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Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim

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3 Einleitung<br />

schwierig. Substanzen, welche die Solubilisierung von Proteinen verbessern (Detergenzien,<br />

Salze) sind wiederum nicht mit massenspektrometrischen Analysen kompatibel<br />

oder würden deren Sensitivität stark reduzieren. Daher werden in Ansätzen, welche die<br />

Identifizierung von Proteinen in komplexen Proben zum Ziel haben, durch eine spezifische<br />

Protease erzeugte Peptide anstelle ganzer Proteine analysiert (sog. „bottom-up“<br />

Ansatz).<br />

Als Protease wird aufgrund seiner Spezifität, Stabilität und Aktivität (geringe Anzahl<br />

an Fehlschnitten) häufig Trypsin verwendet. Trypsin, welches C-terminal von Lysin und<br />

Arginin schneidet, erzeugt in der Regel Peptide in einer für die Massenspektrometrie<br />

geeigneten Größe, welche neben der N-terminalen Aminogruppe an den Seitenketten<br />

von Lysin und Arginin noch eine zweite Aminogruppe tragen. Dies ist im Hinblick auf<br />

Ionisation und Fragmentierung der Peptide ideal (Lottspeich, 2012). Neben der Bestimmung<br />

des m/z-Verhältnisses eines Peptides sind für eine präzise Identifizierung auch<br />

Informationen über die Aminosäuresequenz des Peptides von großem Vorteil. Diese<br />

Information kann im Rahmen einer massenspektrometrischen Analyse durch eine Fragmentierung<br />

von Peptiden mittels verschiedener Verfahren (CID, ETD, HCD) erhalten<br />

werden und wird als MS/MS oder MS 2 -Analyse bezeichnet.<br />

Die Analyse von Peptiden anstelle ganzer Proteine bringt jedoch auch eine weitere<br />

Steigerung der Komplexität der Probe mit sich. Besonders bei im Vorfeld nicht fraktionierten<br />

Proben, können auch moderne Massenspektrometer nicht alle in einer Probe<br />

vorhandenen Peptide erfassen. Um die Komplexität der Probe zu reduzieren, wird der<br />

eigentlichen massenspektrometrischen Analyse ein chromatographisches Trennverfahren<br />

vorangestellt. Da sich die Anforderungen im Hinblick auf die Trennung je nach<br />

Fragestellung unterscheiden, wurden auch in diesem Bereich eine Vielzahl von Methoden<br />

und Geräten entwickelt. Einen Überblick gibt der Review von Sandra et al. (2008).<br />

Die gängigste Methode zur Trennung von Peptiden ist die RP-HPLC (Reversed-Phase<br />

High Performance Liquid Chromatography) bei der die einzelnen Peptide aufgrund<br />

ihrer Hydrophobizität voneinander getrennt werden. Nach der initialen Bindung der<br />

Peptide an ein hydrophobes Säulenmaterial erfolgt deren sukzessive Elution. Durch<br />

die Erhöhung des Anteils an organischem Lösungsmittel in der mobilen Phase werden<br />

die Peptide, nach steigender Hydrophobizität geordnet, von der Säule gelöst. Da für<br />

die Elution flüchtige Lösungsmittel verwendet werden, die keine für das MS störenden<br />

Substanzen wie z.B. Salze enthalten, kann die Reversed-Phase Chromatographie<br />

direkt („online“) an ein mit einer entsprechenden Ionen-Quelle ausgestattetes Massenspektrometer<br />

gekoppelt werden. Wie Abbildung 3.7 zeigt, erhält die Analyse durch die<br />

Online-Kopplung zusätzlich zum ermittelten m/z-Verhältnis eine zeitliche Dimension<br />

(Contour-Plot, X-Achse). Der Contour-Plot ist eine Darstellung, welche alle Informationen<br />

eines LC-MS-Experiments (nicht MS/MS) in einer Grafik zusammenfasst. Dabei<br />

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