Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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3 Einleitung<br />
Wie auch bei der Herstellung von Biobutanol spielen der Marktpreis sowie die Verfügbarkeit<br />
der für die biotechnologische Synthese benötigten Ausgangsstoffe, aber auch die<br />
Resistenz der verwendeten Mikroorganismen, eine entscheidende Rolle. Den am besten<br />
untersuchten Weg zur biotechnologischen Synthese von Vanillin stellt jener von Eugenol<br />
über Ferulasäure zu Vanillin dar, welcher in Pseudomonas putida HR199 untersucht<br />
wurde (Priefert et al., 1999; Overhage et al., 1999b; Overhage et al., 1999a) (Abb.: 3.6<br />
A). Der Ausgangsstoff Eugenol kann kostengünstig aus Nelkenöl hergestellt werden. Die<br />
Ausbeuten dieser Synthese in Pseudomonas putida HR199 blieben jedoch hinter den<br />
von Muheim et al. (1999) in Streptomyces setonii erzielten zurück. Als Ausgangsstoff für<br />
die Umsetzung verwendeten Muheim et al. (1999) allerdings Ferulasäure (log P O/W =<br />
1,4), welche auf Bakterien weit weniger toxisch wirkt als das kostengünstigere Eugenol<br />
(log P O/W = 2,7). Bei hohen Ferulasäurekonzentrationen baute S. setonii im Gegensatz<br />
zu P. putida Vanillin nicht weiter zu Vanillinsäure ab. Worauf diese regulatorische<br />
Besonderheit beruht, ist nicht geklärt.<br />
Neben der Synthese von Vanillin in P. putida HR199 wurde auch dessen Abbau über<br />
Vanillinsäure und Protocatechuat untersucht (Priefert et al., 1997; Overhage et al.,<br />
1999b; Overhage et al., 1999c). Dabei wurden die Enzyme Vanillat-O-Demethylase (VanA/VanB)<br />
und Protocatechuat 3,4-Dioxygenase (PcaG/H) als essentiell für den Vanillinabbau<br />
beschrieben. Das Enzym Vanillin-Dehydrogenase (Vdh) war zwar ebenfalls für<br />
den Abbau entscheidend, seine Funktion konnte aber teilweise durch ein als Coniferyl-<br />
Aldehyd-Dehydrogenase identifiziertes Enzym übernommen werden (Overhage et al.,<br />
1999b). Basierend auf diesen Erkenntnissen postulierten Overhage et al. (1999c) einen<br />
Abbau von Vanillin zu Protocatechuat und eine anschließenden Metabolisierung über<br />
den β-Ketoadipat-Weg zu Succinyl-CoA.<br />
Eine gänzlich andere Strategie wird bei der Herstellung von Vanillin aus Glucose verfolgt.<br />
Dieser Ansatz wurde in einem transgenen E. coli Stamm realisiert (Li et al.,<br />
1998) und basiert auf der Synthese aromatischer Aminosäuren über den so genannten<br />
Shikimatweg (Berg et al., 2003). Dabei wurde die Reduktion von 3-Dehydroshikimat<br />
zu Shikimat durch einen Knockout der Shikimat-Dehydrogenase (AroE) unterbunden<br />
und der Weg zu Protocatechuat (katalysiert durch das in das Genom integrierte<br />
aroZ ) favorisiert. Die Umsetzung zu Vanillinsäure erfolgte mittels einer plasmidkodierten<br />
Catechol-O-Methyltransferase. Im Anschluss wurde Vanillinsäure durch das Enzym<br />
Aryl-Aldehyd Dehydrogenase aus Neurospora crassa in vitro zu Vanillin reduziert. Der<br />
in diesem Projekt verfolgte Ansatz zur Herstellung von Vanillin aus Glucose beruhte<br />
ebenfalls auf dem Aromatenstoffwechsel und verläuft von Glucose über Chorismat zu<br />
Protocatechuat (Abb. 3.6 B). P. putida KT2440 soll hierbei als Basis dienen und durch<br />
heterologe Expression von Genen aus E. coli und anderen Organismen zur Synthese<br />
von Vanillin auf diesem Wege befähigt werden. Das Verständnis des Vanillinabbaus in<br />
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