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Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim

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3.2 Biotransformationen<br />

Aufbauend auf diesem Modell postulierten Gonzalez et al. (1972), den Abbau von Ethylenglycol<br />

über Glycolat in einem nicht näher charakterisierten Wildtypisolat (ATCC<br />

27042). Child et al. (1978) zeigten in Flavobacterium NCIB 11171, dass der Abbau<br />

von Ethylenglycol über das Zwischenprodukt Glycolaldehyd verläuft. Zudem stellten<br />

sie eine Überoxidation von Glyoxylsäure zu Oxalat fest (Child et al., 1978). Insgesamt<br />

konnten in Pseudomonas sp. drei unterschiedliche Wege zum Abbau von Glyoxylat<br />

identifiziert werden, wovon einzig der Weg über Glycerat ein Wachstum auf Glyoxylat<br />

als einziger Kohlenstoffquelle erlaubte (Kornberg et al., 1959; Kornberg et al., 1961a;<br />

Bailey et al., 1966).<br />

Die Relevanz dieser drei Wege für die Umsetzung von Glyoxylsäure wurde durch Inaktivierung<br />

der maßgeblichen Enzyme von Li et al. (2010) in Pseudomonas putida JM37<br />

untersucht. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurde in dieser Arbeit Pseudomonas putida<br />

KT2440 auf seine Eignung für die Biokatalyse von Glyoxylsäure aus Ethylenglycol<br />

untersucht.<br />

3.2.2 Lösungsmitteltoleranz in Mikroorganismen<br />

In den im Folgenden vorgestellten Teilprojekten „Biotechnologische Herstellung von<br />

Butanol“ und „Biotechnologische Herstellung von Vanillin“ kommt der Resistenz der<br />

verwendeten Mikroorganismen gegenüber den Syntheseprodukten (aber auch Edukten)<br />

eine zentrale Bedeutung zu. Sowohl Butanol als auch Vanillin wirken in höheren Konzentrationen<br />

stark toxisch auf Mikroorganismen, was in direktem Zusammenhang mit dem<br />

jeweiligen Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten (log P O/W ) steht. Entscheidend für<br />

die Toxizität ist dabei die Einlagerung des Lösungsmittels in die Plasmamembran und<br />

deren daraus resultierenden Veränderungen (Sikkema et al., 1994; Weber et al., 1996).<br />

Diese reichen von einer Änderung der Membranpermeabilität über einen möglichen<br />

Zusammenbruch des Protonengradienten bis hin zu Änderungen des Ladungszustandes<br />

der Zelle. Ein Anstieg des log P O/W führt jedoch nur in einem engen Bereich (zwischen<br />

1 und 4) auch zu einem Anstieg der Toxizität. Substanzen, die einen höheren log P O/W<br />

aufweisen (wie z.B. Dodecanol 5,3), erreichen aufgrund ihrer schlechten Löslichkeit in<br />

wässrigen Lösungen keine ausreichend hohe Konzentration in der Membran. Substanzen<br />

mit einem geringen log P O/W wie Ethanol (log P O/W 0,32) sind nicht ausreichend<br />

lipophil, um bevorzugt in Membranen zu akkumulieren (Weber et al., 1996) und wirken<br />

ggf. nur in hohen Konzentrationen toxisch. Dieser Zusammenhang zwischen log P O/W<br />

und Toxizität gilt für Alkanole und Aromaten gleichermaßen. Sowohl Butanol (log P O/W<br />

0,9) als auch Vanillin (log P O/W 1,2) sind daher als für Mikroorganismen toxisch anzusehen.<br />

Um eine Akkumulation dieser Substanzen in der Membran zu verringern bzw. die<br />

hierdurch ausgelösten Effekte zu kompensieren, greifen Mikroorgansimen auf eine Reihe<br />

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