Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3 Einleitung<br />
werden die Zeit und das m/z-Verhältnis auf der x- und y-Achse aufgetragen, die Intensität<br />
wird über eine „Heatmap“ kodiert. Daraus abgeleitet, gibt ein MS-Spektrum die<br />
Intensität sowie das m/z-Verhältnis aller Ionen zu einem gegebenen Zeitpunkt wieder.<br />
Das „Extracted Ion Chromatogram“ (XIC) stellt im Gegensatz hierzu den zeitlichen<br />
Verlauf der Intensität eines ausgewählten m/z-Verhältnisses und damit eines Ions dar.<br />
Die Summe der Intensitäten aller m/z-Verhältnisse über die Zeit kann über die so<br />
genannte „Total Ion Current“ (TIC) dargestellt werden.<br />
3.3.2 Elektrospray-Ionisation (ESI)<br />
Für die Analyse von Biomolekülen war die Entwicklung zweier Ionenquellen, welche<br />
erstmals die „sanfte“ Ionisation großer Moleküle ermöglichten, von zentraler Bedeutung.<br />
Sowohl die „Matrix Assisted Laser Desorption/ Ionization“ (MALDI, Karas et al.<br />
1987; Tanaka et al. 1988) als auch die „Elektrospray Ionisation“ (Dole et al., 1968; Fenn<br />
et al., 1989), ermöglichen erstmals die Ionisation und damit die massenspektrometrische<br />
Analyse großer Biomoleküle. Obwohl beide Ionisationsmethoden im Bereich Proteomics<br />
eine breite Anwendung finden, soll hier nur auf die im Rahmen dieser Arbeit verwendete<br />
„Elektrospray Ionisation“ (ESI) eingegangen werden. Einer der größten Vorteile<br />
der Elektrospray-Ionisation liegt in der bereits im vorherigen Abschnitt beschriebenen<br />
Möglichkeit eine chromatographische Trennung „online“ mit einem Massenspektrometer<br />
zu verbinden. Die Ionisation der Peptide erfolgt aus dem Flüssigkeitsstrom der HPLC<br />
heraus, wobei die für die Überführung der Ionen in die Gasphase benötigte Energie über<br />
ein elektrisches Feld zwischen der Nadel und der Öffnung des Massenspektrometers zugeführt<br />
wird. Abbildung 3.8 zeigt schematisch den Ablauf dieses Ionisationsprozesses<br />
an einer nano-ESI Quelle.<br />
Im positiven Modus befindet sich die Kathode an der Nadel, die Anode am Massenspektrometer.<br />
Hierdurch werden die positiv geladenen Peptide in die Richtung des Massenspektrometers<br />
beschleunigt und bilden an der Spitze der Nadel kleine, hochgeladene<br />
Tröpfchen. Während ihrer Wanderung im elektrischen Feld kommt es zu einem kontinuierlichen<br />
Verlust von Lösungsmittel, wodurch sich die Ladungsdichte an der Oberfläche<br />
der Tröpfchen erhöht. Beim Erreichen des so genannten Rayleigh-Limits, kann die Oberflächenspannung<br />
die Abstoßungstendenz gleicher Ladungen nicht mehr ausgleichen und<br />
es kommt zu einem Zerfall des Tröpfchens (Coulomb-Explosion). Dieser Prozess setzt<br />
sich kaskadenartig fort, bis eine vollständige Desolvatisierung aller Ionen erreicht ist.<br />
Die Desolvatisierung kann technisch durch die Verwendung von „Curtain-Gas“ oder<br />
einer geheizten Transferkapillare unterstützt werden. Die bei der Elektrospray Ionisation<br />
gebildeten Ionen sind, im Vergleich zur MALDI, überwiegend mehrfach geladen<br />
(Lottspeich, 2012).<br />
24