Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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5.3 Untersuchungen zum Vanillin-Metabolismus<br />
5.3.5 Metabolitenanalysen<br />
Um die aus den Proteomdaten gewonnenen Erkenntnisse zum Abbau von Vanillin zu<br />
verifizieren, wurden zusätzlich HPLC-Analysen verschiedener Metaboliten im Kulturüberstand<br />
durchgeführt. Hierzu wurde P. putida KT2440 und die Mutante P. putida<br />
GN235 in 100 ml M12-BASF Medium mit 0,1% Vanillin als Kohlenstoffquelle kultiviert.<br />
Für die Analysen wurden alle zwei Stunden jeweils 1 ml Bakteriensuspension entnommen<br />
und der nach einem Zentrifugationsschritt erhaltene bakterienfreie Überstand auf<br />
das Vorhandensein von Vanillin, Vanillinsäure, Protocatechuat, Vanillylalkohol und 4-<br />
Hydroxybenzoat untersucht. Die beiden letztgenannten Substanzen wurden aufgrund<br />
der Ergebnisse der Proteom-Analysen (s. Abschnitt 5.3.1 - 5.3.3) ausgewählt, da vermutet<br />
wurde, dass diese mögliche Zwischenprodukte des Vanillin-Abbaus darstellen.<br />
Die Induktion der Alkoholdehydrogenase (PedE) in der 2D-DIGE-Analyse legte zudem<br />
einen möglichen Abbau von Vanillin zu Vanillylalkohol nahe. Die Induktion der<br />
4-Hydroxybenzoat-Hydroxylase (PobA, PP_3537) wiederum könnte ein Hinweis auf<br />
die Entstehung von 4-Hydroxybenzoat während des Vanillin-Abbaus sein.<br />
Alle fünf Referenz-Substanzen konnten mit Hilfe des in Abschnitt 4.6 beschriebenen<br />
HPLC-Gradienten auf einer RP-C 18 -Säule getrennt und mittels UV-Detektor bei einer<br />
Wellenlänge von 260 nm erfasst werden (Abbildung 5.32, A). Die drei Substanzen Protocatechuat,<br />
Vanillylalkohol und 4-Hydroxybenzoat konnten zu keinem der untersuchten<br />
Zeitpunkte in keiner der analysierten Proben aus den beiden Pseudomonas-Stämmen<br />
KT2440 und GN235 nachgewiesen werden. Vanillin und Vanillinsäure wurden hingegen<br />
zu verschiedenen Zeitpunkten in unterschiedlichen Konzentrationen im Überstand<br />
detektiert (Abbildung 5.32, B). Da lediglich der Kulturüberstand untersucht wurde,<br />
lässt sich keine Aussage über die intrazellulären Konzentrationen der einzelnen Substanzen<br />
treffen. Unterschiede zwischen dem Wildtyp und der Mutante GN235 konnten<br />
auch in diesem Experiment nicht festgestellt werden. Nach 10 h konnte Vanillin nicht<br />
mehr nachgewiesen werden. Nach etwa acht Stunden nahm auch die Konzentration<br />
von Vanillinsäure kontinuierlich ab. Zum Zeitpunkt der Entnahme der Proben für die<br />
Proteomanalyse (t=12, OD 600 = 0.6) war somit lediglich Vanillinsäure, nicht jedoch<br />
Vanillin im Überstand nachweisbar.<br />
Auffällig ist, dass Vanillin schnell zu Vanillinsäure umgesetzt und in das umgebende<br />
Medium abgegeben wurde. Dies könnte darauf hinweisen, dass nur ein Teil des zur<br />
Verfügung stehenden Vanillins direkt zur Energiegewinnung verwendet wurde. Der geschwindigkeitsbestimmende<br />
Schritt des Vanillin-Abbaus wäre demnach die Umsetzung<br />
von Vanillinsäure zu Protocatechuat durch VanA/VanB. Da bei dieser Reaktion die<br />
ebenfalls zytotoxische Substanz Formaldehyd entsteht (Jiménez et al., 2004), könnte<br />
die Geschwindigkeit des notwendigen Abbaus von Formaldehyd zu CO 2 ebenfalls die<br />
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