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226 B Liegruppe und Liealgebra<br />

Das Transformationsgesetz für Erhaltungsgrößen hat also dieselbe Gruppenverknüpfung<br />

wie die Transformationen der Koordinaten. Sind die Erhaltungsgrößen additiv und transformieren<br />

Summen und Vielfache der Erhaltungsgrößen in Summen und Vielfache der<br />

transformierten Erhaltungsgrößen,<br />

(P + Q) ↦→ T(P) + T(Q) , (aP) ↦→ aT(P) , (B.28)<br />

so wirken die Transformationen TΛ linear auf dem Vektorraum der additiven Erhaltungsgrößen<br />

und sind eine Darstellung der Lorentztransformationen. Die einfachste Darstellung<br />

der Lorentztransformationen ist die fundamentale Darstellung<br />

TΛ(P) = Λ P , (B.29)<br />

die als Transformationsgesetz des Viererimpulses auftritt. Die anderen möglichen Darstellungen<br />

sind Tensortransformationen. Sie treten bei der Transformation des Drehimpulses<br />

und des Energieschwerpunktes (4.118) auf.<br />

Wählen wir im Vektorraum V Basisvektoren ea, wobei a die natürlichen Zahlen bis n<br />

durchläuft, so gehört zu jeder linearen Transformation D eine Matrix – wir nennen sie<br />

einfachheitshalber ebenfalls D und bezeichnen mit D b a ihre Matrixelemente in der Zeile<br />

b und der Spalte a – deren Spalten die Komponenten der transformierten Basisvektoren<br />

enthalten<br />

D : ea ↦→ ebD b a . (B.30)<br />

Insbesondere sind δ b a (A.29) die Matrixelemente der identischen Abbildung D = 1.<br />

Ein Vektor v = eav a mit Komponenten v a wird von D linear auf einen Vektor mit<br />

Komponenten v ′a = D a bv b abgebildet<br />

D : eav a ↦→ (ebD b a)v a = ea(D a bv b ) . (B.31)<br />

Das Matrixprodukt der zu linearen Transformationen gehörigen Matrizen gehört zu<br />

den hintereinander ausgeführten Transformationen<br />

ea<br />

D2<br />

↦→ ebD2 b D1<br />

a ↦→ ecD1 c bD2 b a ,<br />

D1 ◦ D2 : ea ↦→ ec(D1óD2) c a , (D1óD2) c a = D1 c bD2 b a .<br />

Kontragrediente und konjugierte Darstellung<br />

(B.32)<br />

Lineare Abbildungen ϕ vom Vektorraum V in die reellen oder komplexen Zahlen können<br />

addiert und mit Zahlen multipliziert werden und bilden den zu V dualen Vektorraum<br />

V ∗ . Die linearen Abbildungen ϕ werden durch ihre Werte ϕ(ea) = ϕa auf Basisvektoren<br />

festgelegt, denn v = eav a wird auf<br />

ϕ(v) = ϕ(eav a ) = ϕ(ea)v a = ϕav a<br />

(B.33)<br />

abgebildet. Die Abbildungen e a ∈ V ∗ , die Vektoren v auf ihre Komponenten e a (v) = v a<br />

abbilden, bilden die zu ea duale Basis des Dualraumes<br />

e a (eb) = δ a b . (B.34)<br />

B.2 Darstellungen 227<br />

Jedes Element des Dualraumes läßt sich als ϕ = ϕae a schreiben, dabei sind ϕa die<br />

Komponenten bezüglich der dualen Basis.<br />

Zu jeder invertierbaren, linearen Transformation eines Vektorraumes gehört die kontragrediente<br />

Transformation des dualen Vektorraumes, die durch die Forderung<br />

ϕ ′ (v ′ ) = ϕ(v) (B.35)<br />

definiert ist, daß jeder transformierte duale Vektor ϕ ′ auf transformierte Vektoren v ′<br />

angewendet dasselbe ergibt wie der ursprüngliche duale Vektor ϕ auf den ursprünglichen<br />

Vektor v. Für die duale Basis bedeutet dies<br />

D : e a ↦→ e ′ a = D −1a be b . (B.36)<br />

Transformieren die Komponenten von Vektoren durch Multiplikation mit einer Matrix<br />

D, so transformieren unter der zugehörigen kontragredienten Transformation die Komponenten<br />

von dualen Vektoren ϕ = ϕaea T −1<br />

durch Multiplikation mit der Matrix D<br />

ϕ = ϕae a ↦→ ϕae ′ a = ϕaD −1 a be b = (D T −1 a b ϕb)e a = ϕ ′ a ea = ϕ ′ . (B.37)<br />

Sind Dg Darstellungsmatrizen, so sind wegen<br />

T −1<br />

D<br />

g2óD<br />

T −1<br />

g1 = (DT g1óD T g2 )−1 = (Dg2óDg1) T −1 T −1<br />

= Dg2g1 (B.38)<br />

T −1<br />

auch die transponierten, invertierten Matrizen Dg Darstellungsmatrizen. Die Darstellung<br />

DT −1 heißt zu D kontragrediente Darstellung. Ebenso sind die komplex konjugierten<br />

Matrizen Dg Darstellungsmatrizen und definieren die zu D komplex konjugierte<br />

Darstellung D.<br />

Mit jeder Darstellung D sind daher vier Darstellungen<br />

D , D , D T −1 , D T −1 , (B.39)<br />

natürlich gegeben. Die Darstellung ist reell, wenn die Darstellungsmatrizen reell sind,<br />

T −1<br />

Dg = Dg, orthogonal, wenn sie orthogonal sind, Dg = Dg, symplektisch, falls mit<br />

einer schiefsymmetrischen Matrix jT T −1<br />

= −j für jede Darstellungsmatrix D = jDgj−1 g<br />

T −1<br />

gilt, und unitär, wenn die Darstellungsmatrizen unitär sind, Dg = Dg.<br />

Normalerweise sind die Darstellungen D, D, DT −1 und D T −1 = D † −1 verschieden.<br />

Unter welcher Darstellung ein Vektor transformiert, geben wir durch das Indexbild seiner<br />

Komponenten an<br />

t ′ a = D a bt b , u ′ a = (D T −1 )a b ub ,<br />

v ′ ˙a = (D) ˙a b˙ v ˙ b ′<br />

, w ˙a = (D † −1 ˙b<br />

)˙a w˙b .<br />

(B.40)<br />

Transformiert ein Vektor unter der Darstellung D, so bezeichnen wir seine Komponenten<br />

mit einem oberen Index, transformiert er unter D T −1 , so schreiben wir den Index<br />

unten. Zum komplex konjugierten Transformationsgesetz gehört ein gepunkteter Index.<br />

Der erste Index der Matrixelemente D a b der Transformationsmatrix bezeichnet die<br />

Zeile, der zweite die Spalte. Dabei schreiben wir den ersten Index von D nach oben.

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