Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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6 Diskussion<br />
senspektrometrischer Quantifizierung angewandt. Dabei wurde der zytosolische Anteil<br />
der Proben über 2D-DIGE, die Membranfraktion über labelfreie massenspektrometrische<br />
Quantifizierung analysiert. Durch die gezielte Hydrolyse der Proteine zu Peptiden<br />
konnten bei den LC-ESI-MS/MS-basierten Quantifizierungsmethoden die Nachteile,<br />
welche die zweidimensionale Gelelektrophorese aufgrund der geringen Löslichkeit stark<br />
hydrophober Membranproteine aufweist, umgangen werden. Eine Analyse des „Gesamtproteoms“<br />
über GeLCMSMS erfolgte zusätzlich in den Versuchen zum Butanol- (Bioreaktor)<br />
und Vanillin-Metabolismus. Der grundlegende Versuchsaufbau der in dieser<br />
Arbeit durchgeführten Experimente, wurde in Abbildung 5.13 am Beispiel des Butanol-<br />
Teilprojekts schematisch dargestellt, ist aber mit dem der Vanillin-Experimente identisch.<br />
Anhand des Vanillin-Teilprojekts soll ein Vergleich der eingesetzten Methoden im Hinblick<br />
auf die Zahl der identifizierten bzw. quantifizierten Proteine sowie deren Lokalisation<br />
in der Zelle erfolgen. Hierbei sind die Besonderheiten der gelbasierten bzw. LC-<br />
ESI-MS/MS-basierten Analysemethoden zu berücksichtigen. Da in einem 2D-DIGE-<br />
Experiment nur diejenigen Spots identifiziert wurden, welche eine Regulation aufwiesen,<br />
entsprach die Zahl der quantifizierten Proteine bei dieser Methode immer der Anzahl<br />
der identifizierten Proteine. Zudem befanden sich in einem „Spot“ meist mehrere Proteine,<br />
da Proteine mit gleichem oder sehr ähnlichem pI und Molekulargewicht mittels<br />
der verwendeten 2D-DIGE-Methode (pH 4-7) nicht ausreichend getrennt werden können.<br />
Um das regulierte Protein in einem Spot zu bestimmen, wurde das abundanteste<br />
Protein eines Spots (gemessen an der Anzahl der identifizierten Peptide) als reguliert<br />
betrachtet. Aufgrund posttranslationaler Modifikationen oder Proteinabbau kann ein<br />
Protein oder eine Isoform desselben zudem in mehr als einem Spot vorhanden sein.<br />
Die Möglichkeit diese Proteine zu trennen, stellt einen klaren Vorteil der 2D-DIGE-<br />
Methode gegenüber peptidbasierten Methoden (labelfreie Quantifizierung), dar. Der<br />
Rückschluss von der Regulation einzelner Peptide auf die Regulation eines Proteins<br />
ist dann problemtisch, wenn nur eine von mehreren Isoformen, welche einen Großteil<br />
identischer Peptide enthalten, reguliert ist. Ein Vorteil der peptidbasierten Quantifizierung<br />
liegt hingegen in der Identifizierung einer großen Anzahl von Proteinen (auch<br />
nicht-regulierter) mit vertretbarem zeitlichen Aufwand.<br />
Um 2D-DIGE und labelfreie Quantifizierung vergleichen zu können, wurden für die<br />
Darstellung in Abbildung 6.3 folgende Annahmen getroffen: Die Diagramme zur Verteilung<br />
der Proteine auf die einzelnen Kompartimente (Zytoplasma, Membran, etc.)<br />
beziehen sich sowohl für die 2D-DIGE-Analyse als auch für die beiden labelfreien Ansätze<br />
ausschließlich auf den Anteil der regulierten Proteine. Waren in einem Spot der<br />
2D-DIGE-Analyse mehrere Proteine enthalten, wurde, wo immer möglich, nur das abundanteste<br />
Protein dieses Spots als reguliert betrachtet. Wurden mehrere Proteine in<br />
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