Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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3 Einleitung<br />
definierten Massenbereichs den Quadrupol auf einer stabilen Bahn passieren. Ionen,<br />
welche ein anderes m/z-Verhältnis aufweisen, kollidieren mit den quadratisch angeordneten<br />
Metallstäben des Quadrupols. Durch die schrittweise Variation der an den<br />
Stäben anliegenden Spannung, kann der gesamte Massenbereich sukzessive gescannt<br />
werden. Mit der Verringerung der Schrittgröße erhöhen sich dabei die Massengenauigkeit<br />
und das Auflösungsvermögen. Dies geschieht jedoch auf Kosten der Sensitivität.<br />
Meist werden Quadrupol-Analysatoren in Triple-Quadrupol-Massenspektrometer (drei<br />
in Reihe geschaltete Quadrupole) oder QTraps (Zwei Quadrupole + lineare Ionenfalle)<br />
eingesetzt, wo ihre Stärken besonders zum Tragen kommen.<br />
Wie auch bei Quadrupolen basiert das Prinzip der Ionenfalle darauf, Ionen auf stabilen<br />
Bahnen in einem elektrischen Feld zu halten. Hierfür werden Ionen eines möglichst breiten<br />
Massenbereichs in der Falle „eingefangen“ und entsprechend ihres m/z-Verhältnisses<br />
aus der Falle „ausgescannt“. In heutigen Hybrid-Massenspektrometern kommen dabei<br />
überwiegend lineare Ionenfallen zum Einsatz, welche durch ihre erhöhte Ionenkapazität<br />
eine höhere Sensitivität und auch Massengenauigkeit erreichen als klassische Pauli-<br />
Traps. Kritisch sind auch hier die Größe des abgedeckten Massenbereichs sowie die<br />
Beschränkungen für sehr kleine und sehr große Ionen zu bewerten (high und low mass<br />
cut-off). Die Stärken von Ionenfallen liegen in ihrer hohen Scangeschwindigkeit sowie<br />
der Möglichkeit, neben MS/MS-Daten auch MS n Daten zu erzeugen (Lovric, 2011).<br />
Eine weitere Ionenfalle stellt der Orbitrap-Analysator dar. Obwohl das zugerundeliegende<br />
Prinzip dieser Ionenfalle seit den 1920er Jahren bekannt ist, wurde dieser Analysator<br />
erst in den letzten Jahren zur Marktreife entwickelt und hierdurch für die Analyse von<br />
Biomolekülen verfügbar (Makarov, 2000; Makarov et al., 2006). Der größte Vorteil des<br />
Orbitrap-Analysators liegt in seinem außerordentlich hohen Auflösungsvermögen sowie<br />
seiner hohen Massengenauigkeit, welche nur von FTICR-Analysatoren übertroffen<br />
werden. Für die Messung werden Ionen auf stabilen Umlaufbahnen um eine Zentralelektrode<br />
gehalten. Dabei oszillieren diese seitlich zwischen den beiden Enden der Zentralelektrode<br />
mit einer von ihrem m/z-Wert abhängigen Frequenz. Die Messung dieser<br />
Frequenz erfolgt über den an der äußeren Elektrode während der Oszillation induzierten<br />
Strom. Der bei der zeitgleichen Analyse unterschiedlicher Ionen (MS-Spektrum)<br />
gemessene Strom stellt eine Überlagerung der Frequenzen der einzelnen Ionen dar. Die<br />
Einzelfrequenzen und damit die m/z-Werte der in der Falle enthaltenen Ionen werden<br />
mittels Fourier-Transformation berechnet. Die in dieser Arbeit verwendeten Hybrid-<br />
Massenspektrometer sind in Abbildung 3.9 schematisch dargestellt. Dabei wurden lediglich<br />
die Analysatoren nicht jedoch die verbindende Ionenoptik berücksichtigt.<br />
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