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178 8 Dynamik der Gravitation<br />

nennen wir wie diejenige Größen, in die sie für gmn = ηmn übergehen. P m ist der Energie-Impuls-Vierervektor.<br />

Er transformiert unter Lorentztransformationen wie ein Vierervektor<br />

(falls nicht Energie und Impuls abgestrahlt werden).<br />

Die in einem Gebiet V enthaltene Energie und der in V enthaltene Impuls läßt sich<br />

wegen der Einstein-Gleichungen (8.79) aus Oberflächenintegralen über die Metrik bestimmen.<br />

Denn da γ rs γ m0 − γ r0 γ ms für s = 0 verschwindet, enthalten die Gleichungen<br />

für n = 0 keine zweiten Zeitableitungen, sondern sind von der Form<br />

div E m = ρ m mit E im = ∂rγ ri γ m0 − γ r0 γ miund ρ m = 2κ (g T m0 + t m0 ) . (8.82)<br />

So wie die Gaußbedingung der Elektrodynamik schränken diese Gleichungen die Anfangswerte<br />

ein und erlauben es, die in einem Volumen enthaltene Ladung als Oberflächenintegral<br />

über den Rand des Volumens zu bestimmen,<br />

P m (V ) = 1<br />

<br />

d<br />

2κ V<br />

3 x∂r∂sγ rs γ m0 − γ r0 <br />

γ<br />

ms=<br />

1<br />

d<br />

2κ ∂V<br />

2 fi ∂rγ ri γ m0 − γ r0 γ mi. (8.83)<br />

Zwar ist in jedem Koordinatensystemen richtig, daß sich dieser Impuls im Volumen<br />

nur ändert, wenn Energie- und Impulsströme durch die Oberfläche fließen, aber er hängt<br />

vom verwendeten Koordinatensystem ab und ist nur für solche Gebiete V definiert,<br />

die sich mit einer Karte überdecken lassen. Ob und wie man die Viererimpulse aus<br />

verschiedenen Gebieten addieren kann, die sich nicht mit einer Karte überdecken lassen,<br />

muß noch untersucht werden. Beispielsweise kann nicht einfach geschlossen werden, daß<br />

ein Volumen wie die dreidimensionale Kugelfläche S 3 keinen Viererimpuls enthalte, weil<br />

es keinen Rand habe.<br />

Drehimpuls und Schwerpunktsatz<br />

Wie die Energie-Impulsströme sind auch die Drehimpulsströme erhalten<br />

M mkl = −M mlk = x k (g T ml + t ml ) − x l (g T mk + t mk ) , ∂m M mkl = 0 , (8.84)<br />

denn 2κ M mkl ist wegen der Einsteingleichungen die Divergenz einer im Indexpaar n m<br />

antiysymmetrischen Größe M nmkl<br />

2κ M mkl = x k∂r∂s(γ rs γ ml − γ rl γ ms )−k ↔ l = ∂nM nmkl<br />

M nmkl = x k ∂sγ ns γ ml − γ nl γ ms−x l ∂sγ ns γ mk − γ nk γ ms−γ nk γ ml + γ nl γ mk<br />

(8.85)<br />

Wegen M nmkl = −M mnkl enthält ∂nM n0kl keine Zeitableitung und das Volumenintegral<br />

über die Drehimpulsstromdichte kann mit dem Gaußschen Satz auf dem Rand des<br />

Volumens berechnet werden,<br />

M kl (V ) = 1<br />

<br />

d<br />

2κ ∂V<br />

2 fix k ∂sγ is γ 0l − γ il γ 0s−x l ∂sγ is γ 0k − γ ik γ 0s−γ ik γ 0l + γ il γ 0k.<br />

(8.86)<br />

Die Größen M23 , M31 , M12 sind die Komponenten des Drehimpuls, (M10 , M20 , M30 ) der<br />

anfängliche Energie-Schwerpunkt. Da er zeitunabhängig ist, wenn keine Strahlung durch<br />

8.7 Der Energie-Impulskomplex des Gravitationsfeldes 179<br />

den Rand des Volumens strömt, bewegt sich der Energie-Schwerpunkt gradlinig gleichförmig.<br />

X j (t) P 0 = 1<br />

<br />

d<br />

2κ ∂V<br />

2 fix j ∂sγ is γ 00 −γ i0 γ 0s−γ ij γ 00 +γ i0 γ 0j=X j (0) P 0 +t P j (8.87)<br />

Zugehörige infinitesimale Symmetrie<br />

Im materiefreien Raum sind t mn die Komponenten von vier erhaltenen Strömen. Zu<br />

ihnen gehören nach dem Noethertheorem (G.16) vier infinitesimale Symmetrien δ n der<br />

Einstein-Wirkung. Um die infinitesimalen Transformationen der Metrik δ n (gkl) zu berechnen,<br />

formen wir die Divergenz von t mn um und lesen δ n (gkl) als Faktor bei der<br />

Variationsableitung − √ g G kl /(2κ) der Einsteinwirkung (mit verschwindender kosmologischen<br />

Konstante) ab,<br />

∂mt mn − 1<br />

2κ δn (gkl) √ gG kl = 0 . (8.88)<br />

Glücklicherweise stimmt die Divergenz von κt mn wegen κt mn = g G mn + ∂r∂sX rmsn /2<br />

mit der von g G mn überein. Zudem verschwindet die kovariante Divergenz des Einsteintensors,<br />

DmG mn = 0 (G.52). Mit (I.15) und (I.16) gilt<br />

κ ∂mt nm = ∂m(g G mn ) = gΓrm r G mn − Γrs n G rs<br />

= − √ gΓkl n − 1<br />

2 Γrk r δl n − 1<br />

2 Γrl r δk n√ gG kl .<br />

Also ist die Einstein-Wirkung invariant unter den infinitesimalen Transformationen<br />

(8.89)<br />

δ n (gkl) = − √ g2Γkl n − Γrk r δl n − Γrl r δk n. (8.90)<br />

Hierbei handelt es sich um die Lieableitung der Metrik längs der vier ” Vektorfelder“<br />

v n = v nl ∂l mit Komponenten<br />

v nl = √ g g nl = γ nl , (8.91)<br />

δ n (gkl) = Lv ngkl = γ nr ∂rgkl + ∂kγ nr grl + ∂lγ nr gkr . (8.92)<br />

Jede Wirkung, die unter allgemeinen Koordinatentransformationen invariant ist, ist spezieller<br />

unter den von v n erzeugten Transformationen invariant. Der gemäß Noethertheorem<br />

zugehörige, erhaltene Strom ist, wenn wir auch Materie einbeziehen, g T mn + t mn .<br />

Anfangswertproblem<br />

Die harmonische Eichung (F.1)<br />

∂mγ mn = 0 (8.93)<br />

legt zusammen mit den Einstein-Gleichungen (8.79) die Zeitentwicklung der Metrik fest,<br />

γγ mn − ∂rγ ms ∂sγ nr = 2κ g T mn + 2κ t mn , (8.94)

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