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112 5 Elektrodynamik<br />

Antisymmetrisierte Ableitungen von antisymmetrischen Tensorfeldern mit unteren Indizes,<br />

die wie (5.202) und (5.204) transformieren, transformieren ihrerseits wieder wie<br />

∂ ein Tensorfeld mit einem zusätzlichen Index, denn störende zweite Ableitungen 2xl ∂x ′ r∂x ′ s<br />

verschwinden durch die Antisymmetrisierung. Völlig analog zur Herleitung von (5.204)<br />

aus dem Transformationsgesetz (5.202) folgt aus (5.204), daß die antisymmetrisierte Ableitung<br />

von Fkl = −Flk wie ein Tensor transformiert<br />

∂ ′ tF ′ rs + ∂′ rF ′ st + ∂′ ′<br />

sF tr<br />

∂xm<br />

=<br />

∂x ′ t<br />

∂xk ∂x<br />

∂x ′ r<br />

l<br />

∂x ′ s∂mFkl + ∂kFlm + ∂lFmk. (5.206)<br />

Sind also die homogenen Maxwellgleichungen in einem Koordinatensystem erfüllt, so<br />

auch in jedem anderen, denn der Sachverhalt, daß alle Komponenten eines Tensors verschwinden,<br />

ist invariant unter Tensortransformationen.<br />

Auch die inhomogenen Maxwellgleichungen (5.16) sind invariant unter beliebigen Koordinatentransformationen,<br />

wenn wir die inhomogenen Maxwellgleichungen als Definition<br />

der Ladungs- und Stromdichte lesen. Jedes Viererpotential Am(x) ist Lösung der<br />

Maxwellgleichungen für irgendeine Ladungs- und Stromverteilung.<br />

Aber Elektrovakuum, das ist ein Raumzeitgebiet mit j n (x) = 0, in dem zwar elektromagnetische<br />

Feldstärken, nicht aber Ladungs- und Stromdichten vorhanden sind, ist<br />

nicht unter allgemeinen Koordinatentransformationen invariant.<br />

Um Invarianztransformationen von Elektrovakuum zu bestimmen, untersuchen wir<br />

eine infinitesimalen Transformation, x ′ m = x m −ξ m , x m = x ′m +ξ m , und die zugehörige<br />

Änderung δAs(x) = A ′ s (x) − As(x) des Vektorfeldes. Das Vektorfeld ξ m hängt zunächst<br />

beliebig von x ab. Da wir nur in erster Ordnung in ξ m rechnen, ist ξ m (x) = ξ m (x ′ ), denn<br />

wenn man ξ m (x + ξ) entwickelt, ist die Differenz von höherer Ordnung in ξ. Für die<br />

partiellen Ableitungen ∂xl<br />

∂x ′s erhalten wir daher δs l +∂sξ l und (5.202) lautet näherungsweise<br />

A ′ s(x − ξ) = A ′ s(x) − ξ n ∂nA ′ s(x) = As(x) + (∂sξ n )An . (5.207)<br />

Bis auf Terme höherer Ordnung ist ξ n ∂nA ′ s (x) = ξn ∂nAs(x). Also ändert sich As um<br />

δAs(x) = ξ n ∂nAs + (∂sξ n )An . (5.208)<br />

Dies ist die Lieableitung LξAs des Vektorfeldes A längs des Vektorfeldes ξ (A.149). Die<br />

Feldstärken ändern sich um<br />

δFrs(x) = ∂rδAs − ∂sδAr = ξ n ∂nFrs + (∂rξ n )Fns + (∂sξ n )Frn . (5.209)<br />

Jedes Elektrovakuum wird in Elektrovakuum transformiert, wenn für alle Frs = −Fsr<br />

und für alle ∂rFks, deren total antisymmetrischer Anteil ∂[rFks] = 0 verschwindet (A.66)<br />

und die zu Elektrovakuum ∂ k Fks = 0 gehören, die Änderung der Strom- und Ladungsdichte<br />

∂ k δFkl = ξ r ∂r∂ k Fkl +(∂ k ξ r )∂rFkl +(∂kξ r )∂ k Frl +(∂lξ r )∂ k Fkr +(∂ k ∂kξ r )Frl +(∂ k ∂lξ r )Fkr<br />

(5.210)<br />

5.8 Symmetrien 113<br />

verschwindet. Die Terme mit Ableitungen von Frs haben im Elektrovakuum die Form<br />

1<br />

2 (∂kξrηls + ∂rξkηls − ∂sξrηlk − ∂rξsηlk + ηrkXls − ηrsXlk)∂ r F ks ,<br />

Xls = 1<br />

3 (∂sξl + ∂lξs − 2ηls∂tξ t ) ,<br />

(5.211)<br />

denn nur der in k und s antisymmetrische Teil trägt bei und ηrk∂ r F ks verschwindet. Die<br />

Terme müssen sogar für beliebige ∂ r F ks verschwinden, ein etwaiger in r, k und s total<br />

antisymmetrischer Anteil und ein Anteil proportional zu η rk oder η rs trägt nicht bei.<br />

Daher müssen die Koeffizienten bei ∂ r F ks verschwinden<br />

0 = ∂kξrηls + ∂rξkηls − ∂sξrηlk − ∂rξsηlk + ηrkXls − ηrsXlk . (5.212)<br />

Summieren mit ηls ergibt die konforme Killinggleichung (E.74) der flachen, vierdimensionalen<br />

Raumzeit<br />

0 = ∂kξr + ∂rξk − 1 t<br />

ηkr∂tξ (5.213)<br />

2<br />

als notwendige Bedingung an die infinitesimale Koordinatentransformation, damit sie<br />

jedes Elektrovakuum auf Elektrovakuum abbildet.<br />

Gemäß (E.85) folgt im flachen Raum aus der konformen Killinggleichung<br />

∂s∂lξr = ηrsbl + ηrlbs − ηslbr . (5.214)<br />

Damit bestätigt man leicht, daß die konforme Killinggleichung auch hinreichend für<br />

das Verschwinden von (5.210) ist. Die Symmetrien von Elektrovakuum, die man aus<br />

infinitesimalen Transformationen erzeugen kann, sind konforme Transformationen.<br />

Damit auch die materieerfüllten Maxwellgleichungen unter konformen Transformationen<br />

invariant sind, muß der Strom jl so wie ∂ k Fkl (5.210, 5.213) transformieren<br />

δjl = ξ r ∂rjl + (∂lξ r )jr + 1<br />

2 (∂rξ r )jl . (5.215)<br />

Dies ist die infinitesimale Transformation einer Vektordichte (B.45) vom Gewicht 1/2<br />

j ′ l (x′ ) =det ∂x<br />

∂x ′<br />

∂xs ∂x ′ l js(x(x ′ )) . (5.216)<br />

Die Eigenschaften der Materie sind nicht unter der Symmetriegruppe der Maxwellgleichungen<br />

invariant und können daher nicht nur aus den Maxwellgleichungen abgeleitet<br />

werden: Freie Teilchen bewegen sich auf geraden Weltlinien. Diese Geraden werden nicht<br />

von eigentlichen konformen Transformationen, sondern nur von Dilatationen (E.94) und<br />

Poincaré-Transformationen, auf gerade Weltlinien abgebildet.<br />

Zudem hat die Strahlung, die von angeregten Atomen und Molekülen ausgesendet<br />

wird, charakteristische Frequenzen. Wenn man diese Frequenzen durch eine Dilatation<br />

mit einem willkürlichen Faktor vergrößert, erhält man nicht die charakteristischen<br />

Frequenzen von Atomen und Molekülen, die tatsächlich existieren.

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