Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6.1 Ethylenglycol und Glyoxylsäure<br />
es sich bei PedE und PedH um periplasmatische Enzyme handelt, sind PP_0545 und<br />
PedI im Zytoplasma lokalisiert (vorhergesagt durch psort 3.0). Für den Transport von<br />
Ethylenglycol über die äußere Membran könnte das hypothetische Protein PP_2662,<br />
welches in allen drei untersuchten Stämmen unter Ethylenglycol verstärkt exprimiert<br />
wurde, zuständig sein. Laut der „Conserved Domain Database (CDD)“ handelt es sich<br />
bei diesem Protein um ein Porin das der „OM-Channels“ Superfamilie angehört. Ob<br />
und wie Ethylenglycol bzw. eines seiner postulierten Abbauprodukte (Glycolaldehyd,<br />
Glycolsäure, Glyoxylsäure) über die innere Membran gelangen, ist nicht bekannt. Ein<br />
mögliches Transportprotein könnte die Acetat-Permease (ActP, PP_1743) darstellen,<br />
welche in allen untersuchten Stämmen unter Glyoxylsäure und in P. putida KT2440<br />
auch unter Ethylenglycol eine deutliche Induktion zeigte. Dieses Protein weist eine Sequenzidentität<br />
von 96% zu YjcG einer Acetat-Permease aus E. coli K12 auf. In der<br />
Arbeit von Gimenez et al. (2003) finden sich Hinweise, dass YjcG neben Acetat auch<br />
Glycolat als Substrat akzeptieren könnte. Ob auch kurzkettige Alkohole zu dem Substratspektrum<br />
des zur Aldehyd-Dehydrogenase (PP_0545) benachbarten Ethanolamin-<br />
Transporter (PP_0544) gehören und dieser somit ebenfalls eine Rolle beim Transport<br />
von Ethylenglycol spielen könnte, ist nicht bekannt. Die Induktion von PP_0544 in P.<br />
putida GN259 unter Ethylenglycol lässt dies jedoch vermuten.<br />
Von Interesse für den Transport könnten außerdem die Produkte der Gene PP_2667-<br />
PP_2669 sein, welche alle eine starke Homologie zu den Proteinen PedABC aus P.<br />
putida U aufweisen und dort für die drei Komponenten eines ABC-Transporters kodieren<br />
(Arias et al., 2008). Dieses Transportsystem war jedoch weder unter Ethylenglycol<br />
noch unter Glyoxylsäure induziert. Dies deckt sich mit den Ergebnissen aus P. putida<br />
U, wo eine Mutante ∆pedABC keinen Einfluss auf das Wachstum mit kurzkettigen (C 2 -<br />
C 3 ) Alkoholen zeigte, jedoch bei Kettenlängen zwischen C 4 und C 10 einen drastischen<br />
Effekt auf das Wachstum hatte (Arias et al., 2008).<br />
In P. aeruginosa ATCC 17933 wird der Abbau von Ethanol (und auch anderen Alkoholen)<br />
durch ein hierarchisches Netzwerk reguliert (Mern et al., 2010). Neben der<br />
Alkohol-Dehydrogenase ExaA, stehen auch die Aldehyd-Dehydrogenase ExaC und das<br />
Cytochrom 550 (ExaB) sowie die PQQ-Biosyntheseproteine PqqABCDEH (PA1985-<br />
PA1990) unter der Kontrolle des Regulators ErbR (PedR1) (Schobert et al., 2001;<br />
Gliese et al., 2004; Gliese et al., 2010). ErbR wurde erstmals von Schweizer (1991) als<br />
Regulator des Glycerol-Metabolismus beschrieben. Wie Gliese et al. (2004) zeigten, erfolgt<br />
die Kontrolle von ExaA nicht direkt durch ErbR sondern über die Sensorkinase<br />
EraS und den Response Regulator EraR. Mern et al. (2010) identifizierten über diese<br />
Ebenen der Regulation hinaus die beiden Sensorkinasen ErcS und ErcS’ sowie den Response<br />
Regulator ErdR, welche ErbR übergeordnet sind. Dabei wird ErdR konstitutiv<br />
exprimiert, während die Aktivität des ercS-Promotors von der eingesetzten Kohlen-<br />
205