂lAk∂mAn − ∂nAm, (5.188)<br />
für physikalische Felder stationär ist bezüglich aller Variationen δAm(x), die am Rand<br />
des Integrationsgebietes verschwinden. Die Variationsableitungen von WMaterie nach den<br />
Materiefeldern legt die Bewegungsgleichungen der Materie fest. Mit den Einzelheiten<br />
dieser Bewegungsgleichungen wollen wir uns allerdings nicht beschäftigen.<br />
Es ist die Ableitung δW<br />
eines Funktionals definiert durch (4.21)<br />
δA<br />
<br />
1<br />
δW[A, δA] = lim (W[A + λδA] − W[A]) = d<br />
λ→0 λ 4 xδAl(x) δW<br />
. (5.189)<br />
δAl(x)<br />
Setzen wir in WMaxwell die variierten Felder A + λδA ein und leiten wir nach λ ab, so<br />
erhalten wir für die Änderung von WMaxwell vier Terme mit δA von gleicher Form, die<br />
sich zu<br />
δWMaxwell = − 1<br />
<br />
d<br />
4πc<br />
4 xη km η ln ∂nAm (∂k δAl)∂mAn − (5.190)<br />
summieren. Formen wir den Integranden mit der Produktregel der Differentation um<br />
∂kη km η ln δAl∂mAn − ∂nAm−δAl ∂kη km η ln∂mAn − ∂nAm, (5.191)<br />
so können wir den ersten Term integrieren. Er trägt nur zu Randtermen bei und verschwindet<br />
für Variationen δAl(x), die am Rand verschwinden. Am zweiten Term lesen<br />
wir die Variationsableitung der Maxwellwirkung nach Al(x) für Variationen ab, die am<br />
Rand verschwinden<br />
δWMaxwell<br />
=<br />
δAl<br />
1<br />
4πc ∂kF kl , (5.192)<br />
wobei F kl = η km η ln Fmn (5.13) und Fmn(x) = ∂mAn(x) − ∂nAm(x) (5.80) ist.<br />
Wir nennen die Variationsableitung der Materiewirkung den Strom j<br />
δWMaterie<br />
δAl<br />
= − 1<br />
c 2jl . (5.193)<br />
Mit dieser Notation sind die inhomogenen Maxwellgleichungen (5.16) die Bedingung,<br />
daß die Gesamtwirkung WMaxwell +WMaterie stationär ist und verschwindende Variationsableitungen<br />
hat<br />
0 = 4πc δW<br />
δAl<br />
= ∂kF kl − 4π<br />
c jl . (5.194)<br />
Die homogenen Maxwellgleichungen (5.10) sind wegen der Definition der Feldstärken<br />
Fmn(x) = ∂mAn(x) − ∂nAm(x) (5.80) identisch erfüllt.