papiersparender pdf-Version
papiersparender pdf-Version
papiersparender pdf-Version
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
208 A Strukturen auf Mannigfaltigkeiten<br />
Das Integral (A.76) hängt nicht von der Parametrisierung der Untermannigfaltigkeit<br />
F ab. Ist nämlich x m (s ′ (s)) durch Parameter s ′ parametrisiert, die ihrerseits invertierbar<br />
von s abhängen, dann gilt<br />
∂<br />
∂s ixm (s ′ (s)) =<br />
und wegen der Definition (I.6) der Determinante<br />
j1 ∂s′ i1i2...ip<br />
ε<br />
∂si1 und des Integralsubstitutionssatzes<br />
<br />
D<br />
′ j2 ∂s<br />
∂s<br />
i2 . . . ∂s′ jp<br />
∂s′ j<br />
∂s i<br />
∂xm , (A.78)<br />
∂s ′ j<br />
∂s′<br />
=det ip ∂s ∂sε j1j2...jp (A.79)<br />
d p sdet ∂s′<br />
∂sf(s ′ <br />
(s)) =<br />
D ′ =s ′ d<br />
(D)<br />
p s ′ f(s ′ ) (A.80)<br />
ist das Integral (A.76) über den Bereich D der Parameter s dem Integral<br />
<br />
D ′<br />
d p ′ 1<br />
s<br />
p!<br />
∂xm1<br />
εj1j2...jp<br />
∂s ′ j1<br />
über den Bereich D ′ = s ′ (D) der Parameter s ′ gleich.<br />
∂xm2 ∂xmp<br />
. . .<br />
∂s ′ j2 ∂s ′ jp ωm1m2...mp(x(s ′ )) (A.81)<br />
Das Integral <br />
F ω hängt wegen (A.75) auch nicht vom Koordinatensystem ab, sondern<br />
nur von der Untermannigfaltigkeit F und der p-Form ω. Es ist auch keine Metrik zur<br />
Messung von Kantenlängen und Winkeln erforderlich.<br />
Stokesscher Satz<br />
Ist spezieller p = 1 und die Untermannigfaltigkeit F eine Kurve Γ : s ↦→ x(s) von<br />
x = x(0) zu ¯x = x(1), so definiert die Einsform ω das Kurvenintegral<br />
<br />
Γ<br />
1<br />
ω = ds<br />
0<br />
dxm<br />
ds ωm(x(s)) . (A.82)<br />
Es ist ein Funktional der Kurve Γ und hängt normalerweise nicht nur von den Endpunkten<br />
ab.<br />
Um die Abhängigkeit vom Weg zu untersuchen, betrachten wir eine Kurve Γ1, die bei<br />
festgehaltenen Endpunkten durch Verformung aus einer Kurve Γ0 hervorgeht. Das heißt:<br />
es gebe eine einparametrige Schar von Kurven Γt : s ↦→ x(t, s), 0 ≤ t ≤ 1, von x nach ¯x,<br />
x(t, 0) = x, x(t, 1) = ¯x.<br />
Als Abbildung des zweiparametrigen Bereiches betrachtet sei x(t, s) eine Fläche F.<br />
Sie wird berandet von dem zusammengesetzten, geschlossenen Weg Γ = Γ1 − Γ0 von x<br />
längs Γ1 nach ¯x und dann längs der rückwärts durchlaufenen Kurve Γ0 zurück nach x.<br />
Wir bezeichnen den Rand von F mit ∂F (lies Rand von F) und notieren<br />
Γ = Γ1 − Γ0 = ∂F . (A.83)<br />
Die Integrale über die Kurven Γt ändern sich mit dem Parameter t um<br />
<br />
d 1<br />
ω = ds∂<br />
dt Γt 0<br />
2xm ∂t∂s ωm(x(t, s)) + ∂xm ∂x<br />
∂s<br />
n<br />
∂t<br />
1<br />
= ds<br />
0<br />
∂<br />
∂s∂x m<br />
∂t ωm(x(t, s))+ ∂xm ∂x<br />
∂s<br />
n<br />
∂x nωm<br />
∂t∂x nωm − ∂x mωn.<br />
209<br />
(A.84)<br />
Der ∂<br />
∂xn<br />
-Term kann integriert werden und ergibt Null, denn verschwindet für s = 0<br />
∂s ∂t<br />
und s = 1. Integrieren wir schließlich über t von t = 0 bis t = 1, so erhalten wir<br />
<br />
ω − ω = ω = dt ds∂x<br />
Γ1 Γ0 Γ<br />
n ∂x<br />
∂t<br />
m ∂xn ∂x<br />
−<br />
∂s ∂s<br />
m<br />
∂t1<br />
2∂xnωm − ∂xmωn. (A.85)<br />
Die rechte Seite ist das Integral (A.76) über die Fläche F, die von Γ berandet wird, und<br />
dessen Integrand die Zweiform<br />
dω = dx n dx m1<br />
2 (∂nωm ∂mωn − (A.86)<br />
ist. In dieser Notation formulieren wir (A.85) kurz und knapp als Stokesschen Satz<br />
<br />
dω = ω . (A.87)<br />
F<br />
Falls dω (A.86) überall verschwindet, liegt der Spezialfall der Integrabilitätsbedingung<br />
(A.36) vor, in dem a nur einen Wert annimmt, i die Werte 1 bis d durchläuft und ui a<br />
nicht von y abhängt. Das Kurvenintegral<br />
<br />
1<br />
f(¯x) = f(x) + ω = f(x) + ds<br />
Γ<br />
0<br />
dxm<br />
ds ωm(x(s)) (A.88)<br />
ist die Lösung von (A.37) für s = 1 und definiert nach dem Satz von Frobenius in<br />
einfach zusammenhängenden Gebieten, in denen alle Verbindungskurven zweier Punkte<br />
ineinander verformt werden können, eine bis auf die Integrationskonstante f(x) eindeutige,<br />
von der Verbindungskurve Γ unabhängige Funktion f des Endpunktes ¯x, die die<br />
Differentialgleichung (A.35)<br />
∂mf = ωm<br />
(A.89)<br />
löst. In einfach zusammenhängenden Gebieten gilt folglich für Einsformen ω das Lemma<br />
von Poincaré<br />
∂mωn − ∂nωm = 0 ⇔ ∃f : ωm = ∂mf ,<br />
(A.90)<br />
dω = 0 ⇔ ∃f : ω = df .<br />
Gleichung (A.88) ist die eindimensionale <strong>Version</strong> des Stokesschen Satzes<br />
<br />
df = f = f(¯x) − f(x) , (A.91)<br />
Γ<br />
∂Γ<br />
wenn wir Funktionen f als Nullformen auffassen, deren nulldimensionales Integral über<br />
einen Punkt einfach den Funktionswert ergibt. Der Rand der Kurve Γ trägt orientiert<br />
bei: auf die Kurve bezogen wird der Endpunkt ¯x nach außen und der Anfangspunkt x<br />
nach innen durchlaufen.<br />
∂F