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312 G Die Noethertheoreme<br />

identisch in den Jet-Variablen verschwinden (4.38)<br />

L (x, {φ}) d D x = dχ(x, dx, {φ}) ⇔ ˆ ∂L<br />

≡ 0 . (G.62)<br />

ˆ∂φ i<br />

Eine wichtige Folgerung des algebraischen Poincaré-Lemmas ist, daß die Divergenz<br />

eines Vektorfeldes j m genau dann identisch in den Jet-Variablen, also ohne Benutzung<br />

von Bewegungsgleichungen, verschwindet, wenn es seinerseits die Divergenz eines Feldes<br />

B mn = −B nm ist<br />

∂mj m = 0 ⇔ j n = ∂mB mn , B mn = −B nm . (G.63)<br />

Wir führen den Beweis [31] von (G.59) getrennt für p-Formen mit p < D und mit<br />

p = D. Dabei beschränken wir uns auf den feldabhängigen Teil der Differentialformen, für<br />

den feldunabhängigen Anteil ω(x, dx, 0) gilt (G.56). Wir unterstellen, daß ω analytisch<br />

in φ und polynomial in den Ableitungen ∂φ, ∂∂φ, . . . ist.<br />

Für p = D, ω = L d D x, schreiben wir die Lagrangefunktion als Integral über ihre<br />

Ableitung<br />

1<br />

L (x, φ, ∂φ, . . .) = dλ<br />

0<br />

∂<br />

L (x, λφ, λ∂φ, . . .) .<br />

∂λ<br />

(G.64)<br />

Der Beitrag von der unteren Integrationsgrenze L (x, 0, 0, . . .) verschwindet, da wir nur<br />

feldabhängige D-Formen betrachten. Die Ableitung ∂L<br />

∂λ<br />

ableitungen ein Vielfaches der Eulerableitung<br />

ist bis auf vollständige Orts-<br />

φ ∂L ∂L<br />

+∂mφ<br />

∂φ ∂(∂mφ) +· · · = φ ˆ ∂L<br />

ˆ∂φ +∂mX m , X m (λ, x, {φ}) = φ ∂L<br />

+. . . . (G.65)<br />

∂(∂mφ)<br />

Hier sind alle Ableitungen von L bei (x, λφ, λ∂φ, . . .) zu nehmen.<br />

Für L d D x folgt<br />

L (x, φ, ∂φ, . . .)d D 1<br />

x = dλ φ<br />

0<br />

ˆ ∂L<br />

ˆ∂φ i<br />

⏐ d<br />

(x,λφ,λ∂φ) D x + dχ , (G.66)<br />

mit χ = χm2...mD dxm2 . . .dx mD und<br />

<br />

1<br />

1<br />

m2...mD<br />

χm2...mD (x, {φ}) = εm dλ X<br />

(D − 1)! 0<br />

m (λ, x, {φ}) . (G.67)<br />

Dies zeigt (G.62) und (G.59) für D-Formen.<br />

Der Beweis des algebraischen Poincaré-Lemmas für p < D verwendet algebraische<br />

Operationen, die so gut wie möglich das Umgekehrte der äußeren Ableitung bewirken.<br />

Auf Jet-Formen kann man algebraisch Operationen t n definieren, die linear sind, also<br />

Term für Term wirken, und jeden Term nach der Produktregel t n (fg) = (t n f)g + f(t n g)<br />

abarbeiten. Dann ist t n vollständig durch seine Wirkung auf die elementaren Variablen<br />

t n (x m ) = 0 , t n (dx m ) = 0 ,<br />

t n (φ i ) = 0 , t n (∂m1 . . .∂ml φi l<br />

) =<br />

k=1<br />

δ n mk ∂m1 . . . ˆ ∂mk . . .∂ml φi ,<br />

(G.68)<br />

G.4 Algebraisches Poincaré-Lemma 313<br />

festgelegt. Das Symbol ˆ bedeutet die Auslassung des damit bezeichneten Objektes.<br />

tn läßt also eine Ableitung ∂n von Feldern weg, genauer wirkt tn als Ableitung nach<br />

Ableitungen der Felder φ, das heißt tn = ∂<br />

∂(∂n) .<br />

Offensichtlich vertauschen tm und tn , [tm , tn ] = 0. Weniger offensichtlich ist<br />

[t n , ∂m] = δ n mN{φ} , N{φ} = φ<br />

i ∂<br />

∂φ<br />

i + ∂mφ i<br />

∂<br />

∂(∂mφi + . . . . (G.69)<br />

)<br />

Dabei zählt N{φ} die Felder und ihre Ableitungen {φ}; für Jet-Formen ω, die homogen<br />

vom Grad N in den Feldern und ihren Ableitungen sind, gilt N{φ}ω = Nω. Die Gleichung<br />

(G.69) gilt, wie man leicht nachrechnet, wenn man t n und ∂m auf elementare Variable<br />

anwendet, und sie gilt daher auch für Polynome, denn die linke und die rechte Seite sind<br />

linear und genügen der Produktregel.<br />

Ebenso wie t n ist die Ableitung nach Differentialen durch ihre Wirkung auf den elementaren<br />

Variablen<br />

∂<br />

∂(dxm ) xn = 0 ,<br />

∂<br />

∂(dxm ) φi = 0 ,<br />

und durch Linearität und die Produktregel<br />

∂<br />

∂(dx m ) dxn = δm n ,<br />

∂<br />

∂(dx m ) ∂m1 . . .∂ml φi = 0 ,<br />

∂(ωχ)<br />

∂(dxm ∂ω<br />

=<br />

) ∂(dxm ) χ + (−1)|ω| ω ∂χ<br />

∂(dxm )<br />

(G.70)<br />

(G.71)<br />

auf allen Jet-Formen definiert. Die Gradierung |ω| ist 0 oder 1, je nachdem, ob der<br />

Formengrad von ω gerade oder ungerade ist. Man bestätigt leicht, daß das Differenzieren<br />

nach dx m gefolgt von Multiplizieren mit dx m den Formengrad abzählt. Für p-Formen ω<br />

erhalten wir<br />

Ndx = dx m<br />

Wir betrachten die algebraische Operation<br />

∂<br />

∂(dxm ) , Ndxω = p ω . (G.72)<br />

b = t m ∂<br />

∂(dxm , (G.73)<br />

)<br />

die entgegengesetzt zur äußeren Ableitung d nicht mit einer Differentialform dx multipliziert,<br />

sondern danach differenziert, und die nicht nach x m differenziert, sondern eine<br />

Differentation von den Feldern entfernt. Der Antikommutator<br />

{A, B} = AB + BA (G.74)<br />

von b mit der äußeren Ableitung d = dx m ∂m kann mit der Produktregel<br />

{A, BC} = ABC +BCA = ABC +BAC −BAC +BCA = {A, B}C −B[A, C] (G.75)

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