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Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim

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6 Diskussion<br />

angeimpft. Die Zugabe von 0,5 g/l Butanol bzw. 3 g/l Butanol erfolgte als Puls in jeweils<br />

drei Schüttelkolben. Im Gegensatz hierzu wurden die Bakterien im Bioreaktor in<br />

einem kontinuierlichen Prozess kultiviert. Die Proben für Steady-State I wurden nach<br />

50 h Kultivierung mit 10 g/l Glucose, die Proben für Steady-State II nach weiteren 50 h<br />

Kultivierung mit 10 g/l Glucose + 0,75 g/l Butanol (Feedmedium) und die Proben für<br />

Steady-State III nach weiteren 50 h Kultivierung mit 10 g/l Glucose + 7,5 g/l Butanol<br />

(Feedmedium) entnommen. Nach 50 h (5 Verweilzeiten) waren mehr als 99% des Reaktorvolumens<br />

ausgetauscht. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Bakterien im<br />

Bioreaktor zum Zeitpunkt der Probenahme ihren Metabolismus an die jeweils erhöhte<br />

Kohlenstoff-Verfügbarkeit angepasst hatten und die beobachteten Unterschiede in der<br />

Proteinexpression eine langfristige Anpassung an die entsprechende Butanolkonzentration<br />

darstellen.<br />

Die Regulationen im Schüttelkolben spiegeln hingegen eher die unmittelbare Reaktion<br />

auf einen „Butanol-Schock“ unterschiedlicher Konzentration wider. Es ist anzumerken,<br />

dass die im Fermenter gemessenen Butanolkonzentrationen weit unter den in den<br />

Schüttelkolben eingesetzten Konzentrationen lagen. So wurden bei einer Butanolkonzentration<br />

von 7,5 g/l im Feedmedium aufgrund der C-Limitierung lediglich 0,5 mg/l<br />

Butanol im Reaktor gemessen.<br />

Ob neben den unterschiedlichen Butanolkonzentrationen auch die unterschiedlichen<br />

Kultivierungsbedingungen (pH-Kontrolle, O 2 -Versorgung, Verfügbarkeit der C-Quelle)<br />

einen Einfluss auf die Ergebnisse hatten, lässt sich nicht abschließend klären. Da auf<br />

Proteomebene jedoch keine direkten Vergleiche zwischen Fermenter- und Kolben-Proben<br />

durchgeführt wurden, sollten die in beiden Experimenten beobachteten Expressionsunterschiede<br />

vor allem auf die jeweils eingesetzte Butanolkonzentration zurückzuführen<br />

sein.<br />

6.2.1 Vergleich der aus dem Schüttelkolben und dem<br />

Bioreaktor erhaltenen Daten<br />

Ein Vergleich der in beiden Experimenten durchgeführten 2D-DIGE-Analysen zeigte,<br />

dass insbesondere Enzyme der β-Oxidation in den Schüttelkolben-Experimenten eine<br />

deutlich stärkere Regulation als im Fermenter aufwiesen (Tabelle 6.2). Auch die vermuteten<br />

initialen Enzyme des Abbauweges, die Alkohol- und Aldehyd-Dehydrogenasen<br />

PedE und PedI, waren in den beiden Experimenten unterschiedlich stark reguliert.<br />

Während diese Enzyme im Schüttelkolben bei 0,5 g/l Butanol die stärkste Expression<br />

zeigten und bei 3 g/l weniger stark exprimiert wurden, stieg deren Expression im Fermenter<br />

mit steigender Butanolkonzentration weiter an (Tabelle 6.2). PedI wurde dabei<br />

im Fermenter unter 0,75 g/l Butanol nicht identifiziert, zeigte jedoch unter 7,5 g/l Bu-<br />

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