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Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim

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3.1 Systembiologie in Pseudomonas putida<br />

weiterer aliphatischer und aromatischer Verbindungen als Kohlenstoffquelle nutzen.<br />

Für umfangreiche systembiologische Analysen wurde der in dieser Arbeit vorwiegend<br />

verwendete Stamm Pseudomonas putida KT2440 durch die Sequenzierung des Gesamtgenoms<br />

im Jahr 2002 durch Nelson et al. (2002) zugänglich. Basierend auf einer Analyse<br />

des Genoms, sagten Jiménez et al. (2002) vier zentrale Abbauwege für Aromaten über<br />

Protocatechuat (pca-Gene), Catechol (cat-Gene), Homogentisat (hmg-Gene) oder Phenylacetat<br />

(pha-Gene) vorher. Zusätzlich postulierten sie noch weitere in diese Wege<br />

mündende Stoffwechselwege. Eine erste umfangreiche Proteomics-Studie beleuchtete<br />

Änderungen des Proteoms in Pseudomonas putida KT2440 und Pseudomonas aeruginosa<br />

PA01 unter Ionenmangel-Stress (Heim et al., 2003). Es folgten weitere Proteomics-<br />

Studien zur Lösungsmitteltoleranz gegenüber Phenol (Santos et al., 2004) und Toluol<br />

(Segura et al., 2005; Wijte et al., 2010) sowie eine kombinierte Transcriptomics- und<br />

Proteomics-Studie zum Abbau von p-Hydroxybenzoat (Verhoef et al., 2010). Die von<br />

Jiménez et al. (2002) postulierten Abbauwege für aromatische Verbindungen konnten<br />

von Kim et al. (2006) auf Proteomebene bestätigt und ergänzt werden. Der Mechanismus<br />

der katabolischen Repression wurde im Rahmen einer Co-Metabolisierung von<br />

Toluol und Glucose von Del Castillo und Ramos (Del Castillo et al., 2007b) untersucht<br />

und beschrieben. Eine Modellierung des Metabolismus von Pseudomonas putida<br />

KT2440, welche auf Genomdaten basiert, wurde von Puchałka et al. (2008) veröffentlicht.<br />

3.1.2 Systembiologie<br />

Den Begriff „Systembiologie“ eindeutig und universell zu definieren, erscheint aufgrund<br />

der verschiedenen Herangehensweisen an dieses Forschungsgebiet und dessen interdisziplinärer<br />

Ausrichtung äußerst schwierig. Neben verschiedenen Definitionen, die aus konkreten<br />

systembiologischen Fragestellungen abgleitet werden können, bietet sich auch<br />

eine historische Betrachtung des Begriffs an. Die Anfänge der Systembiologie lassen<br />

sich auf die Arbeiten von Ludwig von Bertanlanffy und dessen Buch „General Systems<br />

Theory“ zurückführen (Bertanlanffy, 1968). Die darin beschriebene Systemtheorie ist<br />

als Gegenentwurf zu der nach Bertalanffys Meinung vorherrschenden isolierten Betrachtung<br />

verschiedener Phänomene zu verstehen und rückt die Betrachtung von Zusammenhängen<br />

und der Gesamtheit eines Systems in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen<br />

Interesses. Diese generelle Systemtheorie bezieht sich dabei nicht nur auf die Natur-,<br />

sondern gleichermaßen auf die Sozial- und Rechtswissenschaften. Der zur gleichen Zeit<br />

von N. Wiener geprägte Begriff der Kybernetik (engl. Cybernetics) überträgt zudem<br />

die technischen Begriffe der Steuerung und Regelung auf biologische Systeme und setzt<br />

damit einzelne Teile in „regulatorischen Netzwerken“ zueinander in Bezug (Wiener,<br />

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