Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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3 Einleitung<br />
Pseudomonas putida KT2440 und dessen Blockade spielen dabei eine entscheidende<br />
Rolle. Hierbei rückt auch die generelle Regulation des Kohlenstoffstoffwechsels von P.<br />
putida in den Fokus des Interesses.<br />
3.2.5 Biotransformation von Terpenoiden<br />
Terpene stellen eine umfangreiche Stoffklasse (mehr als 10.000 verschiedene Substanzen),<br />
deren Namen auf Pinienöl (α-Pinen) zurückzuführen ist, dar. Sie sind Hauptbestandteil<br />
von ätherischen Ölen und werden vor allem als Duft- und Geschmacksstoffe<br />
sowie zu pharmakologischen Zwecken eingesetzt. Terpene können sowohl in azyklischer<br />
als auch in zyklischer Struktur vorliegen. Die Namen der einzelnen Substanzen leiten<br />
sich meist vom Namen des Organismus ab, aus welchem die erste Isolation erfolgte<br />
(Citronellol, Geraniol, etc.). Ein Großteil der Terpene ist der Gruppe der sekundären<br />
Pflanzenstoffe zuzuordnen. Die biologische Klassifizierung dieser Gruppe gelang mit<br />
der Formulierung der Isoprenregel durch Wallach und Ruzicka (Wallach, 1885; Ruzicka,<br />
1953). Terpene setzten sich demnach aus einem Grundgerüst von Isopreneinheiten<br />
(C 5 -Körpern) zusammen, wobei Monoterpene aus zwei, Sesquiterpene aus drei<br />
dieser Einheiten bestehen. Tragen Terpene funktionelle Gruppen, werden sie als Terpenoide<br />
bezeichnet. Die Biosynthese von Terpenen, welche von Bloch und Lynen (Bloch,<br />
1964; Lynen, 1964) aufgeklärt wurde (Mevalonat-Weg), offenbarte, dass nicht Isopren<br />
sondern Isopentenylpyrophosphat den Grundbaustein der Terpene bei deren Synthese<br />
darstellte. Isopentenylpyrophosphat wird über Mevalonat aus Acetyl-CoA in mehreren<br />
Schritten synthetisiert (Chaykin et al., 1958; Lynen et al., 1958).<br />
Der Abbau von Terpenoiden durch Mikroorganismen wurde erstmals von Seubert (1960)<br />
in Pseudomonas citronellolis beschrieben. Außer Pseudomonas citronellolis sind noch<br />
einige weitere Pseudomonaden wie zum Beispiel Pseudomonas aeruginosa und Pseudomonas<br />
fluorescens zum Wachstum auf Terpenoiden befähigt. Ein Großteil der bekannten<br />
Stämme verfügt jedoch nicht über diese Fähigkeit, weshalb im Rahmen dieses<br />
Teilprojekts Pseudomonas aeruginosa anstelle des Referenzstammes Pseudomonas<br />
putida KT2440 verwendet wurde. In P. aeruginosa erfolgt der Abbau von Citronellol<br />
durch dessen Oxidation zu Citronellsäure und anschließender Aktivierung mittels<br />
Acetyl-CoA. Das so gebildete Citronellyl-CoA wird über den „Acyclic Terpene Utilization<br />
(atu)“-Weg und anschließender β-Oxidation zu 3-Methyl-Crotonyl-CoA metabolisiert,<br />
welches wiederum in den Leucin/ Isovaleriansäure-Stoffwechsel eingeschleust und<br />
zu Acetyl-CoA abgebaut wird (Díaz-Pérez et al., 2004; Höschle et al., 2005; Förster-<br />
Fromme et al., 2006). Die für einen Großteil dieser Schritte verantwortlichen Gene<br />
befinden sich im atu- bzw. liu-Gencluster und konnten bereits entsprechenden Enzymen<br />
zugeordnet werden (Höschle et al., 2005). Um weitere, am Abbau von Terpenoiden<br />
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