Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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5.1 Untersuchungen zum Abbau von Ethylenglycol<br />
Differenzielle Regulation von Membranproteinen in Pseudomonas putida JM37<br />
nach Behandlung mit Glyoxylsäure (GXS)<br />
Wie bereits im 2D-DIGE-Experiment zu beobachten war, zeigte der GXS-Puls die größte<br />
Wirkung auf das Proteom von P. putida JM37. In der Membranfraktion waren 273<br />
von 498 identifizierten Proteinen reguliert. Generell unterschied sich dieser Versuch weder<br />
im Hinblick auf die Zahl der detektierten Features (Peptide) noch in Bezug auf<br />
die Zahl der identifizierten Proteine signifikant von den übrigen Membran-Versuchen<br />
(Tabelle 5.3), was einen technischen Grund für den deutlich erhöhten Anteil regulierter<br />
Proteine unwahrscheinlich erscheinen lässt. Auffällig war lediglich die im Vergleich<br />
zu den übrigen Membran-Experimenten geringere Varianz zwischen den verschiedenen<br />
biologischen Replikaten eines Zustandes. Dies könnte zumindest teilweise die größere<br />
Anzahl signifikant regulierter Proteine erklären.<br />
Auch die Verteilung der Proteine auf die subzellulären Kompartimente unterschied sich<br />
deutlich von den anderen durchgeführten Membranproteom-Analysen. So waren 48%<br />
der identifizierten Proteine einer der beiden Membranen zuzuordnen. Eine mögliche Erklärung<br />
hierfür wäre eine in diesem Experiment höhere Effizienz der Carbonatextraktion<br />
sowie eine bessere Extraktion der Proteine aus der Membran als bei den übrigen<br />
Membranproteom-Experimenten.<br />
Von den 273 differentiell regulierten Proteinen wurden 80 nach GXS-Gabe vermindert,<br />
193 verstärkt exprimiert. Um einen besseren Überblick über die 273 regulierten Proteine<br />
zu erhalten, wurden auch hier die Proteine den 22 funktionellen Kategorien der COG-<br />
<strong>Datenbank</strong> zugeordnet (Abbildung 5.5).<br />
Bei dieser Einteilung zeigte sich, dass ein beträchtlicher Anteil der nach GXS-Behandlung<br />
schwächer exprimierten Proteine den Bereichen „Translation, Ribosomal Structure<br />
and Biogenesis“ sowie „Inorganic Ion Transport and Metabolism“ zuzuordnen waren.<br />
Unter diesen Proteinen befanden sich eine große Anzahl Transporter, welche an der Aufnahme<br />
von Eisen beteiligt sind, sowie das eisenbindende Protein Bakterioferritin. Die<br />
starken Änderungen im Bereich Translation ließen sich vor allem auf die verminderte<br />
Expression ribosomaler Proteine nach GXS-Behandlung zurückführen.<br />
Viele der unter GXS verstärkt exprimierten Proteine konnten den Kategorien „Signal<br />
Transduction Mechanisms“, „Intracellular Trafficking and Secretion“, „Cell Motility and<br />
Secretion“ und „Energy Production and Conversion“ zugeordnet werden. Die induzierten<br />
Transporter deckten dabei ein breites Spektrum verschiedener Substrate ab. Neben<br />
Transportern für Metallionen (ExbE, ExbD) waren auch Transporter für aromatische<br />
und aliphatische Kohlenhydrate (PP_1820, GntP) induziert. Bei einem Großteil der Signalproteine<br />
handelte es sich um verschiedene Histidin-Kinasen (PP_0409, PP_1013,<br />
PP_1652, etc.), welchen jedoch, nach unseren Erkenntnissen, nicht in direktem Zusammenhang<br />
mit dem Abbau von GXS stehen. Im Bereich „Cell Motility and Secretion“ wa-<br />
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