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88 5 Elektrodynamik<br />

Daher ist nach dem Gaußschen Satz<br />

<br />

Iε(y) = d<br />

∂Vε<br />

2 fó <br />

1 −−→<br />

1<br />

gradφ(x) −−−→<br />

grad<br />

|x − y|<br />

|x − y|φ(x)<br />

<br />

= d<br />

∂Vε<br />

2 fó (5.54)<br />

<br />

1 −−→ x − y<br />

gradφ(x) + φ(x).<br />

|x − y|<br />

|x − y| 3<br />

Der Rand von Vε besteht aus dem Rand von V und der Kugelfläche ∂Kε, ∂Vε = ∂V +∂Kε .<br />

Dabei ist zu beachten, daß der Normalenvektor d2 f = d2f n beim Flächenintegral (5.54)<br />

aus Vε heraus in die Kugel Kε um y hinein zeigt. Auf der Kugelfläche ∂Kε gilt<br />

1 1<br />

=<br />

|x − y| ε ,<br />

x − y 1<br />

= − n . (5.55)<br />

|x − y| 3 ε2 Das Integral über den ersten Term verschwindet im Grenzfall ε → 0,<br />

<br />

d<br />

∂Kε<br />

2 fó <br />

1 −−→<br />

gradφ(x) =<br />

|x − y|<br />

1<br />

<br />

d<br />

ε ∂Kε<br />

2 fó−−→<br />

gradφ(x) −→ 0 , (5.56)<br />

denn nach dem Integralmittelwertsatz ist es gleich einem Wert von (nó−−→<br />

gradφ) an einer<br />

Stelle der Kugelfläche mal der Größe der Kugeloberfläche 4πε 2 geteilt durch ε.<br />

Im zweiten Term des Integranden ist das Skalarprodukt das Negative des Produkts der<br />

Beträge. Nach dem Mittelwertsatz gilt für eine Zwischenstelle z auf der Kugelfläche ∂Kε<br />

<br />

d<br />

∂Kε<br />

2 f x − y 1<br />

φ(x) = −<br />

|x − y| 3 ε2 <br />

d<br />

∂Kε<br />

2 f φ(x) = − 4πε2<br />

φ(z) . (5.57)<br />

ε2 Da z für ε gegen Null gegen den Mittelpunkt y von Kε strebt, geht das Integral über ∂Kε<br />

dabei gegen −4πφ(y).<br />

Insgesamt erhalten wir also<br />

<br />

d<br />

V<br />

3 <br />

1<br />

x ∆φ(x) = d<br />

|x − y| ∂V<br />

2 fó <br />

1 −−→ x − y<br />

gradφ(x) +<br />

|x − y|<br />

|x − y| 3 φ(x)−4πφ(y) (5.58)<br />

und nach φ(y) aufgelöst<br />

φ(y) = − 1<br />

<br />

d<br />

4π V<br />

3 x ∆φ(x)<br />

<br />

1<br />

+ d<br />

|x − y| 4π ∂V<br />

2 fó <br />

1 −−→ x − y<br />

gradφ(x) +<br />

|x − y|<br />

|x − y| 3 φ(x). (5.59)<br />

Jede in V zweifach stetig differenzierbare Funktion φ ist durch ∆φ und ihre Randwerte<br />

auf ∂V festgelegt.<br />

Da für eine räumlich beschränkte Ladungsverteilung das elektrostatische Potential<br />

(5.50) für große Abstände verschwindet und sein Gradient schneller als 1/r gegen Null<br />

geht, verschwinden in (5.59), wenn man V = R3 wählt, die Randterme. Dann löst (5.50)<br />

für inselförmige Ladungsverteilungen die Poisson-Gleichung mit verschwindenden Randwerten.<br />

Harmonische Funktionen<br />

5.4 Die elektrodynamischen Potentiale 89<br />

Harmonisch nennt man Funktionen ϕ eines Gebietes V , die die Laplace-Gleichung<br />

∆ϕ = 0 (5.60)<br />

erfüllen. Beispielsweise ist das elektrostatische Potential im ladungsfreien Raum harmonisch.<br />

Für harmonische Funktionen ϕ verschwindet nach Gaußschem Satz das Flächenintegral<br />

über die Randfläche von V über die Normalenableitung (es ergibt ja die in V<br />

enthaltene Ladung), <br />

d<br />

∂V<br />

2 <br />

fó−−→<br />

gradϕ = d<br />

V<br />

3 x∂i∂iϕ = 0 . (5.61)<br />

Für einen inneren Punkt y im Gebiet V betrachten wir eine Kugel KR,y ⊂ V um y mit<br />

einem Radius R . Die Darstellung (5.59) zweifach stetig differenzierbarer Funktionen gilt<br />

auch für V = KR,y . Dabei verschwindet, weil ϕ in KR,y harmonisch ist, das Volumenintegral<br />

und nach (5.61) auch das Oberflächenintegral über die Normalenableitung von ϕ,<br />

denn sie wird mit einem konstanten Faktor 1/R integriert. Es verbleibt der Mittelwert<br />

MR,y[ϕ] von ϕ auf der Kugelfläche um y mit Radius R<br />

ϕ(y) = MR,y[ϕ] = 1<br />

4πR 2<br />

<br />

∂K R,y<br />

d 2 f ϕ(x) . (5.62)<br />

Da die harmonische Funktion ϕ(y) gleich ihrem Mittelwert auf umhüllenden Kugelflächen<br />

ist, nimmt sie ihr Minimum und Maximum auf dem Rand jedes Gebietes V an, in<br />

dem sie harmonisch ist. Insbesondere hat ein elektrostatisches Potential im ladungsfreien<br />

Gebiet keine Mulde, es gibt keine elektrostatische Falle für geladene Teilchen.<br />

Eine leitende Oberfläche ist nach Abklingen aller Ströme eine Äquipotentialfläche.<br />

Umschließt sie ein ladungsfreies Gebiet, so ist das Potential auch im Inneren konstant,<br />

denn es hat Werte zwischen dem Minimum und Maximum, das auf dem Rand angenommen<br />

wird. Folglich verschwindet in einem Faraday-Käfig die elektrische Feldstärke.<br />

Verschwindet auf ∂V die Normalenableitung ni∂iϕ einer harmonischen Funktion,<br />

<br />

0 = − d 3 <br />

xϕ∆ϕ = d 3 <br />

x∂iϕ ∂iϕ − d 2 f n i <br />

ϕ ∂iϕ = d 3 x (∂iϕ) 2 , (5.63)<br />

V<br />

V<br />

∂V<br />

so verschwindet ∂iϕ in V und ϕ ist konstant.<br />

Demnach ist jede Lösung φ der Poisson-Gleichung −∆φ = ρ durch ρ und ihre Werte<br />

auf dem Rand festgelegt. Denn die Differenz zweier Lösungen mit gleichem ρ und gleichen<br />

Randwerten ist eine Lösung der Laplace-Gleichung, die auf dem Rand verschwindet und<br />

folglich im Inneren verschwindet,<br />

∆φ = −4π ρ , ∆χ = −4π ρ , φ|∂V = χ|∂V = f ,<br />

∆(φ − χ) = 0 , (φ − χ)|∂V = 0 , ⇒ φ − χ = 0 .<br />

V<br />

(5.64)<br />

Durch ihre Normalenableitung auf dem Rand ist jede Lösung bis auf eine Konstante<br />

festgelegt, denn die Differenz zweier Lösungen mit gleichen Normalenableitungen hat<br />

verschwindende Normalenableitung und ist konstant.<br />

Weil ϕ 2 und (∂iϕ) 2 nicht negativ sind, zeigt (5.63) auch, daß auf Gebieten ohne Rand<br />

der Laplace-Operator keine positiven Eigenwerte hat, ∆ϕ = λϕ ⇒ λ ≤ 0 .

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