Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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6.5 Terpene<br />
CoA spezifische Dehydrogenase-Aktivität dieses Enzyms nahe. Während AtuD für den<br />
Terpenabbau essentiell zu sein scheint, wuchsen PA1535-Mutanten auf Citronellol als<br />
alleiniger Kohlenstoffquelle. Interessant ist, dass PA1535 auch Oktanoyl-CoA umsetzen<br />
konnte. In unseren Experimenten wurde PA1535 unter Oktansäure nicht identifiziert,<br />
war jedoch beim Wachstum auf Terpenen deutlich induziert. Zudem zeigten Förster-<br />
Fromme et al. (2008), dass PA1535 „5-Methylhex-4-Enoyl-CoA“ nicht umsetzen konnte<br />
und offenbar keine Funktion im Rahmen der β-Oxidation besitzt. PA1535 scheint daher<br />
für die Umsetzung von Citronellyl-CoA spezifisch zu sein. Zudem deuten die hier vorgestellten<br />
Daten darauf hin, dass Oktanoyl-CoA von PA1535 zwar umgesetzt werden<br />
kann, dieses Substrat aber keine verstärkte Expression des Enzyms bewirkt.<br />
Darüber hinaus wird aus den Ergebnissen ersichtlich, dass einige Enzyme der β-Oxidation<br />
in Gegenwart von Terpenen, jedoch nicht oder nur in geringerem Maße unter<br />
Oktansäure induziert werden (Abbildung 5.41). Um zu klären, ob der Abbau von Terpenen<br />
und unverzweigter Fettsäuren tatsächlich von unterschiedlichen Enzymen katalysiert<br />
wird und wie die Spezifität und die Umsatzrate der entsprechenden Enzyme<br />
für die einzelnen Substrate sind, bedarf es weiterer Untersuchungen. Die Analyse von<br />
Knockout-Mutanten sowie Enzymaktivitätstests wären hierzu ein erster Schritt.<br />
Von Interesse ist zudem die Regulation des Terpenabbaus. Sowohl das atu- als auch das<br />
liu-Gencluster verfügen über je einen Regulator (atuR und liuR), welcher sich auf dem<br />
Genom in unmittelbarer Nachbarschaft zu den übrigen Genen des Clusters befindet<br />
(Abbildung 5.36). Beide Regulatoren werden durch eine kurze „Intergenic Region“ von<br />
den übrigen Proteinen getrennt. AtuR ist dabei entgegengesetzt zum übrigen Cluster<br />
orientiert, liuR in gleicher Richtung. In unseren Versuchen zeigte AtuR sowohl unter<br />
Citronellol als auch unter Citronellsäure eine verstärkte Expression. Diese verstärkte<br />
Expression während des Wachstums auf Terpenen stimmt nicht mit den Ergebnissen<br />
von Förster-Fromme et al. (2010) und Förster-Fromme et al. (2006) überein. Demnach<br />
ist AtuR aufgrund seiner Gensequenz der Familie der „TetR-Transcriptional Regulators“<br />
zugeordnet, einer Familie deren Mitglieder gewöhnlich als Repressoren wirken.<br />
Zudem führte ein Knockout von atuR auch ohne Zugabe von Terpenen zu einer konstitutiven,<br />
wenn auch geringen, Expression der übrigen Gene des atu-Clusters, was dessen<br />
Rolle als Repressor zu bestätigen scheint (Förster-Fromme et al., 2010). Auf Basis der<br />
vorliegenden Daten lässt sich die Rolle von AtuR jedoch nicht abschließend klären.<br />
LiuR gehört der Familie der „GlnR Type Transkriptional Regulators“ an. GlnR selbst<br />
fungiert in Bacillus subtilis ebenfalls als Repressor der Transkription (Brown et al.,<br />
1996). Welche Rolle LiuR bei der Regulation des liu-Clusters spielt, lässt sich nicht<br />
mit Sicherheit sagen, da der Regulator lediglich in Experimenten in Gegenwart von<br />
Citronellol, nicht jedoch in Gegenwart von Citronellsäure, identifiziert werden konnte.<br />
Hier zeigte er jedoch eine deutliche Induktion.<br />
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