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4 Relativistische Teilchen<br />
4.1 Beschleunigte Uhren<br />
Die Weltlinie einer Uhr Γ : s ↦→ (t(s), x(s), y(s), z(s)) ist zeitartig, das heißt, Ereignisse<br />
auf der Weltlinie liegen zeitartig zueinander 1 . Ist die Weltlinie nicht gerade, sondern<br />
beschleunigt, so nähern wir sie durch einen Streckenzug, der mit vielen kleinen, geraden,<br />
zeitartigen Strecken Zwischenpunkte verbindet, und setzen die Gesamtzeit additiv aus<br />
den Zeiten zusammen, die auf diesen Strecken vergehen.<br />
Zwischen benachbarten Ereignissen mit Differenzvektor ds( dt<br />
ds<br />
gleichförmig bewegte Uhr die Zeit ∆τ an<br />
, dx<br />
ds<br />
, dy<br />
ds<br />
dz , ) zeigt jede<br />
ds<br />
∆τ = dsdt<br />
ds2<br />
−dx<br />
ds2<br />
−dy<br />
ds2<br />
−dz<br />
ds2<br />
. (4.1)<br />
Ideale Uhren, die Weltlinien Γ durchlaufen, messen und addieren diese Zeiten.<br />
Zeit: Auf einer zeitartigen Weltlinie Γ : s ↦→ x(s) zeigt eine ideale Uhr zwischen dem<br />
Ereignis A = x(s) und dem späteren Ereignis B = x(s) die Zeit τ(B, A ; Γ) an.<br />
τ(B, A ; Γ) =<br />
<br />
Γ:A→B<br />
∆τ =<br />
s<br />
s<br />
dsdt<br />
ds2<br />
−dx<br />
ds2<br />
−dy<br />
ds2<br />
−dz<br />
ds2<br />
(4.2)<br />
Anders als in Newtonscher Physik ist τ keine Weltzeit, die allein von A und B abhängt,<br />
denn ∆τ ist nicht die Ableitung dτ einer Funktion τ der Raumzeit. Die Zeit ist die<br />
Weglänge in der Raumzeit und hängt von der Weltlinie Γ ab, die zwischen A und B<br />
durchlaufen wird.<br />
Auf geraden Weltlinien stimmt τ 2 überein mit dem Längenquadrat (2.43) des Differenzvektors<br />
wBA (2.47) von A nach B.<br />
Zwischen A und B setzt sich die Zeit additiv aus Zeiten zusammen, die auf Teilstücken<br />
Γ1 und Γ2 der Weltlinie vergehen, das heißt für alle Ereignisse C, die auf der Weltlinie<br />
Γ = Γ1 + Γ2 zwischen A und B stattfinden, gilt<br />
<br />
Γ:A→B<br />
∆τ =<br />
<br />
Γ1:A→C<br />
∆τ +<br />
<br />
Γ2:C→B<br />
∆τ . (4.3)<br />
Die Zeit τ(B, A ; Γ) ist unabhängig von der Parametrisierung der Weltlinie.<br />
1 Die Funktion t(s) ist monoton wachsend. Dann werden die Ereignisse auf der Weltlinie als Funktion<br />
des Bahnparameters s genau einmal und kausal geordnet durchlaufen.