Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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3 Einleitung<br />
3.3.7 Labelfreie massenspektrometrische Quantifizierung<br />
Wie bereits in Abschnitt 3.1.3 erläutert, werden bei diesem Ansatz Peptide anstelle<br />
von Proteinen quantifiziert. Dabei kann die Quantifizierung sowohl auf MS- als auch<br />
auf MS/MS-Ebene erfolgen. Obwohl bei der in dieser Arbeit verwendeten Methode die<br />
Quantifizierung auf MS-Ebene erfolgte, werden die aus den MS/MS-Daten gewonnenen<br />
Informationen für die Identifizierung der Peptide und damit der Proteine benötigt.<br />
Zur Quantifizierung der Proben kam der in der Software Progenesis LC-MS (Nonlinear<br />
Dynamics) implementierte Algorithmus zum Einsatz. Das Grundprinzip der Quantifizierung<br />
ist in Abbildung 3.11 schematisch dargestellt und wird im Folgenden kurz<br />
beschrieben. In einem ersten Schritt werden die in einem LC-MS Lauf detektierten<br />
m/z-Werte (Features) auf einer dreidimensionalen Karte dargestellt. Jedes Peptid wird<br />
dabei durch sein Isotopenmuster repräsentiert, wobei die Intensität der Signale auf der<br />
y-Achse, der m/z-Wert und die Retentionszeit auf x- und z-Achse aufgetragen werden.<br />
Ähnlich dem Vorgehen in 2D-Gel-Experimenten (s. Kapitel 4) basiert das folgende<br />
„Alignment“ auf dem graphischen Übereinanderlegen der einzelnen LC-MS-Analysen.<br />
Für die Quantifizierung wird die „Fläche“ des Isotopenmusters eines Peptids über seine<br />
gesamte Elutionszeit herangezogen. Dabei erfolgt die Quantifizierung unabhängig von<br />
einer möglichen Identifizierung. Wurde für ein Peptid kein MS/MS-Spektrum aufgezeichnet,<br />
da es im Rahmen der DDA (Data Dependent Acquisition) nicht fragmentiert<br />
wurde, kann dies in einer unabhängigen LC-MS-Analyse nachgeholt werden. DDA bezeichnet<br />
einen Vorgang, bei dem die höchsten Signale eines MS-Spektrums automatisch<br />
nacheinander selektiert und fragmentiert werden. Nach erfolgter Identifizierung der Peptide<br />
können aus den Einzelintensitäten (Flächen) der Peptide (MS-Ebene) die Werte<br />
für die entsprechenden Proteine berechnet werden.<br />
Die Tatsache, dass bei dieser Methode keinerlei Markierung verwendet wird, kann gleichermaßen<br />
als Vor- und Nachteil angesehen werden. Durch die fehlende Markierung<br />
gibt es grundsätzlich keine Limitierung in Bezug auf die Anzahl der zu vergleichenden<br />
Zustände (Multiplexing). Außerdem ist die Methode deutlich kostengünstiger als vergleichbare<br />
Methoden, welche auf Isotopenmarkierung (SILAC; iTRAQ, etc.) basieren.<br />
Wie auch bei 2D-DIGE ist eine absolute Quantifizierung von Proteinen nicht möglich.<br />
Da die zu vergleichenden Proben in vollständig unabhängigen Analysen untersucht werden,<br />
ist bei der Durchführung auf eine gute Reproduzierbarkeit der Probenvorbereitung<br />
und des LC-MS-Setups zu achten.<br />
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